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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 61.1910-1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.7091#0337

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2;. Ordentlicher Delegiertentag des Verbandes Deutscher Runstgcwerbevereine.

21. Ördentkicher (Dekezierientag
-ee (Verkandee (Deutscher ()<unstr
zewerkevereme.

Tagung in Magdeburg am 2. Äprik 19U.

achdem am (. April in kleinerem Rreise
einige Vorarbeiten zum Delegiertentag
erledigt worden waren, begannen die
eigentlichen Verhandlungen in der Aula
der Runstgewerbe- und pandwerker-
schule am 2. April, vormittags 9Vi Ahr, eröffnet vom
Verbands - Vorsitzen-
den, Geheimer Re-
gierungsrat Perm.

Mut Heft us, Ber-
lin, unter gegensei-
tiger Begrüßung der
staatlichen und städti-
schen Vertreter. Von
den dem Verband an-
gehörigen H5 Ver-
einen mit (9 \0 \ Ant-
gliedern waren 39
mit 60 Stimmen ver-
treten. — Zum Rassenbericht begrün-
dete der Vorsitzende den Antrag des
Vorstandes, zur Schaffung eines Re-
servefonds für den Verband und eines
Garantiefonds für Wanderausstellungen
eine höhere Beitragseinheit einzuführen;
der Beschluß darüber wurde indessen
vertagt bis nach dein Bericht über die
Wanderausstellungen (s. S. 5(6).

Von den Berichten der Verbands-
ausschüffe stand der über die Ge-
bührenordnung an der Spitze;

Prof. Beuhne, Hamburg, berichtete
eingehend über die von: Hamburger
Verein veranstaltete Umfrage und deren
Ergebnis. Danach findet man die
Sätze vielfach zu hoch; man empfin-
det es namentlich als störend, daß bei der Berechnung
der Sätze den Materialkosten eine zu hohe Bedeutung
zugemessen wird. Der Ausschuß stellt daher den An-
trag, die Gebührenordnung bis auf weiteres in der
jetzt vorliegenden Horm bestehen zu lassen, aber den
Ausschuß zu beauftragen, im nächsten Jahr Vor-
schläge zu unterbreiten, bei welchen die Materialkosten
nach Tunlichkeit auszuschalten und die Wünsche aus
verschiedenen Gebieten des Runstgewerbes zu berück-
sichtigen sind.

52?. Anhänger
(vergoldetes Silber); von
Jos. wilin, München;
nach eigenem in der Klasse
Naar der ksanauer
Zeichenakademie gefertigten
Entwurf.

Die vom Verband herausgegebene Probe von
Flugschriften rief nach einleitenden Worten von
Prof. Groß, Dresden, eine längere Aussprache her-
vor, in welcher die verschiedensten Wünsche zutage
traten, aber allgemein betont wurde, daß die Flug-
schriften in gemeinverständlicher Ausdrucksweise das
große Publikum aufzuklären geeignet fein müßten. In
der (6 Seiten utid 8 Tafeln umfassenden Probeflug-
schrift — „Der Geschmack im deutschen Pause, ein prak-
tischer Ratgeber" — ((5,5 : 20,5 cm) fand der erste,
von Groß selbst behandelte Abschnitt über Gold und
Silber allgemeinen Anklang. In einem Vorwort gibt
die aus Rarl Groß (Dresden), — Georg Lehnert,

(Berlin), und pell-
mut Wolff (Palle),
bestehenden Rom-
inission eine Übersicht
über den Arbeitsplan.
Danach sind etwa 90
bis (OOpefte in Aus-
sicht genommen, deren
Einzelpreis für Abon-
nenten (5 bis 20 Pf.
betragen soll. Durch
wort und Bild soll
dem Publikum klar
gemacht werden, auf was es beider
künstlerischen Bewertung hauptsächlich
ankomme; man will die Unterlagen
der Geschmacksbildung geben, aber
keine Geschmacksproben. Mb die Flug-
schriften sich mehr an das große Pub-
likum oder an die Vereine, die Be-
hörden, Schulen usw. wenden sollen,
darüber gehen die Meinungen aus-
einander. Es wurde auch darauf hin-
gewiesen, daß es ebenso schwierig wie
wichtig ist, für alle Gebiete die richtigen
Verfasser zu finden. Dr. WoIss, Palle,
weist daraus hin, daß in den Runst-
gewerbevereinen vielfach 80 bis 90°/o
Laien feien, und daß man in diesen
Meisen zunächst die Flugschriften ver-
breiten und sich deshalb an die geschloffenen Vereine
wenden solle, wobei die den Vereinen erwachsenden
Rosten leicht durch Ausfallen eines Vortrags einge-
bracht werden können. Von anderer Seite wird be-
tont, daß mit der Durchführung des Flugschrift-Ge-
dankens erst begonnen werden wird, wenn das Unter-
nehmen durch die Abonnentenzahl gedeckt ist; eine
Meinung geht dahin, daß das Gelingen davon ab-
hänge, ob sich ein Verleger findet, der das Risiko
trägt und mit größeren Mitteln die Sache in die pand

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