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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 22.1906-1907

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Von Ausstellungen und Sammlungen - Personal-Nachrichten
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-*-4sö> VON AUSSTELLUNGEN UND SAMMLUNGEN

VON AUSSTELLUNGEN

UND SAMMLUNGEN

T EIPZIG. Hans r. von Volkmann-
Karlsruhe ist ein Poet, er ist nicht
j Maler an sich ■, wie etwa Max Lieber-
mann. Deshalb ist es auch nicht gleich-
gültig, was er malt. Greift er eine Sache
an, bei der diese Seite seines Wesens
nicht in Aktion tritt, so verfällt er ins
Trockene, Langweilige und Ungenieß-
bare. In den letzten Jahren lernte ich
ihn durch die einzelnen Bilder, die in
den Kunstsalons kursierten, leider im-
mer nur von der negativen Seite kennen
und man war schon geneigt, sich über
ihn ein ungünstiges Urteil zu bilden.
Um so mehr habe ich mich jetzt über
die umfangreiche Sonderausstellung im
Kunstverein gefreut, die ihn wieder ganz
auf der Höhe zeigt. Mit wenigen Aus-
nahmen offenbaren die Werke alle eine
gesunde Frische und einen ehrlichen
Charakter. Die > Periode der Litho-
graphie« hat er im Gegensatz zu Gustav
Kampmann glücklich überwunden, und
er versteht es nun mit Sicherheit, Gra-
phik und Malerei auseinander zu hal-
ten. Aber er hat für die Malerei vom
japanischen Farbenholzschnitt außer-
ordentlich viel gelernt. Neben Volk-
mann hat der >Frankfurter-Cronberger
Künstlerbund< ausgestellt. Zum größten
Teil gute Durchschnittsleistungen, aber
— vielleicht mit Ausnahme von Hans
Voelker - keine Persönlichkeit mit „ermann groeber das MODELL

einer eigenen Note darunter. Ueber „ . , „ . „_ . <- •

. ,° .. .... ..... Sommer-Ausstellung der Munchener Secession

das meiste Können verfugt vielleicht
R. Gudden. Das Bild von Jak. Nuss-

bau.m ist ganz frisch gesehen, aber es ist keine IVA ANNHEIM. In der Internationalen Kunstaus-
Frankfurter Landschaft, wie uns die beigefügte Be- Stellung sind jetzt schon für über M. 250000.—
Zeichnung glauben machen will, sondern es ist Seine- Kunstwerke verkauft worden, darunter für die Städti-
Landschaft. J. Kowarzik, der als Bildhauer der sehe Galerie Mannheim das große Bild von Egger-
Gruppe angehört, hat einige sehr schöne Plastiken Lienz, 5 Wallfahrer , Römischer Herbst von H. Ur-
dabei.— Bei Miitentzwey-Windsch interessiert am ban und Dem unbekannten Gott von Hans BOh-
meisten die kleine Kollektion von Rudolf Sieck- ler. Für die Großherzogliche Kunsthalle in Karls-
München. Seine kleinen, reizenden Bildchen haben ruhe wurden folgende Werke erworben: Oelgemälde:
so etwas Naives, Elementares, was sie, glaube ich, Berta Welte, >Blumen-Stilleben<; Karl Walter,
jedem Menschen näher bringen muß. Sie offen- >Winternacht im Schwarzwald ; Fanny v. Geiger-
baren mit so einfachen Worten ein starkes, intim- Weishaupt, Laubgang«; Rudolf Hellwag, - Das
lebendiges Naturgefühl. Neben ihnen hingen zu- weiße Segel«; Ludwig Dill, >Gewiiter im Moor<;
fällig eine Reihe unsäglich langweiliger und phra- Friedrich Fehr, Der Trinker«; Eugen v. Bracht,
senhafter ^Gemälde« von taktlosen Dimensionen Colditz im Schnee ; Gotthard Kühl, Augustus-
(GOnther-Meltzer und H. Saffer) und der Ge- brücke in Dresden im Winter- ; Karl Haider,
gensatz von Format und Inhalt wirkte im Verhält- >Frühlingsgewitter ; Robert Haug, Wachtfeuer«;
nis zu den Bildchen von Sieck geradezu komisch. Robert Pötzelberger, -An derjaxt«; Walter
Im gleichen Salon haben noch Gino Parin und Geffken, >Der Reiter«; Toni Stadler, Fränki-
C. Jacquet ausgestellt. Bei Beyer & Sohn ist der scher Wald«; Ernst Liebermann, >Die Malerin«;
Nachlaß von Prof. Carl heyn-Dresden zu sehen, Franz Horadam, ^Moorlandschaft«; Suse Robert-
Landschaften aus den Alpen und von den ober- son-Bishop, Tomaten ; Bronzen: Hermann Volz,
italienischen Seen. rgm. Büste >Hans Thoma ; Wilhelm Gerstel, >Italie-
nerin «. Ferner wurden erworben aus dem Nachlasse
ÜNCHEN. Vom bayerischen Staat wurden auf des hier verstorbenen Professors Aug. Hörter fünf
"* der Münchener Jahresausstellung 1907 im Kgl. kleinere Oelgemälde seiner früheren besten Zeit:
GlaspalastangekauftdieOelgemälde: FranzTOrcke >Piz Ota im Engadin , Mittagsonne, Brandung
Vorfrühling im Gebirgsdorf«; Otto StrCtzel bei Capri«, >Rosen -, - Baumstudien , wozu noch ein
^Mühlgraben im Winten; Otto Sinding >Tiefer >Sonnenaufgang des Thomaschülers Adolf Hil-
Schnee«; Gilbert v. Canal >Stimmung bei Dort- denbrand-Pforzheim hinzukommt,
recht«; Knut Hansen >Caprice« (Aquarell).— Für

die Neue Pinakothek wurde ein Frauenbildnis von /~"RAZ. Die Reihe der Frühjahrsausstellungen er-

W. Leibl, die Nichte Leibis und Gemahlin seines öffnete das Kupferstichkabinett mit einer sehr

Freundes Kunstmaler Schider, erworben. guten Gesamtvorführung des graphischen Werkes

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