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Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 49.1938

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Sichart, Emma von: Bildteppiche der Münchener Gobelin-Manufaktur
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https://doi.org/10.11588/diglit.10945#0287

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I NNEN-DEKORATI ON

273

Für I. G. Farben sind zwei Teppiche bestimmt: sie
werden ausschließlich mit Vistra-Wolle gearbeitet,
um die Verwendungsmöglichkeiten dieses berühmten
deutschen Kunstproduktes zu zeigen.

Für den Dampfer »Boissevain« hat Ulla Schnitt
die Kartons gezeichnet (Abb. S. 268, 270, 271, 273;
vgl. auch S. 266/67). Die Farben hellblau bis braun in
allen Schattierungen ergänzen durch die festere
Struktur der Kette in wirksamer Weise die kräftige
Maserung der umschließenden Holzteile der Wand-
Verkleidungen.

Dem Wandkartenteppich für den Sitzungssaal der
Hochschule für Leibesübungen in Berlin hat der
Breslauer Maler Ludwig Peter Kowalski einen
zarten pastellfarbenen Hintergrund gegeben, der in
vertikale Bahnen aufgeteilt ist. Eine Skala feinster
Zwischentöne dient als Gegensatz für die in kräftigen

Farben gehaltene Landkarte mit ihren charakte-
ristischen Städtebildern (Gaustädte des Reichsbundes),
den landschaftlichen Symbolen wie Bäumen, Bergen
oder Wappenschildern. Der Teppich ist 3,30 Meter
hoch und 14,50 Meter breit (Abb. S. 274).

In einem besonderen Saal der Manufaktur wird
die Ausbesserung alter unschätzbarer Stücke vorge-
nommen: an der beschädigten Stelle wird die Kette
neu eingeknüpft und frisch überstickt, eine wegen
des brüchigen Materials überaus mühevolle Arbeit.
In dieser Abteilung können auch Teppiche geändert
werden durch Einarbeit neuer Wappen usw. So
wurde z. B. auf dem 9 Meter breiten und 4 Meter
hohen Wandkarten-Teppich des Regierungsneubaus
von Oppeln nach Entwurf von Kowalski das neue
Stadtwappen von Beuthen eingeknüpft.

Neben ihren rein künstlerischen Aufgaben pflegt

1938. VIII. 2
 
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