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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 26.1910-1911

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Aus den Berliner Kunstsalons
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Kuzmány, Karl Michael: Die Kunst auf der Internationalen Jagd-Ausstellung in Wien
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https://doi.org/10.11588/diglit.13089#0106

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DIE KUNST AUF DER INTERNATIONALEN JAGD-AUSSTELLUNG IN WIEN

auguste oleffe im august
Internationale Kunstausstellung Brüssel 1910

bart sich in ihnen ein bewußtes Wollen und eine sprucht. Ein eigener Kunst- Pavillon wurde er-
Sicherheit in der farbigen Interpretation der Er- richtet, wo dem Selbstbestimmungsrechte keine
scheinung, die etwa Pechsteins »Notizen« noch hemmenden Schranken gezogen waren. Hier er-
sehr vermissen lassen, wenn auch in ihnen an vielen eignete es sich zum ersten Male, daß die sonst ge-
Stellen die starke Begabung unverkennbar ist. trennten Wiener Künstlervereinigungen unter einem
Tappert ist als Zeichner glücklicher als in seinen Dache wohnten; niemals erschienen sie so scharf
Malereien, es gelingt ihm zuweilen gut, das Charakte- von einander geschieden. Nur ein Raum war neu-
ristische einer Bewegung zu fassen. Richter zeigt traler Boden, nämlich die Mittelhalle, welche die
in seinen Bleistiftstudien die solide Schule Lothars retrospektive Abteilung beherbergt. Sie beginnt mit
von Kunowsky. Auch er überzeugt in den Zeich- den Jagdszenen und Stilleben der alten vlämischen
nungen mehr als in den oft allzu problematischen Meister wie Snyders, Fyt, Hamilton und führt über
Gemälden, die er im Sommer zeigte. Umgekehrt die Altwiener Gauermann, RanftI und Waldmüller
enttäuscht Otto Müller, dessen geschmackvolle (»Rast nach der Jagd«) in die zweite Hälfte des
Bilder bestechen konnten, durch die schwächlich vorigen Jahrhunderts zu Makart und Hans Canon; mit
nachempfindenden Pastelle. Und auch Moritz Paul Meyerhei.m ist die Gegenwart erreicht, unter
Melzer versprach in den großen dekorativen Ent- seiner Führung hat sich Deutschland mit einem
würfen mehr, als er nun in den graphischen Studien- stattlichen Aufgebot eingestellt: Leuteritz, Kuh-
blättern mit ihrer willkürlichen Farbengebung hält. nert, Friese, Kappstein, Fikentscher, Maffei,

Kröner, lauter bekannte Namen, neben denen Paul
Zeiller (Berlin) nicht vergessen werden darf, der

DIE KUNST AUF DER INTERNATIONALEN °riS'ne11 aus buntem Marmor Raubvögel bildet. Bei

»Ii rTr ... den Franzosen uberwiegt schon das kulturhistorische

JAGD-AUSSTELLUNG IN WIEN Interesse für die gesellschaftlichen Jagdszenen und

die Porträts, denn in der Minderzahl befinden sich
on dieser Ausstellung muß auch an dieser die Bronzen von Gardet und ein skizzenhaftes
Stelle Kenntnis genommen werden, denn sie Bildchen der Rosa Bonheur und was ihnen gleich-
hat die Hilfe der Maler und Bildhauer nicht allein, wertig ist, ungeachtet der glänzenden »Rückkehr von
und das in ausgedehntem Maße, bei der Aus- der Löwenjagd« des Aimf. Morot. Desgleichen hat
schmückung der zahlreichen Zweckbauten bean- die Wiener »Künstlergenossenschaft« für ihre Säle

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