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Illustrierte Welt : vereinigt mit Buch für alle: ill. Familienzeitung — 24.1876

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Heft 12
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290

ILlustrirte Welt.

Die Muhme dachte nach. „Gut, so will ich euch von dem
Fischer und der Nixe erzählen. Habt ihr die Geschichte auch
^chon einmal gehört?"
„Nein, nein."
„Also. Es war einmal ein Fischer, ein armes, junges
Blut und brav war er auch. Er besaß nichts als eine Hütte
von Schilf, einen Kahn und seine Netze. Aber eine Braut
hatte er auch, die war das schönste und fleißigste Mädchen weit
und breit und im Herbst sollte die Hochzeit sein.
„Bei dem Dorf war ein großer, unergründlicher See, auf
den fuhr der junge Fischer alle Tage hinaus und fing Fische,
und Keinem gingen so viele in's Netz als ihm.
„Da kam Pfingsten heran. Vor dem Dorf war ein Mai-
baum gepflanzt, um den herum tanzten die Burschen und die
Mädchen Hopser, Schottisch und Zweitritt, und die Musikanten
bliesen und fiedelten und die Baßgeige rumpelte, daß es eine
Lust war.
„Auf einmal ist unter den Mädchen eine wunderschöne
Jungfer gewesen und Niemand hat sie kommen sehen. Ihr
Kleid war schneeweiß und mit Schilfblättern und Korallen ver-
ziert, aufi dem Kopf hat sie einen Kranz von weißen Hecken-
rosen getragen und in jeder war eine Perle, so groß, daß man
dafür ein Königreich Hütte kaufen können.
„Und die weiße Jungfer ist auf den Fischer zugegangen,
als ob sie alte Bekannte wären und hat zu ihm gesagt: ,Tanz'
mit mir!' Und da haben die Beiden zusammen getanzt, so
wunderschön, daß Alles stehen geblieben ist und hat zugesehen.
So haben sie fortgetanzt, hinaus aus dein Kreis und hinaus aus
dem Dorf bis an den See. Da ist die Jungfer stehen geblieben
und hat gesagt: ,Hier bin ich daheim, komm' mit!' Den Fischer
aber hat's gegruselt und er hat gemerkt, daß es die Nixe des
Sees ist.
„Die Nixe aber hat ihn so rührend gebeten und hat ihm
versprochen, es soll ihm kein Leid widerfahren und da ist er
denn mit ihr in den See hinuntergestiegen. Unten aber auf
den: Grund war ein gläsernes Schloß und Gärten mit Blumen
und Bäumen darin, viel tausendmal schöner als auf der Erde.
Und die Nixe hat dem Fischer die ganze Herrlichkeit gezeigt und
ist so holdselig gegen ihn gewesen, daß er es nicht hat lassen
können und hat ihr einen Kuß gegeben. Und wie er das ge-
than hat, da hat er auf einmal Alles vergessen, was er droben
auf der Erde gehabt hat, seine Schilfhütte, seine Netze und
seine Braut, und es hat ihn nicht mehr verlangt zurückzu-
kehren.
„Im Dorf aber sind die Leute zum Tod erschrocken gewesen,
als der Fischer mit der fremden Jungfer verschwunden ist und
jetzt ist's Allen wie Schuppen von den Augen gefallen, daß
es die Nixe gewesen ist. Und des Fischers Braut hat geweint
und gejammert, daß es zum Erbarmen war.
„Nun ist im Dorf eine weise Frau gewesen, die hat zu dem
armen Mädchen gesagt: ,Dein Bräutigam kann erlöst werden,
wenn' --Herr Gott, Eva, was ist Dir?"
Eva lehnte leichenblaß an der Wand und war keines Wortes
mächtig.
,,Ev', Ev'," zeterten die Kinder und liefen auf ihre Schwe-
ster zu.
„Es ist nichts," sagte Eva mit schwacher Stimme und rich-
tete sich auf.
„Die Hitze ist die Ursach'," beruhigte die Muhme. „Komm'
mit hinaus, Evchen, und trink' ein Glas frisches Brunnenwasser,
das wird Dir helfen, komm', komm'!"
Sie zog Eva in's Freie und gab ihr zu trinken.
„Das hat nichts auf sich," sprach die Alte tröstend, „es
kommt vom Blut, ist mir auch oft so geschehen, als ich ein
junges Ding war wie Du. Trink' noch einmal, so, und nun
setze Dich hier auf die Bank. Die Abendluft wird Dir gut
thun. Ich will unterdessen die hungrigen Mäuler zur Ruhe
bringen."
Sie ging wieder in das Haus und ließ Eva allein.
„Das ist's," jammerte das Mädchen, „das ist's, jetzt weiß
ich's. O Hans, mein lieber, armer Hans."
Sie schlug die Hände vor's Gesicht und weinte bitterlich.
„Jungfer Evchen, Jungfer Evchen," rief eine keuchende
Stimme.
Eva blickte aus. Eine kleine Gestalt, die sie in der zu-
nehmenden Dunkelheit nicht deutlich erkennen konnte, kam eiligen
Laufes auf das Haus zu. Eva stand auf und trocknete schnell
ihre Thränen. Der alte Friederle langte athemlos vor dem
Försterhaus an.
„Jungfer Evchen, geschwind — es geht ihm an's Leben —
wo ist der Förster?"
„Nicht zu Hause —"
„O weh, o weh!" stöhnte der Friederle. „Es ist um ihn
geschehen! — Herr, sende Deine himmlischen Heerschaaren, so
will ich Dich erretten, und Du sollst mich preisen!"-
„Was gibt's, Friederle? So redet doch!"
„Sie wollen ihn ermorden., Ich hab's gehört — ich war
droben bei der Habichtsburg -— die alte Fichte mit der dürren
Spitze ist so nicht mehr viel werth -— was liegt mir d'ran, ob
ich eingesperrt werde — aber der Hans wird mich nicht an-
zeigen -— ich bin ja seinetwegen gelaufen, daß mir der Odem
schier ausgeht. — Droben habe ich Alles mit angehört — mit
einer Drahtschlinge wollen sie ihn fangen, wenn er über den
Bielstein gegangen kommt — -—"
„Wer denn, wen denn?"
„Die beiden Lumpen, der Franz und der Ernst Hübner. Sie
lauern auf den Hans in der Habichtsburg und wollen ihm den
Garaus machen. Die Schufte wissen, er ist im italienischen
Schloß bei der schönen Wittfrau, ich soll's nicht verrathen, hat
der Professor gesagt — er hat mir auch einen Thaler geschenkt

— aber Noth bricht Eisen — jetzt ist Alles eins — wenn
keine Hülfe kommt, ist er ein Kind des Todes."
Eva hatte genug gehört. Aus dem verworrenen Bericht
des alten Friederle war ihr klar, daß Hans in Todesgefahr
schwebe.
„Fritz!" schrie sie in das Haus hinein.
Der Gerufene erschien, an einem Stück Brod kauend, in der
Thür.
„Lauf', Fritz," sagte Eva zu dem Jungen, „lauf', was Du
kannst, zum Haltenwirth. Findest Du den Vater dort, so sag'
ihm, er solle schnell mit ein paar Männern nach der Habichts-
burg eilen — droben sind die beiden Hübner und lauern auf
den Hans. Ist der Vater nicht im Wirthshaus, so sage es
dem ersten Besten, den Du findest — spring', so schnell Du
kannst!"
Der Junge rannte fort.
„Ihr, Friederle," wandte sich Eva wieder an den Alten,
„müßt hier bleiben. Es ist möglich, daß der Vater nicht im
Dorf ist, daß er von einer andern Seite nach Hause kommt."
Und mit diesen Worten eilte sie den Abhang hinunter,
dem Bielsteinwalde zu. Daß sie, das wehrlose Mädchen, dem
Bedrohten keine Hülfe bringen konnte, daran dachte sie nicht.
Werner war nach Kaltenbrunn gefahren.
Als er die Villa Feodore betrat, kam ihm die Kammer-
jungfer entgegen. Sie hatte für ihre Unvorsichtigkeit von neu-
lich, da sie den Grafen Czernohorsky in den Salon geführt
hatte, ohne sich zuvor von ihrer Herrin Instruktion zu holen,
einen scharfen Verweis erhalten und sie war daher auf der
Hut.
„Ich bitte um Ihre Karte," sagte sie mit einem Knix und
musterte die Gestalt des Professors.
„Visitenkarten führe ich nicht," erwiederte dieser. „Melden
Sie der Frau Generalin, Professor Werner sei da."
Die Zofe verschwand und kehrte bald zurück mit der Meldung,
der Herr Professor sei willkommen.
Ms Werner in den Salon trat, kam ihm Feodore heiter
lächelnd entgegen und bot ihm beide Hände.
„Seid gegrüßt, würdiger Gelehrter!" rief sie mit dem Ton
eines übermüthigen Mädchens. „Der Anachoret hat wohl
daran gethan, seine Waldeinsamkeit einmal zu verlassen, um
nachzusehen, wie es um die Kinder der Welt bestellt ist. Strecket
Eure müden Glieder aus auf dieser Bärenhaut," fuhr sie mit
einer Handbewegung nach einem Sessel fort, „und berichtet mir
von den Geheimnissen, so Ihr dem Wald abgelauscht habt, ehr-
würdiger Klausner."
Der gekünstelte Humor in der Anrede der Generalin be-
rührte den Gelehrten schmerzlich; er durchschaute die Maske.
„Wir haben uns lange nicht gesehen, Feodore," sprach er
ernst. „Sie schrieben mir kürzlich, Sie seien leidend — sind
Sie wieder hergestellt?"
„Vollkommen, mein väterlicher Freund, und ich war Willens,
Sie morgen in Ihrer Eremitage zu überraschen. Sie wohnen
doch in der Försterei, nicht wahr? So sagte mir wenigstens
der Jägerbursche aus der Einöd, den ich als Sachverständigen
zu Rathe zog, als ich auf die Idee kam, mir im Park einen
Schießstand errichten zu lassen. Ja,, ja, Werner, sehen Sie
mich nur verwundert an — ich schieße bereits wie ein weib-
licher Wilhelm Tell und freue mich königlich auf den Beginn
der Jagdsaison. — Mein Gott, das Landleben ist doch gar zu
einförmig — und immer promeniren, lesen und Stramin aus-
füllen — bah!"
Sie lehnte sich im Sessel zurück und wehte sich mit dem
Fächer Kühlung zu, aber über den Schwanenbesatz des Fächers
flog ihr Auge verstohlen nach dem Gelehrten hinüber. Sie
ahnt den Grund seines Hierseins. Der Kampf beginnt. Sie
selbst hat ihn eröffnet.
„Feodore," begann Werner — seine Stimme klang tief aus
der Brust heraus. „Feodore, Sie nannten mich soeben Ihren
väterlichen Freund — --"
„Und das sind Sie, Werner. Sie haben es mir kürzlich
wieder bewiesen, indem Sie mich mit dem Bild überraschten.
Ich besaß bisher nur ein kleines Medaillon mit dem Brustbild
meiner verewigten Mutter. Wo in aller Welt haben Sie das
Oelgemälde hergenommen? Eine Meisterhand muß es ge-
schaffen haben. Das warme Kolorit des Gesichts und der
Hände, der lebendige Ausdruck im Auge und die Technik, die
sich in der Behandlung des Faltenwurfes ausspricht, das
Alles-"
Unwille malte sich auf Werner's Gesicht.
„Feodore," sprach er leise und senkte sein Auge tief in
das ihre.
Die schöne Frau zuckte zusammen und schwieg.
„Feodore," begann Werner wieder, „Sie wissen, weßhalb
ich gekommen bin."
„Sprechen Sie weiter," sagte sie tonlos und preßte die
Lippen aufeinander.
„Feodore, es gehen seltsame Gerüchte über Sie. Soll ich
sie nennen?"
Feodore schwieg.
„Ich brauche sie nicht zu nennen. Wenn ich bis zu dem
Augenblick, da ich Ihnen gegenübcrtrat, Zweifel hegte, so habe
ich jetzt die Gewißheit, daß das Gerücht nicht aus der Luft ge-
griffen ist. Feodore, ich frage Sie, was soll das Getändel mit
dem ,Jägerburschen', wie Sie ihn selbst nennen?"
Die Visire waren geöffnet.
Feodore stand auf und machte ein paar rasche Schritte, dann
blieb sie dem- Professor gegenüber stehen und stemmte die Hand
fest auf den Tisch, der zwischen Beiden stand.

„Ich will nicht fragen, Werner," sprach sie, „ob Sie das
Recht haben, mich über mein Thun und Lassen zu Rede zu
stellen —"
„Ich habe es, Feodore," sagte der Gelehrte bestimmt, „es
ist mir von einer Sterbenden übertragen worden."
„Auch die Rechte, die eine Mutter über ihr Kind hat, er-
löschen bei dessen Großjährigkeit. Werner, ich bin kein Kind
mehr, bedenken Sie das?"
Ihre Stimme klang drohend.
„Sie sind kein Kind mehr, aber auch nicht das im Leben
erstarkte Weib, welches der Leitung entbehren' kann. Aus der
klösterlichen Einschränkung des Pensionats traten Sie in das
Haus Ihres Oheims ein. Ihre Tante beurtheilte das Kind
ganz richtig. Sie waren und sind noch ein Wesen von weichem
Gemüth, zugänglich Allem, was gut und schön ist, aber es
fließt ein Tropfen Blut in Ihren Adern, der Sie — wären
Sie, anstatt in meiner wohlgeordneten Häuslichkeit, in Verwahr-
losung und Entbehrung aufgewachsen, in Elend und Verderben
geführt hätte. — Um der strengen Beaufsichtigung Ihrer Tante,
die wohl auch nicht die geeigneten Mittel, Ihren Charakter zu
befestigen, anwandte — um dieser Fessel zu entgehen, legten
Sie sich aus freier Wahl eine schwerere an, Sie wurden die
Gemahlin des Generals Helmhoff. Damals, eingedenk des
Versprechens, welches ich Ihrer sterbenden Mutter gegeben
hatte, machte ich den Versuch, Sie, die ich liebte wie mein
Kind, von dem Schritt, den Sie zu thun im Begriff waren,
zurückzuhalten — vergebens. Sie reichten dem körperlich und
geistig zerrütteten Greis die Hand — in der Hoffnung, das
Leben genießen zu können, und geriethen in die Knechtschaft der
argwöhnischen, überdieß durch die Heirath beeinträchtigten Ver-
wandten des Generals."
„O still, still!" rief Feodore schmerzlich. „Warum erinnern
Sie mich an jene furchtbare Zeit — sieben Jahre, sieben Jahre!
Ach, Werner, mein getreuer Eckart, warum habe ich nicht auf
Sie gehört?"
Der Professor reichte der Ergriffenen die Hand.
„Armes Kind," sagte er mit einer Stimme, die zum Herzen
sprach. „Sie haben schwer gebüßt, aber noch lacht Ihnen das
Sonnenlicht des Lebens. — Sie können und sollen es genießen.
— Aber, Feodore, Sie sind auf dem Irrweg. Der Weg, den
Sie, ihrem Kerker entronnen, geblendet von dem ungewohnten
Licht der Freiheit, eingeschlagen haben, führt nicht zum Glück
— wissen Sie, Feodore, wohin er führt?"
Seine Stimme wurde zum Flüstern. „Er führt zur Selbst-
verachtung, zur Schande."
Feodore entzog ihm rasch ihre Hand.
„Nein, Werner," sagte sie mit klarer Stimme, „Sie sind
im Unrecht, Sie beurtheilen mich falsch. Hier hebe ich meine
Hand auf und schwöre bei dem Andenken meiner verklärten
Mutter, daß ich mir keiner Handlung bewußt bin, die mich
in meinen Augen verächtlich erscheinen lassen müßte. Sie
fragten mich vorhin: Mas soll das Getändel mit dem Jäger?'
Wohlan, Werner, ich will Ihnen Rede stehen!"
Sie richtete sich stolz auf und rief mit leuchtenden Augen:
„Ich liebe den Jäger, in dem mir das Urbild männlicher
Jugendkraft entgegen getreten ist, ich liebe ihn mit der ganzen
Glut meiner Seele — ich habe noch keinen Mann geliebt —
er ist der erste. Ich will brechen mit Tradition und Kon-
vention, will Rang und Namen von mir werfen und mit dem
Mann meiner Wahl, mit meinem Gatten in süßer Verborgen-
heit leben, und Niemand, Niemand, auch Sie nicht, Werner,
soll mich daran verhindern!"
Diese Wendung kam dem Professor unerwartet. Er hatte
sich gerüstet, ein von niederer Leidenschaft ergriffenes Weib zu
bekämpfen und traf auf eine heldenhafte Gegnerin, die ihren
Jrrthum mit dem Schild der Hochherzigkeit vertheidigte.
„Feodore," sprach er nach langer Pause, „ist das Ihr
Ernst? Sie, die feingebildete Frau, wollen einem Manne die
Hand reichen, der außer einer schönen, männlichen Erscheinung,
einem normalen Verstand und einem guten Herzen nichts be-
sitzt, um die weite Kluft ausfüllen zu können, welche sich zwischen
Ihnen und ihm befindet?"
„Und das sagen Sie?" fragte Feodore bitter. „Das sagt
der Professor Werner, der jederzeit für die Gleichberechtigung
Aller in die Schranken getreten ist?"
„Gleichberechtigung! Es handelt sich hier nicht um Gleich-
berechtigung, sondern um gleiche gesellschaftliche Stellung. Ver-
stehen Sie mich nicht falsch, Feodore. Ich glaube, oder viel-
mehr ich weiß, daß es zahlreiche Individuen unter der Aristo-
kratie gibt, die jener junge Mensch, was intellektuelle Befähigung
anbelangt, weit hinter sich läßt. Ich glaube, daß sich dem
Forstgehülfen binnen Kurzem jener Schliff geben ließe, den er
für die Welt, für den Salon braucht — aber darum taugt er
noch nicht zu Ihrem Gatten. Er steht auf einer andern Bil-
dungsstufe, ist in anderen Verhältnissen aufgewachsen als Sie,
und er würde in Ihnen stets die Gönnerin, die gnädige Frau
erblicken, die ihm in geistiger Beziehung — ich betone nur
diesen einen Unterschied — weit überlegen ist. — Ist es schon
sür einen Mann ein gewagter Schritt, sich an eine Gefährtin
zu binden, die an Bildung und Erziehung unter ihm steht, wie
viel mehr für eine Frau, die an dem Mann eine Stütze, einen
Lenker finden soll! — Eine Liebelei zwischen der gebildeten
Aristokratin und dem schlichten Jäger wäre moralisch nicht, aber-
physisch zu rechtfertigen, eine Ehe zwischen Beiden ist undenkbar,
ist wider die Natur."
„Er ist bildungsfähig," wandte Feodore ein, „er ist wiß-
begierig, er wird lernen."
Um den Mund des Professors spielte ein unmerkliches
Lächeln.
„Tas soll er allerdings, aber Sie, Feodore, können seine
 
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