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111. B.-A. Waldmünchen.
zu Gutteneck (laut Urkunde von 141 r, MB. XXVI, 300.— HuND II, 177 t.), die mäch-
tigen Zenger von Zangenfels (VIB. XXVI, 302. — HuND II, 393. — Vgl. P. HuscH-
BERG, Das adelige Geschlecht der Zenger, in den Verhandlungen d. Hist. Ver. v.
Aiederbayern XXXVII, 11 ff.), die Eyttenhartter von Flischbach. Am 28. Februar 1328
bewilligten Hans Kretzell zu Pilgramsried und sein Sohn Paul die Verlegung ihrer
Familiengrabstätte im Kloster Schönthal aus der Kapelle neben dem Kreuzgang gegen-
über St. Katharinen-Altar bei St. Maria Magdalena-Altar in die Kirche vor St. Wilhelms-
Altar vor der Zengerkapelle. (Gerichtsurkk. v. Rotz, Pfarrei Rotz, im Reichsarchiv
Alünchen, Fasz. 3.) Außen an der Kirche und in ihrem Innern sind vor i8ßß viele
Grabsteine des hohen Adels und angesehener Familien gewesen, die alle bis auf zwei
durch den Brand zugrunde gegangen sind. (Vgl. AIS. im Hist. Ver. O. 677.)
Die Namen der genannten Altäre und Kapellen sind die einzigen spärlichen
Nachrichten, welche wir über die Anlage der mittelalterlichen Klosterkirche besitzen.
Die Abbildung Krtels von 1690 (Fig. 26) ist zu klein, als daß sie ein deutliches Bild
des Alünsters geben könnte. Von Belang daran ist wesentlich nur, daß die Kirche
bloß einen Dachreiter zeigt. Wie die mittelalterlichen Augustinereremitenklöster ge-
baut und eingerichtet waren, lassen die Baunachrichten und die erhaltenen Denk-
mälerreste der böhmischen Klöster dieses Ordens erkennen. Wgl. JoSEPH NEUWiRTH,
Gesch. d. bild. Kunst in Böhmen vom Tode Wenzels 111. bis zu den Husitenkriegen,
Prag 1 [1893], 481—489.)
Baubeschreibung'. Rechteckiger Raum ohne Trennung von Langhaus und
Chor. Flaches Tonnengewölbe mit Stichkappen. Pilastergliederung. Westempore.
Turm mit Helm an der nordwestlichen Ecke. Östlich am Chor die Sakristei, welche
mit den ehemaligen Klostergebäulichkeiten in Verbindung ist.
Altäre und Kanzel, modern romanisch.
Von der früheren Zeit haben sich nur mehr die überlebensgroßen Holzfiguren
St. Petrus, Paulus, Simon und Jakobus sowie am Kreuzaltare der Kruzihxus und die
Alater dolorosa erhalten. Flottgeschnitzte Arbeiten aus dem beginnenden 18. Jahr-
hundert.
Halbeirunder Taufstein aus Granit, jetzt Weihwasserbecken. Dehrn. o,g8 m.
Grabsteine: An der Nordwand Grabplatte von rotem Alarmor (Fig. 29) mit
Umschrift in gotischer Minuskel : H777777 - z/722 - 772 . zerr . (1431) - z/z? -y?z77*/ - z/zv*
- zzz'r/ - /zw - z/zw - j/227^^/72/ - z*2rz'72^7* - ^22 - y/zAzvy - z/<?y - 72z7z*/7/?z'72 - pHp'/zTg.s* - tw* - yhwz/ -
- /zzg. H7272Z? - z/77/ - 777. - rrrc - m%222 (1423) - z/z? ' H777*/ - z/r - z'<?i/ - yTzzzu - <7777777 - z/zyzvz-
&7y<77'777 - /z*7*<772 - ^227*^79/77/ - dH - Z'.STW^ZWJ - yk/zJpfZZ - /z222y/7*77?Z7 - z/cy - 77<7<f//7b77 - yz7772//z7gZs -
77777* - yiz/z/ - /zzz*/^ - /zz^. Die beiden Wappen mit Helmzier in gotischer Afaßwerk- und
Bogenfriesumrahmung. H. 2,80, Br. 1,38 m. — An der Südwand der Kirche Grab-
platte von rotem Marmor (Fig. 30) mit Umschrift in gotischer Afinuskel: H727277 -
7/777 - 777 - 7*7*<r<r - Z%.%.%2222 (1484) - Z7772 - y7Z72/27g - TzZ/zW - yGA - ZRg - 777*777*/ - 7/777* - ZOk// - Z'Z'j/ .
77/7*7// - AJ'/Zzw/zzz*//^* - c^rzr? - y/zD/Z/yD/ (= Flischbach). Hzzzzz? - 7/77/ -777-///////////
.D777*/ - z/<?7* - 777/// - Z7<?H - IfO//jg7772 - AJ?//7772/z77*//<77* - yk/72 - y7272 - z/<?72 - ^"7?/ - ^ZZfz/z^ - X^)'. Im
Dreipaß großes Wappen mit Helmzier und Ranken. Auf dem Tartschenschild sprin-
gender Fuchs mit einer Ente im Afaul. H. 2, Br. 0,84 m. Beide Steine sind erwähnt
im Grabsteinbuch des Freisinger Fürstbischofs JOHANN FRANZ ECKER von Kaplrng
(1693 —1727), Cgm. 2267, tom. II, fol. 139.
Alonstranz (Fig. 31), Silber, vergoldet. Alit Laub- und Bandwerk, ln den
zierlichen Ranken vier getriebene Aledaillons mit Heiligenszenen aus dem Augustiner-
orden. Oben die Verkündigung*. Sehr feine, elegante Arbeit im Charakter des
111. B.-A. Waldmünchen.
zu Gutteneck (laut Urkunde von 141 r, MB. XXVI, 300.— HuND II, 177 t.), die mäch-
tigen Zenger von Zangenfels (VIB. XXVI, 302. — HuND II, 393. — Vgl. P. HuscH-
BERG, Das adelige Geschlecht der Zenger, in den Verhandlungen d. Hist. Ver. v.
Aiederbayern XXXVII, 11 ff.), die Eyttenhartter von Flischbach. Am 28. Februar 1328
bewilligten Hans Kretzell zu Pilgramsried und sein Sohn Paul die Verlegung ihrer
Familiengrabstätte im Kloster Schönthal aus der Kapelle neben dem Kreuzgang gegen-
über St. Katharinen-Altar bei St. Maria Magdalena-Altar in die Kirche vor St. Wilhelms-
Altar vor der Zengerkapelle. (Gerichtsurkk. v. Rotz, Pfarrei Rotz, im Reichsarchiv
Alünchen, Fasz. 3.) Außen an der Kirche und in ihrem Innern sind vor i8ßß viele
Grabsteine des hohen Adels und angesehener Familien gewesen, die alle bis auf zwei
durch den Brand zugrunde gegangen sind. (Vgl. AIS. im Hist. Ver. O. 677.)
Die Namen der genannten Altäre und Kapellen sind die einzigen spärlichen
Nachrichten, welche wir über die Anlage der mittelalterlichen Klosterkirche besitzen.
Die Abbildung Krtels von 1690 (Fig. 26) ist zu klein, als daß sie ein deutliches Bild
des Alünsters geben könnte. Von Belang daran ist wesentlich nur, daß die Kirche
bloß einen Dachreiter zeigt. Wie die mittelalterlichen Augustinereremitenklöster ge-
baut und eingerichtet waren, lassen die Baunachrichten und die erhaltenen Denk-
mälerreste der böhmischen Klöster dieses Ordens erkennen. Wgl. JoSEPH NEUWiRTH,
Gesch. d. bild. Kunst in Böhmen vom Tode Wenzels 111. bis zu den Husitenkriegen,
Prag 1 [1893], 481—489.)
Baubeschreibung'. Rechteckiger Raum ohne Trennung von Langhaus und
Chor. Flaches Tonnengewölbe mit Stichkappen. Pilastergliederung. Westempore.
Turm mit Helm an der nordwestlichen Ecke. Östlich am Chor die Sakristei, welche
mit den ehemaligen Klostergebäulichkeiten in Verbindung ist.
Altäre und Kanzel, modern romanisch.
Von der früheren Zeit haben sich nur mehr die überlebensgroßen Holzfiguren
St. Petrus, Paulus, Simon und Jakobus sowie am Kreuzaltare der Kruzihxus und die
Alater dolorosa erhalten. Flottgeschnitzte Arbeiten aus dem beginnenden 18. Jahr-
hundert.
Halbeirunder Taufstein aus Granit, jetzt Weihwasserbecken. Dehrn. o,g8 m.
Grabsteine: An der Nordwand Grabplatte von rotem Alarmor (Fig. 29) mit
Umschrift in gotischer Minuskel : H777777 - z/722 - 772 . zerr . (1431) - z/z? -y?z77*/ - z/zv*
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77777* - yiz/z/ - /zzz*/^ - /zz^. Die beiden Wappen mit Helmzier in gotischer Afaßwerk- und
Bogenfriesumrahmung. H. 2,80, Br. 1,38 m. — An der Südwand der Kirche Grab-
platte von rotem Marmor (Fig. 30) mit Umschrift in gotischer Afinuskel: H727277 -
7/777 - 777 - 7*7*<r<r - Z%.%.%2222 (1484) - Z7772 - y7Z72/27g - TzZ/zW - yGA - ZRg - 777*777*/ - 7/777* - ZOk// - Z'Z'j/ .
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Dreipaß großes Wappen mit Helmzier und Ranken. Auf dem Tartschenschild sprin-
gender Fuchs mit einer Ente im Afaul. H. 2, Br. 0,84 m. Beide Steine sind erwähnt
im Grabsteinbuch des Freisinger Fürstbischofs JOHANN FRANZ ECKER von Kaplrng
(1693 —1727), Cgm. 2267, tom. II, fol. 139.
Alonstranz (Fig. 31), Silber, vergoldet. Alit Laub- und Bandwerk, ln den
zierlichen Ranken vier getriebene Aledaillons mit Heiligenszenen aus dem Augustiner-
orden. Oben die Verkündigung*. Sehr feine, elegante Arbeit im Charakter des