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Imago: Zeitschrift für Anwendung der Psychoanalyse auf die Geisteswissenschaften — 10.1924

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Heft 2 u. 3
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Rank, Beate: Zur Rolle der Frau in der Entwicklung der menschlichen Gesellschaft: eine vorläufige Mitteilung
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https://doi.org/10.11588/diglit.36527#0290
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Zur Rolle der Frau in der Entwicklung
der menschlichen Gesellschaft
Eine vorläufige Mitteilung'
Von Beata Rank (Wien)
i
Bei der Lektüre von Freuds „Massenpsychologie undlch-Analyse" fiel
es mir auf, daß der Autor die Massenbildung sowie das Verhältnis der
Masse zu ihrem Führer vom Standpunkte des Mannes bespricht und er-
läutert und nur zum Schlüsse bemerkt (S. 135): „Auch wo sich Massen
bilden, die aus Männern und Weibern gemischt sind, spielt der Geschlechts-
unterschied keine Rolle. Es hat keinen Sinn zu fragen, ob die Libido,
welche die Massen zusammenhält, homosexueller oder heterosexueller Natur
ist, denn sie ist nicht nach den Geschlechtern differenziert und sieht ins-
besondere von den Zielen der Genitalorganisation der Libido völlig ab."
Nun drängte sich mir die Frage auf, ob denn eine weibliche Masse —
ich habe ursprünglich an die Weibermassen der französischen Revolution

1) Die hier folgenden Ausführungen — die am go. Mai 192g in der „Wiener
Psychoanalytischen Vereinigung" vorgetragen wurden — sind einer größeren Arbeit
entnommen, stellen sozusagen nur ihr Gerüst dar, und sollen bloß den Gedanken-
gang aufzeigen, auf dem die Ausarbeitung meines Themas beruht. Die ganze Arbeit
zerfällt eigentlich in drei Abschnitte: a) Die Frau in mythischer Überlieferung, G bei
den Naturvölkern, c) in der Geschichte. Im vorliegenden Aufsatz ist nur der chrono-
logisch an erster Stelle stehende Teil berücksichtigt worden, der, da er ursprünglich
nur als Vortrag im intimen Rahmen gedacht war, einer gewissen Abrundung, wenn
Damit sollen eventuelle Einwände bezüglich der Darstellung vorweggenommen
werden.
 
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