Knackfuß, Hermann; Rembrandt: Rembrandt (Künstler-Monographien, Bielefeld [u.a.]: Velhagen & Klasing, 1924)

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Abb. 95. Der Mann mit Kette und Kreuz. Radierung von 1641. (gu Seite 90.)

Ein bibliſches Gemälde aus dem folgenden Jahr, in kleinem Maßſtabe mit
großem maleriſchen Reiz ausgeführt, befindet ſich in der Ermitage zu St. Peters-
burg. Wir fehen zwei Männer, zwiſchen denen eine Verſöhnung ſtattfindet. Der
eine iſt mit dem Säbel an der Seite und mit Sporen an den Füßen herbei-
gefommen, hat Mantel und Köcher abgeworfen und bixgt nun ſein Geſicht an der
Bruſt des andern; der ſteht groß und ruhig da, mit Hoheit und Rührung blickt
er auf den Schluchzenden herab und legt ſanft die Hände an, um ihn auf-
zurichten. Früher hielt man die Verſöhnung Eſaus mit Jakob für den Hegen-
ſtand der Darſtellung. Aber da der Vorgang ſich nicht im freien Felde abſpielt,

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