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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 34.1918-1919

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Rümann, Arthur: Arthur von Ramberg: (zum hundertsten Geburtstag)
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https://doi.org/10.11588/diglit.13748#0470

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Staatliche Museen


ARTHUR VON RAMBERG

DAS MÄRCHEN VOM FROSCHKÖNIG

konnte. Aus diesem Münchener Milieu heraus
entstanden reizvolle, wenn auch wenige Bilder,
deren Stil eine Mischung feiner Gesellschafts-
oder Salonmalerei und dem aufblühenden Natu-
ralismus der Münchener Koloristenschule dar-
stellt. „In einer Zeit, als andere nur den Bau-
ernkittel für darstellbar hielten, malte Ramberg
das elegante moderne Damenkostüm. Zur sel-
ben Zeit, als jene sich in plumpen, genrehaften
Episoden ergingen, schuf er Lieder ohne Worte,
von vornehmer Zurückhaltung, Adel und Zart-
heit.“ So Richard Muther in seiner Geschichte
der Malerei im ig. Jahrhundert. — Durch die Figu-
ren zu der 185g erschienenen „Schillergalerie“
dokumentiert sich Rambergs universelle Bildung,

sie beweisen, daß er künstlerische Vornehmheit
mit historischer Treue zu paaren versteht; seine
Kostümkenntnisse sind eines Menzel würdig.
Diesen Vorzug besitzt auch das einzige
große Historienbild Rambergs, der „Hofhalt
Friedrichs II. in Palermo“, im Maximilianeum
in München. Es ist nicht das Schlechteste im
Kreise von vielen ähnlichen „Riesenkindern“,
es zeigt viele Feinheit in den Details, einen
vornehmen Ernst im großen, aber es zeigt auch,
daß der Künstler sich mit dieser Riesenarbeit
hart getan haben muß.
Im ganzen erfreulicher sind Rambergs Illu-
strationen zu Schillers Gedichten und zu Auer-
bachs Volksbüchern, in denen wir sein Talent

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