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146

KREIS MOSBACH.

Badhai

Brunnen



x/m:

jfr

Draussen vor dem ehem. »oberen Thore«, welches 1890 abgerissen worden ist,
befinden sich in der Ecke eines Gartens die Reste eines ehemaligen herrschaftlichen
Bades. Der kleine zierliche Quaderbau (s. Fig. 57) besteht aus einem Vorderraum
(4,50 m lang und 2,85 m breit), an dessen, nur wenige Schichten hoch erhaltenen
Längsseiten je eine Sitzbank angebracht ist, und aus einer daran anschliessenden, 2,00 m
tiefen, niedrigen Brunnenstnbe. Die Vorderseite ist mit Facettenquadern verziert. Etwas

seitlich daselbst die Thüre, von
deren reich profilirtem rundbogigen
Abschluss noch einzelne Steine um-
herliegen. Ein Theil des Thürge-
stells noch in situ. Die Formen
weisen etwa auf das Ende des
XVI. Jhs. hin. (Nach örtlicher Ueber-
lieferung soll dies Bad zu dem oben
erwähnten »Baumanns Haus« ge-
hört haben.)

Die Stadt besitzt einige be-
merkenswerthe Laufbrunnen, von
denen der grösste sich dem Rath-
hause gegenüber befindet und aus
einem grossen steinernen Brunnen-
bassin mit einer Säule in der Mitte
besteht (Fig. 58). Auf dem Com-
posit-Capitell der letzteren hockt ein
Löwe mit dem Wappenschilde des
Erzbischofs Daniel Brendel von
Homburg, während am Stamme
die Jahreszahl 1573 mit dem Spruche:
ALLEIN GOTT DIE EHR und
dem Wappen der Stadt Külsheim
(Mainzer Rad mit S u. K darüber)
angebracht erscheinen. Daneben
rechts das Wappen der Erstenberg,
die in der den Bnmnenrand umziehenden, jetzt fast unleserlichen Inschrift als die
Stifter des Brunnens genannt sind. Das Wasser strömt aus vier Röhren, die aus Menschen-
köpfen hervorschauen, in das weite polygonale Becken herab.

Ein zweiter, älterer Brunnen, urkundlich aus dem XIV. Jh. stammend, steht vor dem
Chor derKatharinen-Kapelle, aus drei Schalen auf mehrstufigem Unterbau zusammengesetzt.
Das Wasser ergiesst sich aus den 6 Thierköpfen des obersten kleinen Zinnbeckens in
eine grössere zweite und von dort durch 8 Röhren in die grösste unterste Steinschale,
deren Inneres muschelförmig gerippt ist (s. Fig. 59).

Ein dritter Brunnen befindet sich vor dem »Templerhause (s. oben)« mit einem
altem Aufsatze darauf (Blätterfrucht mit Erzbischöfl. Wappen).

Ein vierter Brunnen am westlichen Ende der Hauptstrasse, besteht aus einer
Barocksäule mit Wappen darauf und einer weiten Brunnenschale.



f-Hr

i 1 1
Fig. 57-

* s H
Külsheim.

Bad.
 
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