BRIEFE VON CARL RAHL AUS DEN JAHREN 1844—1850
(Schluß)
Rom (undatirt, aber Mai 1846) tig: „Arion, von Nereiden umgeben", welches
den Künstlern sehr gefällt; ich hätte es gerne
nach Wien geschickt, allein bei den schlech-
Lieber Freund!
Nach vielem Umherirren bin ich endlich ten Aussichten zum Verkaufe mag ich den
wieder in dem schönen Rom angelangt, und Transport nicht daran wagen, besonders da
das Thun und Treiben einer ganzen Welt ich es hoffentlich in ein paar Tagen ver-
summt mir noch im Kopfe herum. Dennoch kauft haben werde. Wie geht dir's und den
suche ich so viel wie möglich zu arbeiten Deinen, lieber Freund? Ich erinnere mich
und habe nun meinen großen „Manfred" an- noch oft mit Freude an die freundlichen Stun-
gefangen; bis Ende des Jahres hoffe ich ihn den in eurem Hause und alle die Sorgfalt
fertig zu haben. Wenn ich mir Alles über- und Freundschaft, und freue mich von Herzen,
lege, so ist außer Rom doch Paris der schönste einen aufrichtigen Freund zu finden, wenn
Aufenthalt, auch Gelegenheit zu wirken, da- ich einst nach vielen Stürmen wieder in mein
selbst mehr als irgendwo; bei uns aber ist Land zurückkehren werde, und da ich das
es eigentlich am schwächsten bestellt nach Glück, eine Familie zu besitzen, aufgeben
Proportion, das ist gewiß. Für die höhere, muß, wenigstens die Freude genießen kann,
ernste Kunst ist es aber überall nicht weit in deiner als Glied zu leben,
her, in Paris aber die meiste Beschäfti- Wenn es möglich wäre, von Jamek eine neue
gung. Was nun Tracht Farben
das Graner Altar- zu haben, so wäre
bild anbelangt, so mir dies sehr lieb,
habe ich gehört, besonders Dunkel-
daß der Architekt ocker, 11 Blasen
an einen Künstler ii^k*. unc^ secns Dut_
hier in Rom ge- zend ordinärePin-
schrieben hat, daß Wf, sei, so wie wir
Grigolota das Bild immer hatten, von
von Tizian für f| mittlerer Größe,
1000 fl. CM. co- I V, wie sie bundweise
pirte. Da also f \ zusammengebun-
meineSkizzeohne _ ~ % den sind, ein Dut-
weiteren Zweck in zend größere. Ich
Wien herumste- weiß im Augen-
hen würde, so blicke nicht, wie
wollte ich dich M ich dir das Geld
bitten, wenn du fl «£•• dafür schicken
mir selbe durch JE H soll; doch finde
denCourierschik- /*? ich öfter Bank-
ken wolltest, und noten, und die
namentlich den ja£ will ich dir dann
Kopf der Grazie, B in einen Brief
weil ich sonst • legen. Ich bitte,
eine schlechte Fi- W se' n'cnt ungehal-
gur mache, indem ten, daß ich dir so
der Eigenthümer ^^m. viel Mühe mache,
hier ist und ihn ^ ^flL 'ch we'ß> du hast
haben will, da etwas mehr zu
er nächstens fort- thun, allein Noth
geht. Wir bricht Eisen.
In einigen Ta- Dein
gen habe ich ein august gaul ente aufrichtiger
kleineres Bild fer- mu Erlaubnis von Paul Cassirer, Berlin Freund C. Rahl
466
(Schluß)
Rom (undatirt, aber Mai 1846) tig: „Arion, von Nereiden umgeben", welches
den Künstlern sehr gefällt; ich hätte es gerne
nach Wien geschickt, allein bei den schlech-
Lieber Freund!
Nach vielem Umherirren bin ich endlich ten Aussichten zum Verkaufe mag ich den
wieder in dem schönen Rom angelangt, und Transport nicht daran wagen, besonders da
das Thun und Treiben einer ganzen Welt ich es hoffentlich in ein paar Tagen ver-
summt mir noch im Kopfe herum. Dennoch kauft haben werde. Wie geht dir's und den
suche ich so viel wie möglich zu arbeiten Deinen, lieber Freund? Ich erinnere mich
und habe nun meinen großen „Manfred" an- noch oft mit Freude an die freundlichen Stun-
gefangen; bis Ende des Jahres hoffe ich ihn den in eurem Hause und alle die Sorgfalt
fertig zu haben. Wenn ich mir Alles über- und Freundschaft, und freue mich von Herzen,
lege, so ist außer Rom doch Paris der schönste einen aufrichtigen Freund zu finden, wenn
Aufenthalt, auch Gelegenheit zu wirken, da- ich einst nach vielen Stürmen wieder in mein
selbst mehr als irgendwo; bei uns aber ist Land zurückkehren werde, und da ich das
es eigentlich am schwächsten bestellt nach Glück, eine Familie zu besitzen, aufgeben
Proportion, das ist gewiß. Für die höhere, muß, wenigstens die Freude genießen kann,
ernste Kunst ist es aber überall nicht weit in deiner als Glied zu leben,
her, in Paris aber die meiste Beschäfti- Wenn es möglich wäre, von Jamek eine neue
gung. Was nun Tracht Farben
das Graner Altar- zu haben, so wäre
bild anbelangt, so mir dies sehr lieb,
habe ich gehört, besonders Dunkel-
daß der Architekt ocker, 11 Blasen
an einen Künstler ii^k*. unc^ secns Dut_
hier in Rom ge- zend ordinärePin-
schrieben hat, daß Wf, sei, so wie wir
Grigolota das Bild immer hatten, von
von Tizian für f| mittlerer Größe,
1000 fl. CM. co- I V, wie sie bundweise
pirte. Da also f \ zusammengebun-
meineSkizzeohne _ ~ % den sind, ein Dut-
weiteren Zweck in zend größere. Ich
Wien herumste- weiß im Augen-
hen würde, so blicke nicht, wie
wollte ich dich M ich dir das Geld
bitten, wenn du fl «£•• dafür schicken
mir selbe durch JE H soll; doch finde
denCourierschik- /*? ich öfter Bank-
ken wolltest, und noten, und die
namentlich den ja£ will ich dir dann
Kopf der Grazie, B in einen Brief
weil ich sonst • legen. Ich bitte,
eine schlechte Fi- W se' n'cnt ungehal-
gur mache, indem ten, daß ich dir so
der Eigenthümer ^^m. viel Mühe mache,
hier ist und ihn ^ ^flL 'ch we'ß> du hast
haben will, da etwas mehr zu
er nächstens fort- thun, allein Noth
geht. Wir bricht Eisen.
In einigen Ta- Dein
gen habe ich ein august gaul ente aufrichtiger
kleineres Bild fer- mu Erlaubnis von Paul Cassirer, Berlin Freund C. Rahl
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