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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 34.1918-1919

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Karlinger, Hans: Zu Kurt Kroners Plastik
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https://doi.org/10.11588/diglit.13748#0345

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KURT KRONER

WERNER SOMBART

ZU KURT KRONERS PLASTIK

Der erste Eindruck der Plastik Kurt Kroners
ist ein zwiespältig geteilter: zwischen Be-
wundern einer staunenswerten technischen Si-
cherheit und zwischen einem bis zum Abscheu
gehenden Ablehnen gegenüber der Rücksichts-
losigkeit seiner Aufmachung. Wenn anders sein
Können einen Beweis für dessen positiv siche-
ren absoluten Wert brauchte, so müßte man ihn
in der unnahbaren, abschreckenden Form su-
chen, in die Kroner sein Werk kleidet. Denn
diese Form ist — und das wird immer klarer,
je länger man vor den Büsten und Figuren
steht — keine eigenlaunige Mache, die als Maske

für Dinge dient, die nicht da sind, sie ist viel-
mehr Äußerung eines rein kristallinischen Ge-
füges, Äußerung und notwendige Oberfläche für
das rauschende Temperament, das in der Achse
seiner Schöpfungen wirkt.
Vielleicht sind Kroners Bildwerke für den
ersten Anblick auch darum so ungewohnt, weil
man nicht erwartet, bei einer relativ jungen
Kraft — und daß sie jung ist, läßt sich über
dem Jubel seiner Arbeitsmethode nicht über-
sehen — so viel technische Beherrschungsgabe
zu finden. Dieser letztere Punkt erklärt sich
wohl hauptsächlich aus einer biographischen

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