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Öch Hans

- Hans I, 1475/1500; Lienhart und Ulrich I seine Brü-
der.
- Hans II, t vor 1548. Seine Witwe Ursula Euchin
führt noch mehrere Jahre den Betrieb weiter. 1547 er-
hält sie für 55 Malter Kalk, Ziegel und Halbsteine 10 fl
1 Ort 2 ß 4 h und danach für Kalk, Ziegel, Ganzsteine,
Halbsteine und Platten 53 fl 6 ß 5 h. 1549 liefert sie
noch einmal solches Baumaterial um 38, 35 und 41 fl.
- Lienhart, am 10.3.1474 Zeuge bei einem Verspre-
chen des Priesters der Kaplanei Tanheim (Tanau). 1475
Klage des Hans Ziegler* von Bopfingen gegen Lien-
hart, Ulrich und Hans die Öchen. WIBITl liefert L. Ö.
23 Malter Kalk um 1 lb 6 ß 10 h für das Bauwesen im
Kloster Gotteszell. Im Jahr 1500 hat die Stadt von ihm
1 lb 6 ß schuld Eingenomen, ihm mit seinen Brüdern
Hans und Ulrich für Ziegel und Kalk 24 lb 5 ß 4 h
bezahlt.
- Ulrich I, 1475/1500. Erhält 1500 für 57 Malter Kalk
3 lb 7 ß.
- Ulrich II, verkauft am 11.3.1544 seine Halbtagsweise
auf der Ziegelwiese an seinen Vetter Konrad Och um
50 fl.
StadtR 1500, 2, 26, 102; 1547, 92, 230; 1549, 100. RP 1585, 186’.
UAG 1227, 1296, 1476, 1663, 1698. A 484. - Klaus, Rechtsge-
schichtliches, 93.
Österle (Esterle), Maurerfamilie
- Georg (Jörg), cd Margarete (1583-1598 9 Kinder).
Seine Söhne Jacob, Hans, Michel und Leonhard folgen
beruflich dem Vater, sind zeitweise auch seine Mitar-
beiter, wozu noch Lehrjunge, Mörtelknecht, auch Hand-
langer, ein Dachplattenträger und hin und wieder seine
Frau und sein medlin zählen. Außer der Familie be-
schäftigt Ö. noch Anverwandte, so 1591 seinen schwer
[Schwager] Leonhart Butz und 1606 Laux Österle. Die
Katharinenrechnung nennt sie abgekürzt sein gesind.
1587-1616 führen die Rechnungsbücher zahlreiche Ar-
beiten Ö.s auf. Er deckt Dächer 1591, 1601, 1602,
1603, 1612, auch 1599 die Mühle im Spital, meist erle-
digt er jedoch typische Maurerarbeiten, so 1599: Von
des Spitals Keller thonnen zu machen 4 fl, 1601 von
dem Bau in die rigel zu maura und zu döcka, 1602 in
dös Kantners haus gedeckt, ein Stuck mauren gemacht,
ein Karner gepflesters. Im Katharinenspital macht er im
Bad einen neuen Ofen, bessert das Armeleuthaus und

schafft im Amtshaus in Spraitbach und im Pfarrhof in
Weiler.
Die Taglöhne der Familie Österle 1602: Jörg Österle 15
kr, sein Sohn 15 kr, Knecht 14 kr. Jung 9 kr, Mörtel-
knecht 8 kr, Frau Österle 2 kr, Tochter 1 kr. Seine Frau
trug Mörtel und das Mädchen säuberte Räume.
Ein größerer Auftrag waren die Maurerarbeiten der
1608/09 erstellten Eutighofer Schleifmühle, deren Bau
dem Zimmermann Hans Kott* verliehen war. Abge-
rechnet wird die 14tägige Arbeit in Taglöhnen: Meister
Jörg Ö. je 14 kr, sein Sohn 11 kr, sein Jung 8 kr und
schließlich noch 2 fl 3 b Jerg Esterlin und seinem ge-
sindt.
Ö. scheint ein beruflich geachteter und selbstsicherer
Mann gewesen zu sein. Von ihm angeführt begehren
die Maurer in einer dem Rat am 20.9.1607 vorgelegten
Supplikation gegen Caspar Vogt I* auf.
- Hans, Sohn des Vorigen, *1583, t 29.10.1635, der
Goschele genannt, demnach eher ein redender als ein
schaffender Handwerker mit in der Tat wenig Produkti-
vem: 1614 samt Mitconsorten für Dachdecken 7 fl 11 b
1 kr; 1618 eine Zweitagesarbeit mit Taglohn 5 b, Mör-
telrührer 10 kr, Bub 10 kr; 1632 Zusammenarbeit mit
seinem Bruder Leonhard (Auftrag der Katharinen-
pflege). Öfters findet sich sein Name in den Klagbü-
chern. Schulden werden von ihm eingeklagt, so 1613
von dem Ziegler Wolf Ziegler* für geliefertes Zeug (12
fl 15 kr), 1625 von dem Schreiner und Sägmüller Seba-
stian Beck in Salach (12 fl 15 b 4 kr), 1633 von Marga-
rete, Frau des Glasers Hans Keller* (2 fl) usw.
- Jacob, Bruder des Vorigen, *1594, cd 1613 Susanna
Fuchs (1614 1 Kind), vermutlich 2) cd 1616 Maria
Schreck (1617-1627 5 Kinder). 1620-1627 etliche Ar-
beiten im Auftrag der Katharinenpflege, so 1620 eine
Mauer bei St. Katharina, wozu er die Steine für 4 fl 7 b
2 kr gibt. Taglohn für ihn und seinen Mitmeister 15 kr
und für den Mörtelrührer 10 kr, insgesamt 13 fl 3 b 3
kr. 1621 wird Ö. (der 1624-1628 pro Tag 20 kr be-
kommt) ungewöhnlich hoch entlohnt bei Arbeiten an
der Kapelle St. Katharina: Jacob Esterlin Maurer und
sein Schweher [Schwager], so sie bey S. Kotherinna an
der capelein 12 Tag gebeut, dem einen den Tag 7 bat-
zen, dem andern 6 batzen geben. Nach laut des Stain-
heißers Zedel 10 fl 6. Schließlich noch ein Eintrag von
1627, wonach Jacob Esterlin Maurer und sein Bruder
habent in der Zientscheuer geschafft, jeder 5 b den Tag,
der Mertelrührer 12 kr den Tag = 4 fl 13 b.

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