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AMT WERTHEIM. — DERTINGEN.

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Fig. 26. Dertingen. Kirchhof.

hofsmauer die Jahreszahl \SSO- Reste des erwähnten ehemaligen Wehrganges, der die
ganze Mauer umzogen haben wird, nur an einem Theile der Nordmauer neben dem Ein-
gange. Die Schiessscharten durchweg vermauert.

Die alte, jetzt evangelische, kleine Kirche (Fig. 26) inmitten dieser Anlage stammt
in ihrem ältesten Theile, dem quadratischen Thurme, noch aus romanischer Zeit. Dem
burgartigen Character der ganzen Anlage entsprechend, war dieser mit Zinnen versehen,
über denen das jetzige vierseitige Dach mit dem Glockenstuhl errichtet wurde. Gegen
Ende des XIII. Jhs. scheint ein Umbau im Innern vorgenommen und das jetzt als Chor-
raum dienende untere Geschoss mit dem Kreuzgewölbe versehen worden zu sein. Die
Form der Rippen und Consolen, von welchen diese
ausgehen, sowie der geringe Busen der Kappen
deuten nämlich auf die Frühzeit der Gothik hin.
Dessgleichen das Masswerk des dreitheiligen
Fensters in der Südwand dieses Raumes. (Fig. 27).

Gleichzeitig mit dem Umbau des Chores
Errichtung des einschiffigen Langhauses, dessen
gothische Masswerkfenster bei Einbringung der
hölzernen Emporen (s. u.) herausgenommen, jetzt
an verschiedenen Stellen der südlichen und west-
lichen Umfassungsmauer angebracht sind. Der
Chor öffnet sich nach dem mit flacher Holzdecke
versehenen Langhause in einem weiten Spitzbogen,
dessen Kämpfer noch ganz romanische Profilirung
aufweist. Eine zugemauerte Oeffhung in der süd-
lichen Chorwand soll in einen unterirdischen
Gang geführt haben, dessen Verlauf unbekannt ist. Fig. 27. Dertingen. Chorfenster,

Cho
 
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