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AMT WERTHEIM. — WERTHEIM.

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und an seinen Quadern lassen sich weder Löcher für die Hebezange noch Steinmetz-
zeichen mit Sicherheit feststellen. Als besondere Eigenthümlichkeiten gegenüber jenen
und vielen andern Berchfriten verdienen Erwähnung: die Ausgestaltung seines Sockels,
der aus einem etwas ausladenden Fuss von unbehauenen Felsquadern und einer Ab-
schrägung aus in einem Werkstück gearbeiteten Buckelquadern besteht, und das Auftreten
der vier grossen Kragsteine an jeder der vier Aussenflächen bei F, auf deren etwa erst
später erfolgte Einsetzung Nichts hinweist, die also von Anfang an bestimmt gewesen

Fig. 86. Wertheim. Blick auf die Burg vom Obern Bollwerk aus.

sein müssen, einen oberen gallerieartigen Aufbau zu tragen, wie es die Reconstruction
der Fig. 87 veranschaulicht.

Da der Berchfrit der nahegelegenen Burg Freudenberg, der sowohl reich an Stein-
metzzeichen, als auch in dem Aufbau seiner ältesten Theile viel weniger einfach gestaltet
ist, spätestens um 1190, vielleicht schon um 1160 (s. oben S. 103) aufgeführt wurde, wie
es directe urkundliche Nachrichten wahrscheinlich machen, so darf man für den Wert-
heimer eine Erbauung um 1100 als zutreffend ansehen. Irgend wesentliche Um- und
Ausbauten in den späteren Jahrhunderten hat dieser (zum Unterschiede vom Freuden-
berger) nicht erfahren, so dass er uns in seiner heutigen trefflichen Erhaltung zugleich
 
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