io8
KREIS MOSBACH.
Es enthält in der vordem Ecke eine vom übrigen Hause getrennte Brunnenstul
Uebrigen ist wenig mehr von der ehemaligen Raum-Eintheilung zu erkennen. Reste einer
Wendeltreppe an der Aussenseite.
^orburg Die Bauten der dritten spätgothischen Periode fallen in die ersten
Jahre der Wieder -Vereinigung beider Theile der Grafschaft Wertheim-Breuberg (seit 1497)
unter dem Grafen Michael IL In demselben Jahre hatte dieser in Folge gütlichen
Vergleichs Stadt und Schloss Freudenberg nebst fünfhundert Gulden jährlicher Nutzung
auf Lebenszeit an seinen Jüngern Bruder Erasmus (Asmus) zur Residenz abgetreten, und
so dürfen wir in diesem den Urheber des Erweiterungsbaues betrachten, der durch die Jahres-
Fig. 40. Freudenberg. Kronleuchter in der Stadtkirche.
zahl j £ Q 9 unterhalb des Wertheim-Breuberg'sehen Wappens über dem Hauptthore
zur innern Burg festgelegt ist. (Auch das Rathhaus rührt vom Grafen Asmus her, s. unten).
Aschbach (I, 283 f.) schildert den besonders durch seinen Sieg im Kürissgarten populär
gewordenen Grafen Asmus als einen fehdelustigen und selbstbewussten Herrn, dem die
kleine Veste als Residenz nicht genügen konnte. So erweiterte er denn das Areal um
mehr als das Doppelte durch Anlage einer tiefer gelegenen Vorburg B., wobei zur
Ausgleichung des Bodens erhebliche Aufschüttungen nach Norden zu vorgenommen
werden mussten. Die dortige Zingel dient in Folge dessen zugleich als Futtermauer; ihre
Stärke ist dadurch erklärlich. Ein kleiner kreisrunder Eckthurm deckte den im Nord-
osten hier neu geschaffenen Zugang, während der grosse, ebenfalls kreisrunde b a s t i o -
nirte Thurm in der gegenüberliegenden Ecke mit seinen Geschützen weithin Stadt,
KREIS MOSBACH.
Es enthält in der vordem Ecke eine vom übrigen Hause getrennte Brunnenstul
Uebrigen ist wenig mehr von der ehemaligen Raum-Eintheilung zu erkennen. Reste einer
Wendeltreppe an der Aussenseite.
^orburg Die Bauten der dritten spätgothischen Periode fallen in die ersten
Jahre der Wieder -Vereinigung beider Theile der Grafschaft Wertheim-Breuberg (seit 1497)
unter dem Grafen Michael IL In demselben Jahre hatte dieser in Folge gütlichen
Vergleichs Stadt und Schloss Freudenberg nebst fünfhundert Gulden jährlicher Nutzung
auf Lebenszeit an seinen Jüngern Bruder Erasmus (Asmus) zur Residenz abgetreten, und
so dürfen wir in diesem den Urheber des Erweiterungsbaues betrachten, der durch die Jahres-
Fig. 40. Freudenberg. Kronleuchter in der Stadtkirche.
zahl j £ Q 9 unterhalb des Wertheim-Breuberg'sehen Wappens über dem Hauptthore
zur innern Burg festgelegt ist. (Auch das Rathhaus rührt vom Grafen Asmus her, s. unten).
Aschbach (I, 283 f.) schildert den besonders durch seinen Sieg im Kürissgarten populär
gewordenen Grafen Asmus als einen fehdelustigen und selbstbewussten Herrn, dem die
kleine Veste als Residenz nicht genügen konnte. So erweiterte er denn das Areal um
mehr als das Doppelte durch Anlage einer tiefer gelegenen Vorburg B., wobei zur
Ausgleichung des Bodens erhebliche Aufschüttungen nach Norden zu vorgenommen
werden mussten. Die dortige Zingel dient in Folge dessen zugleich als Futtermauer; ihre
Stärke ist dadurch erklärlich. Ein kleiner kreisrunder Eckthurm deckte den im Nord-
osten hier neu geschaffenen Zugang, während der grosse, ebenfalls kreisrunde b a s t i o -
nirte Thurm in der gegenüberliegenden Ecke mit seinen Geschützen weithin Stadt,