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Kunststatistische Übersicht.

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die vermietet werden. Der Stall rückt dann auch vor und bekommt nicht bloß vom
Fletz aus, sondern auch von außen her einen Zugang. Eine steile Stiege führt vom
Fletz aus hinauf in den »Boden« ; hier befinden sich die Schlafstellen der Dienst-
boten und Kinder. Durch einfache Bretter sind kleine Räume geschaffen. Bauer
und Bäuerin schlafen unten in der sog. Kammer, von wo aus eine Treppe in den
Keller hinabführt. (Vgl. G. GRASSL, Leute im oberen Schwarzachtal, Bayerland 1895,
S. 491 f.)
Die älteren Häuser sind mitunter noch heute reine Holzbauten (Blockbauten).
Bei vielen jedoch wurde später der untere Teil - das Erdgeschoß — entweder
ganz in Mauerwerk aufgeführt oder doch die Holzwand außen verputzt. Die Dächer
der Häuser sind flach, mit Schindeln gedeckt und mit großen Feldsteinen beschwert.
Die Außenwände der Stube sind oft über den Balken noch geschindelt, wie an einem
Holzhaus in Stein.
Interessante Typen finden sich vor allem, wie schon erwähnt, im Dorfe Tiefen-
bach. An den meisten Häusern sind allerdings die reizvollen Gänge an den Giebel-
seiten entfernt; doch manche zeigen sie noch, wie vor allem ein Haus an der Haupt-
straße, in der Nähe des Wirtshauses gelegen. Im nahen Treffeistein hat sich ein
zweigeschossiges Holzhaus erhalten, an dessen Giebel kein Gang angelegt war
und dessen eine Längsseite, die Hauptfront, über dem Eingang die rohe Holzhgur von
St. Johann Nepomuk auf einer plumpen Konsole zeigt. Nach Angabe des Besitzers
standen früher noch mehr solche Figuren auf den vorkragenden Balken. Das Haus
war ehedem das Dorfschülhaus. In Stein ist ein interessantes Holzhaus vorhanden,
das die seltene Anlage einer Kammer im Obergeschoß unter dem Dache aufweist.
Was diesen Holzhäusern ein besonderes malerisches Ansehen verleiht, das sind die
sog. Gänge, »Schrot« genannt (SüHMELLER-FROMMANN, Bayer. Wörterbuch II, 261),
welche sich an der Giebelseite unter dem weit vorspringenden Dache hinziehen. Diese
Gänge sind eine Art von Lauben. Zeigen sie sich mehr in der Weise von Baikonen,
so sind sie moderne Änderungen. In Trosendorf (auf dem Wege von Schönthal
nach Hiltersried) steht an der Straße ein geräumiges Holzhaus, das ein zierliches
Kuppeltürmchen auf dem Dache sitzen hat. Die Profilierung der Kuppel ist reizvoll;
die Deckung sind Schindeln. Zierglieder bilden an den Holzhäusern eine Ausnahme.
Höchstens kommt es vor, daß die sich gabelnden Giebelbalken in geschwungenen
Linien gehalten sind. In der Gabelung sitzt jedoch kein Ziermotiv. Zuweilen erfährt
der Türsturzbalken eine reichere Ausstattung dadurch, daß er ausgeschnitten und
geschweift wird, eine Reminiszenz an den spätgotischen Stil (Eselsrücken). Ein
interessanter Türsturz jener Art mit der eingeschnittenen Jahreszahl 1687 findet sich
an einem Holzhause in Premeischi. Neben diesen Blockbauernhäusern, die zumeist
im Besitze von Gütlern oder Taglöhnern sind, findet sich im Bezirke auch der sog.
Bauernhof, der dem wohlhabenden Bauern gehört. Seine Anlage besteht aus einem
Karree, das von Wohnhaus, Stall und Stadel und einer die Gebäulichkeiten verbin-
denden, bzw. umschließenden Mauer gebildet wird. Ein Eingangstor durchbricht diese
Mauer. Derartige Höfe trifft man in dem fruchtbaren Tale der vereinigten Schwarzach
zwischen Ast und Rötz an. Es ist dies jene Gegend, die auch an Ertragsfähigkeit
dem niederbayerischen Flachlande ziemlich nahe kommt.
 
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