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Sonstige Kunstwerke: St. Dionyßus, Chrißus am Ölberg, vier Holz-Reliefs

Grabplatten
der Bifchöfe
Colmar,
Humann
und Kaifer

gilt das beim Denkmal des Bifchofs Humann ßLon Bemerkte: der Künßler, aus einer
noch in das 18. Jahrhundert zurückreichenden Künßler jchule und -Familie hervorge-
gangen, zeigt in feinem Werke noch Verständnis und Gefühl für Größenwirkung.
Begraben liegt Bifchof Colmar im Mittelfchiff (Abb. 86 Nr. 67). Das Grab deckt
eine einfache Platte aus rotem Sandßein, ße wurde im Jahre 1834 angefertigt, gleich-
zeitig mit der für Bifchof Humann (Wetter S. 139); für ihre Ausßattung gilt das zu
Nr. 65 Bemerkte.
Nr. 67 und 68. Grabplatten der Bifchöfe Ludw. Colmar, Joh. Jakob
Humann, MS, worüber das Nötige bei den Denkmälern diefer Bifchöfe fchon
bemerkt iß.
Nr. 69. BifchofLeopold Kaifer *ß 1848. Grabplatte. MS.
Eine einfache Platte aus rotem Sandßein mit eingerißtem bißhöflichen Wappen des
Verßorbenen und Inßhrift. Sie liegt im Mittelßhiff nahe bei der Kanzel. In ihrer
Ausßattung ßhließt ße ßch an die Grabplatten der Bißhöfe Colmar (Nr. 67) und
Humann (Nr. 68) an.

SONSTIGE KUNSTWERKE IM DOM
St. Dionyßus St. Dionyfius. KXIV. Grundriß S. 230: a. Tafel 64b. Photographie Kroß.
Die Rundfigur des heiligen Bißhofs ßeht auf einer zierlichen Konfole, an deren
Unterfeite Laubwerk und ein Pelikan, der feine Jungen füttert, zu fehen iß. Der
Heilige hält die obere Hälfte feines Hauptes vor ßch in beiden Händen; den Krumm-
ßab hat er im rechten Arm. Das Ganze krönt ein Baldachin.
Konfole und Baldachin ßnd in den Pfeiler eingelaffen; die Figur mit der Konfole
mißt 1,69 m; alle drei Teile ßnd aus rotem Sandßein. Die Figur iß ebenfo gelb ge-
malt wie eine Anzahl anderer Denkmäler im Dom (Gruppe der Grablegung, Thomas),
die Gewandfäume ßnd vergoldet; natürlich iß das nicht die urfprüngliche Farbe. Der
Baldachin iß weiß getüncht; auch die Konfole war geßrichen, läßt aber überall den
roten Sandßein durchblicken. Die Figur iß gut erhalten; am Baldachin fehlt oben
rechts der obere Teil einer Fiale, und an der Konfole ßnd die vier Köpfe der Pelikan-
familie aus Gips.
Stil Für die Beßimmung des Stils ßnd ausschlaggebend die vollen und weichen Formen
des Geßchts, die Stellung des rechten Beins, das Heraus- und Uns-Entgegenkommen
des Gewands, wobei doch in allen Motiven, befonders in den Saumlinien an beiden
Seiten, noch Maß gehalten wird. Die Figur hat ihre nächßen Verwandten in den
Heiligen der Memorienpforte (f. diefe): ße wird um 1410 entßanden fein.
Chriftus Chrißus am Ölberg. NQF. Grundriß S. 230: b. Wurde oben S. 288f. (chon
am Ölberg befprochen.
Vier V erkündigung. NSP. Die heil, drei Könige vor Herodes. Kill. An-
Holz-Reliefs betung der Könige. KII. Heilige Familie. Kill. Grundriß S. 230 :c^f. Pho-
tographie Kroß.
Diefe vier Reliefs, in Holz gefchnißt und gefaßt, gehören offenbar zufammen und
mögen aus einem Altar ßammen. Sie ßnd erß in den Zeiten des Prälaten Schneider
in den Dom gekommen: genaueres läßt ßch über die Herkunft nicht ermitteln.
Die Faffung (Konfole, Hinterwand und Dächlein) iß bei allen vier Reliefs neu.
Ebenfo war die Bemalung weitgehend erneuert (das matte Gold!), iß aber teilweife fchon
wieder Schadhaft. Erhalten ßnd die Stücke gut. Die Verkündigung iß mit 83 x 65 cm
etwas breiter als die drei anderen Szenen, die übereinßimmend 60 x 63 cm meffen.
Das leßte Relief iß keine Darßellung im Tempel: es fehlt der Prießer und jede weitere
 
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