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Dr. Imre Hermann
(mit Hilfe der Tiere), sie bewegt sich auch insofern, „als sie (nach den
jetzigen kosmogonischen Vorstellungen) zu einer gewissen Zeit aus einer
größeren materiellen Sphäre, deren Teil sie früher war, herausgeboren
worden ist, sich durch innere Kräfte selbst gestaltet." ^ Die Erde sei dann
das größte Vorbild und zugleich Mutterstelle aller organischen ZellenZ
Nach einer interessanten — vielleicht von Humboldt stammenden — „Vor-
stellung kann man die ganze Erde aus zwei hohen Bergen zusammengesetzt
denken, die mit der Basis im Äquator zusammengefügt sind".3 (DuaT
schritt — zwei Brüste?) In diese Erdenmutter, aus der er geboren, sinkt
dann der Verstorbene nach dem Tode zurück.'*' „Obwohl die Erde eigentlich
unsere Mutter nicht in gemeinem menschlichen Sinne heißen kann, kann
sie es doch immer noch in einem höheren, wie Gott, der uns durch ihre
Vermittlung erzeugt, nicht in gemeinem menschlichen Sinne unser Vater
heißen kann, aber in einem höheren. Der gemeine menschliche Vater, die
gemeine menschliche Mutter lassen uns von sich, der höhere himmlische
Vater, die höhere himmlische Mutter behalten uns immerdar in sich. Ein
neues Zeugen ist nur hinein in sich selber, was uns in ihnen den Ursprung
gibt, denn was aus Gott kommt, das bleibt auch in Gott und was die Erde
trägt, verläßt sie nicht. Dein gemeiner Vater und deine gemeine Mutter,
zu denen du in einem äußerlichen Verhältnis stehst, sind nur die für dich
äußerlichen, für sie aber innerlichen Werkzeuge dieser Werkzeuge."3 —
So ist aber sogar eine Regression in den Urvater erreicht!*^ Jede Rück-
kehr hat jedoch nur dann einen Sinn, wenn man in der Tag es an sicht,
nicht in der Nachtansicht denkt; eine leblose Mutter kann keine
lebendigen Kinder gebären, so heißt es an einer Stelle der Zend-
Avesta, das heißt aber in der Umkehrung: zur Rückkehr in den Mutter-
leib ist eine lebendige Mutter erforderlich, zur Rückkehr in den
Vater ein lebendiger Vater. Die Rückkehr ist dann von dem Leibe, was
der ursprünglichen Wunschphantasie entspräche, auch auf den Geist aus-
gedehnt.
1) Zend-Avesta, I, S. go.
2) Zend-Avesta, I, S. 60.
g) Zend-Avesta, I, S. 67.
q) Zend-Avesta, I, S. 10g.
g) Zend-Avesta, I, S. lqg.
6) Dem gibt schon das „Büchlein" symbolisch Ausdruck: „Ob nicht endlich doch
die ganze Erde, allmählich immer engere Kreise ziehend, nach Äonen von Jahren
in den Schoß der Sonne zurückkehren wird, der sie einst entronnen, und von da ein
Sonnenleben aller irdischen Geschöpfe beginnen wird, wer weiß es...?" (S. 42.)
Dr. Imre Hermann
(mit Hilfe der Tiere), sie bewegt sich auch insofern, „als sie (nach den
jetzigen kosmogonischen Vorstellungen) zu einer gewissen Zeit aus einer
größeren materiellen Sphäre, deren Teil sie früher war, herausgeboren
worden ist, sich durch innere Kräfte selbst gestaltet." ^ Die Erde sei dann
das größte Vorbild und zugleich Mutterstelle aller organischen ZellenZ
Nach einer interessanten — vielleicht von Humboldt stammenden — „Vor-
stellung kann man die ganze Erde aus zwei hohen Bergen zusammengesetzt
denken, die mit der Basis im Äquator zusammengefügt sind".3 (DuaT
schritt — zwei Brüste?) In diese Erdenmutter, aus der er geboren, sinkt
dann der Verstorbene nach dem Tode zurück.'*' „Obwohl die Erde eigentlich
unsere Mutter nicht in gemeinem menschlichen Sinne heißen kann, kann
sie es doch immer noch in einem höheren, wie Gott, der uns durch ihre
Vermittlung erzeugt, nicht in gemeinem menschlichen Sinne unser Vater
heißen kann, aber in einem höheren. Der gemeine menschliche Vater, die
gemeine menschliche Mutter lassen uns von sich, der höhere himmlische
Vater, die höhere himmlische Mutter behalten uns immerdar in sich. Ein
neues Zeugen ist nur hinein in sich selber, was uns in ihnen den Ursprung
gibt, denn was aus Gott kommt, das bleibt auch in Gott und was die Erde
trägt, verläßt sie nicht. Dein gemeiner Vater und deine gemeine Mutter,
zu denen du in einem äußerlichen Verhältnis stehst, sind nur die für dich
äußerlichen, für sie aber innerlichen Werkzeuge dieser Werkzeuge."3 —
So ist aber sogar eine Regression in den Urvater erreicht!*^ Jede Rück-
kehr hat jedoch nur dann einen Sinn, wenn man in der Tag es an sicht,
nicht in der Nachtansicht denkt; eine leblose Mutter kann keine
lebendigen Kinder gebären, so heißt es an einer Stelle der Zend-
Avesta, das heißt aber in der Umkehrung: zur Rückkehr in den Mutter-
leib ist eine lebendige Mutter erforderlich, zur Rückkehr in den
Vater ein lebendiger Vater. Die Rückkehr ist dann von dem Leibe, was
der ursprünglichen Wunschphantasie entspräche, auch auf den Geist aus-
gedehnt.
1) Zend-Avesta, I, S. go.
2) Zend-Avesta, I, S. 60.
g) Zend-Avesta, I, S. 67.
q) Zend-Avesta, I, S. 10g.
g) Zend-Avesta, I, S. lqg.
6) Dem gibt schon das „Büchlein" symbolisch Ausdruck: „Ob nicht endlich doch
die ganze Erde, allmählich immer engere Kreise ziehend, nach Äonen von Jahren
in den Schoß der Sonne zurückkehren wird, der sie einst entronnen, und von da ein
Sonnenleben aller irdischen Geschöpfe beginnen wird, wer weiß es...?" (S. 42.)