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AUFNAHMEN UND ANSICHTEN
Literatur: Friedrich Schneider, Darstellungen derStadtMainz undihrerDenkmäler.
Ausheilung 1879. Mainz, Druck von Joh. Falk 111. Verzeichnet - wenig überßchtlich
und ohne kritische Sichtung — das außerordentlich reiche Material und gibt eine
alphabetifcheZufammenßellung der darstellenden Künßler mit biographischen Notizen.
Außerdem iß hier der Abschnitt „Topographie" im erSten Bande unSerer Beschreibung
der Denkmäler der Stadt und des Kremes Mainz zu vergleichen.
Die folgende Überßcht kann keinen Anfpruch auf Vollßändigkeit machen. Immer-
hin gibt ße alles Wichtige, das mir bekannt geworden iß, wieder. Und insbesondere
habe ich Wert daraufgelegt, jede bedeutendere Veränderung am Dom, Soweit möglich,
in einer alten Abbildung nachzuweiSen.
HnhNgTyfgHHngsgntwÜTyh. Den älteßenGrundriß des Domes
liefert Gudenus im Codex Diplomaticus (II zu S. 728). Schneider, Darßeilungen 149.
Es ißt ein Stich in Großfolio, im einzelnen ungenau und Summarifch, ungefähr im Maß-
ßtab 1 : 250 bis 1 : 300; genaue Me^ungen liegen nicht zugrunde. Dennoch iß das Blatt
Sehr wertvoll dadurch, daß es den alten Zußand der Chöre wiedergibt: im Oßchor
den Pfeiler, alle Sechs Altäre und die Gräber, im Weßchor die frühere Treppenanlage,
die alte Stellung des Hauptaltars und die Nebenaltäre, das mittelalterliche Geßühl und
wiederum die Grabßätten; daß es weiter die ursprüngliche Einteilung der gotijchen
Seitenjchiffkapellen mit allen Altären verzeichnet, auch in den drei Schiffen Grabßätten
und Denkmäler angibt, den Kreuzgang mit Seinen Anbauten (Nikolauskapelle!) und
das Paradies noch unzerßört zeigt. So bezeugt es alßo den Zußand des Domes vor den
großen Kataßrophen der Jahre 1767 und 1793 im wesentlichen doch erschöpfend und
anschaulich: Abb. 1. Es gibt lithographierte Fakßmiles des Blattes.
Die nächßen Aufnahmen verdanken wir der Zeit der franzößSchen Herrjchaft. Da
iß zunächß ein Grundriß des Mittelschiffs vom Dom mit den beiden Chören. Nicht bei
Schneider verzeichnet; Beßb der Stadtbibliothek, in Karton IX (Städteanßchten und
Bauwerke aus Städten). Es iß ein [chmales Großfolioblatt, Sorgfältig ausgezogen und far-
big angelegt. Auf der RückSeite bezeichnet: „Plan de la grande nef et du Coeur avec le
nivellement de son corre!age(?)dessinee par une echelle d'un centimetre pour metre."
Die Hand Scheint mit der des Oberingenieurs St. Far identisch zu Sein (vgl. das nächße
Blatt). Jedenfalls iß der Plan 1803 oder 1804 gezeichnet: er gibt in gelber Farbe die
Bauteile an, die entfernt oder umgeßaltet werden Sollen, nämlich die beiden mittleren
Pfeiler des ChorabSchluSfes am Weßchor, deß*en Treppenanlage, den alten Hauptaltar,
die vorderen Abschlüße des Chorgeßühls, und in Roßa die neue Geßaltung der Dinge:
So Soll der Hauptaltar weiter nach Weßen, alfo näher an den Chorbogen herangerückt
und umgedreht werden, ßodaß er (eine Front nun dem Schiff, der Gemeinde zuwendet,
und im Zusammenhang damit Sollen die vorderen Teile des Chorgeßühls umgebildet
werden (ß darüber unten. Der Plan iß der einzige, der einen Grundriß des Geßühls
in Seiner ursprünglichen Geßalt gibt). Da dieSe Veränderungen imjahrel804 tatfächlich
vorgenommen worden ßnd und da andererseits erß Seit 1803 ernßhaft an eine Herßellung
des Domes für den Gottesdienß gedacht werden konnte, muß der Plan 1803, 4entßanden
Sein. Am 28. November 1803 fand die erße Sißung der neu ernannten BaukommiSßon
ßatt: vielleicht iß der Plan für dieSe Sitzung oder in Befolgung der dort aufgeßellten Ge-
ßchtspunkte gezeichnet worden. Hervorzuheben iß noch, daß man nach Ausweis des
Plans Schon damals an eine Beseitigung des Pfeilers im Oßchor und an eine Entfernung
der drei Altäre in der Apßs dachte: auch dieSe Teile ßnd im Plane gelb gehalten.

Aufnahmen
 
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