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KREIS MOSEACH.

Die sich an den Chor anschliessende halbkreisförmige Absis enthält ein aus
6 Dreipässen gebildetes, schönes friihgothisches Rad- oder Rosenfenster (Fig. 64).

Dieselbe strenge frühgothische Profilirung in Masswerk zeigt das gegenüber in
der Giebelwand des Langhauses befindliche einzig erhaltene zweitheilige Fenster.
Die alten Fenster in den Längswänden sind bei der Einbringung der Emporen durch
kleine gradlienig umrahmte Fenster ersetzt worden. Bei dieser Gelegenheit entstand
auch aussen neben der nördlichen Eingangsthür die Steintreppe mit der Thür, welche
zu den Emporen führt.

Die Borkirche, die das Schiff an den Seiten umzieht, ist ein späterer schmuck-
loser Einbau des XVII. Jhs.

Fig. 64. Urphar, Chorrose.

An den einfachen Kirchenstühlen wiederholt Jahreszahlen (XVII. Jh.) und
Namen der Stuhl-Inhaber mit schwarzer Farbe aufgemalt.

Einfache Holzkanzel; treffliche Zimmermannsarbeit (Fig. 65).
Wandgemälde Unter der Tünche, die die Wände des Gotteshauses bedeckt, kommen an vielen

Stellen Spuren ehemaliger Malerei zum Vorschein. Zunächst oben unter der Decke
ein flott gemalter palmettenartiger Fries, unterhalb dessen der obere Theil
einer Kreuzigung und einer Darstellung der Gefangennahme Christi blosgelegt worden
ist. Dem Stile und den Kostümen nach gehören diese Arbeiten dem Anfang des
XV. Jhs. an; es sind, soweit die sichtbaren geringen Reste erkennen lassen, flotte Umriss-
zeichnungen in Braun, zwischen denen lichte Töne (Kleider, Kreuzesstamm), wie gewöhn-
lich, ohne Modellirung aufgetragen sind.
 
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