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Den Anfang machte die 1876 eröffnete „Vorbildersammlung",
bald Gewerbemuseum genannt, das sich „der Bildung des
Geschmacks in der Feinmetallindustrie" verschrieb. Zu ihren
Gründern zählten voran die Gmünder Fabrikanten Hermann
Bauer und Julius Erhard, die auf der Wiener Weltausteilung
1873 „leider die Beobachtung machen mußten, daß die
deutsche Kunstindustrie im Vergleich mit anderen Staaten sehr
zurückstand". Das Jahr 1890 brachte dann die Vorentschei-
dung für das Museum der Gegenwart: Der entomologische Ver-
ein (Vorläufer des Naturkundevereins) konstituierte sich, legte
Sammlungen an, aber wesentlicher noch: Kommerzienrat
Julius Erhard schenkte an seinem 70. Geburtstag seine Samm-
lung Gmünder Altertümer der Vaterstadt. Er knüpfte daran nur
die Bedingung, „daß dieser Sammlung eine ihrem Wert ent-
sprechende Aufstellung und Pflege gesichert bleibt und daß der
Allgemeinheit regelmäßig Besuchsmöglichkeit geboten wird".
Zuerst in Erdgeschoßräumen des von Johann Michael Keller
1768/69 erbauten Waisenhauses (beim Spital) aufgestellt,
erhielten 1909 die „Julius Erhard-Stiftung" zusammen mit den
Sammlungen des Gewerbemuseums und Naturkundevereins
eine damals großzügig bemessene Heimstatt im Städtischen
Museumsbau, einem Flügel der von Martin Elsässer entworfe-
nen Königlichen Fachschule für das Edelmetallgewerbe, der
heutigen Fachhochschule für Design, Rektor-Klaus-Straße 100.
Verwaltungs- und ausstellungstechnische Probleme führten
schließlich dazu, daß 1963 der Naturkundeverein seine
Bestände der Stadt anvertraute und ein Jahr darauf das Gewer-
bemuseum das gleiche tat. Damit waren alle Gmünder musea-
len Bestände unter einer Leitung vereinigt, dies, wie sich fortan
erweisen sollte, zu ihrem Vorteil. Bleibt nur noch zu erwähnen,
daß das Museum 1972/73 in den Prediger, das neue kulturelle
Zentrum Gmünds, umzog und sich dort in einer völligen
Neuaufstellung präsentiert.3
 
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