Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Juncker, Christian
Das guldene und silberne Ehren-Gedächtniß des Theuren Gottes-Lehrers D. Martini Lvtheri: in welchem dessen Leben, Tod, Familie und Reliquien, benebst den vornehmsten Geschichten der Evangelischen Reformation, Wie auch der Evangelischen Jubel-Feyern, umständlich beschrieben, und auf eine sonderbar anmuthige Art, aus mehr als Zwey hundert Medaillen oder Schau-Müntzen und Bildnissen von rarer Curiosität, mit Auserlesenen Anmerckungen erkläret werden — Franckfurt und Leipzig, 1706

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.44357#0089
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
rr Das Güldene und Silberne .
„ dieselbigen drucken / und wolt nur mit den Gelehrten der .yo->
-> hen Schulen Wittenberg davon Mchmiren / was doch Ab-
laß wäre/was er vermocht / wo er her käme/und wie viel er h
„ gülde/u. s. f. Aber ehevierzeben Tage vergiengen/waren diese j
„ 1 roposuioneg dasgantze Teutschland / und in vier Wochen j
„ schrer diegantze Christenheitdurchtauffen/ als wären die En- j
», ge l selbst Boten läuffer / und trügens für aller Menschen Au- jj
„ gen. Es glaubt kein Mensch / wie ein Gered davon wurd/
„ wurden bald gewutscht / und gefiel dieser Handel nur ieder- z,
„ mann sehr wohl/ausgenommen den Prediger-Mönchen und
BischoffzuHall/ auch etlicher/die des Pabsts täglich genos-
sen/und die Schätz der Erde/die er erhobenhäm/weidlich ge- i
hrauchetm-
§» ir. «l

rr
Die Christliche Kirche gab damals einen gräßlichen L
Anblick von sich/indem ihr innerstes gleichsam von Boßheik tt!
und den schändlichsten Lastern/wie vom Aussatz/ durchfressen
rvar/und der Himmel/- a GHtt selbst/mit aller seiner Gna-
de/den einfältigen Leuthen umbs Geld / aus einer fchändli-
chen Gewinnsircht/verkauffet wurden/ auch sonst im gernei-
nen Leben Berwegenheit/Abgötterey/ Aberglauben / Ver- h
schwendung / und andere grobe Laster / gewaltig überhand u
genommen hatten / Tugend aber und wahre Gottesfurcht l»
fa aus aller Hertzen verbannet war. Und mag mit gutem s
Recht hieher gezogen werden/ was der Römische Geschieht- r
Schreiber Vel kacerculus.^id LI. cap.Z'. §.4. von sei- '
nen Zeiten sehnlich geklaget hat/daß die bösenE^rempel nicht
allein da blieben/ wo sie sich angefangen hätten / sondern/
wenn sie auch nur die kleineste Oeffnung fänden / nicht am che
ders als ein reissender Strohm/durchbrächen/ und alles mit , öel
dem grösten Sturm und Fluth überfchwemmeten / auch jÄ
niemand das jenige vor unrecht mehr erachten wolte / was ßctz
einem andern protrnble und nützlich gewesen» (s) ti
Anmer-
Bildbeschreibung
Für diese Seite sind hier keine Informationen vorhanden.

Spalte temporär ausblenden
 
Annotationen