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Domausßattung: Literatur

Propheten unten und oben, denen die hergehörigen Textßellen aus ihren Schriften bei-
gefchrieben waren.i) Und in der Dionyskapelle (XIV) [ah man^) den heiiigenBonifatius,
[ehr groß, ais Erzbischof mit dem PaHium, mit Mitra undBißhofßab, in der Mitte [einer
fünfzehn Suffragane (es waren rechts und links, offenbar [ehr klein, je ßeben unterein-
ander, unten noch einer: das Ganze muß ähnlich gewirkt haben wie die gleichzeitigen
Grabßeine mit Nebenfiguren!). Die Suffragane waren durch Injchriften in „[ehr alten"
Charakteren bezeichnet. Das ßnd die einzigen Glasfenßer aus der Erbauungszeit der
Kapellen, jenes von ungefähr 1500, die[es vermutlich von 1315(20.
Für die Kapellenfenßer fcheint ßch ein feßes Schema ausgebildet zu haben: wir
finden, der Hauptteilung die[er Fenßer ent[prechend, jeweils zwei Heilige (die wir
uns als große Figuren denken dürfen) und darunter den Stifter (vermutlich klein,
knieend) und (oder wenigßens) [ein Wappen. Nach Bourdons Angaben war das erße
Fenßer die[er Art eine Stiftung des Kardinals Albrecht in der Michaelskapelle (IX
im Grundriß S. 117).3) Da waren Bonifaz und Viktor gemalt, darunter das Wappen
Albrechts mit der Jahreszahl 1521.
Weitere Glasbilder die[er Art [ah Bourdon in der Barbarakapelle (II)ß: Maria
und Barbara, darunter denVermerk des Stifters, des Dekans Johann von Heppenheim
genannt von Saal 1659; in der Nazariuskapelle (III)ß: Nazarius und Petrus, eine Stif-
tung des Kantors Peter Jakob von Partenheim von 1662; in der Andreaskapelle (X)ß:
den Salvator und St. Andreas, darunter den knieenden Stifter, einen Kleriker, rechts
[ein Wappen; in der Laurentiuskapelle (Xlß): Laurentius und Georg, darunter das
Bild eines knieenden Kanonikers und das Wappen derTruch[eßen von Pommersfelden;
endlich in der Allerheiligenkapelle (XV) ß: Petrus und Bartholomäus zu[amt dem
Wappen des Dompropßen Philipp Kraß von Scharfenßein von 1604, eine kleine Scheibe.
Im Jahre 1837 bekam das mittlere Fenßer des Weßchors eine neue Glasmalerei,
die von Heimle in Freiburg ausgeführt worden war. Das Nähere darüber bei Schaab II
S. 87 f. Die[es Fenßer ging bei der Pulverexploßon im Jahre 1857 zugrunde. Einige
Trümmer davon ßnd jetß im Südflügel des Kreuzganges wieder aufgeßellt.
DIE AUSSTATTUNG DES DOMES
Unter Ausßattung verßehen wir hier die liturgische Ausßattung im engeren Sinne,
als Altäre, Kanzel, Taufbecken u[w., mit Ausschluß der „Denkmäler" (Grabßeine,
Epitaphien, Schmuck).
LITERATUR
Eine kurze Überßcht über die älteren Verzeichnte der Ausßattung des Domes und
der Denkmäler (und insbe[ondere der Injchriften) geben Werner, Der Mainzer Dom
und [eine Denkmäler I. 1826. S. 255 und Schaab, Gejchichte der Stadt Mainz II S. 95 f.
Die dort verzeichneten Schriften ßnd für uns vor allem deshalb noch wertvoll, weil ße
über die einßigen Standorte der einzelnen Stücke und ihren Zußand vor den großen
Kataßrophen [eit 1793 Aufjchluß geben. Es ßnd vor allem folgende Werke zu nennen:
Nicolaus Serarius, Moguntiacarum rerum libri quinque. Moguntiae 1604. Ver-
zeichnet die Grabßätten im Dom und gibt vielfach die Standorte der Denkmäler an.
Den Serarius gab neu heraus mit Anmerkungen und einer Fort[eßung Georgius
Christianus Joannis, Rerum Moguntiacarum libri tres. Francofurtil722 ff. In Be-
tracht kommt nur Band I. Das Handexemplar Bodmanns mit deßen Randbemer-
ß Bourdon S. 71. ß Bourdon S. 98. ß Bourdon S. 110. ß Bourdon S. 86.
ß Bourdon S. 85. ß Bourdon S. 103. ß Bourdon S. 103. ß Bourdon S. 93.
 
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