Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
in Stuttgart zur Schule, nach der Konfirmation in eine Lehre als
Ziseleur und Graveur nach Leipzig und schließlich zurweiteren
Ausbildung nach Paris und London. Danach erfüllen sich die
Pläne des Vaters: 1843 ruft er die Söhne zurück, gibt mit einer
Abfindung von 100000 Gulden seine Teilhaberschaft auf und
gründet die Firma Erhard und Söhne. Baurat Wepfer errichtet in
der Bocksgasse (hinter Drogerie Vatter) einen massiven Stein-
bau, den ersten Fabrikneubau in der Geschichte Gmünds.
Unter der künstlerischen Leitung von Juli js Erhard werden feine
Metallwaren aus Messing und Bronze hergestellt. Und schon in
dieser Zeit beginnt er die Sammlung Gmünder Altertümer, die
das Haus bereichern, füllen und schließlich überfüllen. Einher
geht ein wachsendes, respektables Kennertum des Sammlers,
der sich des Rates namhafter Fachleute bedient. Und Erhard
läßt keine Gelegenheit zur eigenen Förderung (und auch der
Söhne) aus, so daß die häufigen Geschäftsreisen und die regel-
mäßigen Besuche derWeltausstellungen zugleich Bildungsrei-
sen werden.

Alle diese Erfahrungen in den Bereichen von Kunst und Tech-
nik, von Kulturgeschichte und Naturkunde (hier interessierten
ihn Pflanzen der Steppenheide) nähren Tätigkeiten und Anre-
gungen, die in irgendeiner Weise seiner Umgebung, der Stadt
zugute kommen. Die großartigste und nobelste Geste von
Julius Erhard, Kommerzienrat und Ehrenbürger Gmünds, ist
aber die Stiftung seiner Altertümer, die er am 21.3.1890 aus-
sprach.

12
 
Annotationen