ZINNGERÄT. 17.-18. JAHRHUNDERT
Aus den Sammlungen des Mündiener Stadtmuseum
wurde diese Sammlung gesichtet und Erhaltenswertes
davon in der städtischen Schrannenhalle aufbewahrt.
Eine Berufskommission von Fachleuten sollte die Auf-
Stellung der neuen Sammlung bewerkstelligen. Im
wesentlichen leistete diese Arbeit Reinhold Kirsch mit
Beihilfe der Herren Gottlieb Wilhelm und von Mayer-
hofer. Bei dieser Aufstellung ergab sich im musealen
Sinne balddasUnzulängliehe eines ermüdenden Einer-
leis von Kupfer- und Messingarbeiten, daher Rein-
hold Kirsch mit dem Vorschlag hervortrat, der Samm»
lung die Richtung auf die Handwerkskunst im allge-
meinen zu geben. Es sollten nach diesem Vorschlag
weiter darin vertreten sein: Gelbgießer, Spengler,
Kupferschmiede, Zinngießer, Schlosser, Kunstschmiede,
Silber- und Goldschmiede, Drechsler, Hafner, Posa-
mentierer, Uhrmacher, Wachszieher, Keramiker,
Schnitzer. Zur Ausführung dieses Programms fehlten
freilich die Gegenstände. Denn in der Maillingersamm-
lung selbst war wenig vorhanden. Da war es nun
wiederum, der an dieserSammlunginteressierteBürger-
meister Schmidt, der die nötigen Mittel beschaffte.
So konnte zur Ergänzung der Bestände Notwendiges
erworben, und anderes durch Kirsch s Bemühungen als
Leihgaben herangeholt werden. Auch das National-
museum gab Verschiedenes: Drechslerarbeiten, Elfen-
beinschnitzereien des Münchner Troger u.a.m. ab. Das
Ganze, in wenigen Monaten Zusammengebrachte, bil-
det freilich erst einen Anfang. Soll es dem aufge-
stellten Ziele, einer Sammlung MünchnerHandwerks-
kunst, näher gebracht werden, sind weitere Mittel nötig.
Ein bescheidener Neubau ist genehmigt. Vor allem
wird die geradezu monumentale Erdgeschoßhalle in
ihrem früheren Umfang, der durch Einbau desStiegen-
hauses zerstört und zerrissen wurde, wieder hergestellt
— an sich schon ein Denkmal dieses bürgerlichen Mu-
seums. Wie sich seine Entwicklungsmöglichkeiten wei^
terhin gestalten, ob in der Richtung eines historischen
Stadtmuseums oder im Anschlüsse an eine ebenfalls
schon vorhandeneSammlungdes Münchner Bundes zu
einem gemeinsamen Auf- und Ausbau des Münchner
Museums für Handwerkskunst und Kunstgewerbe, das
ist die Frage, die wir hier weder beantworten noch ent-
scheiden, sondern nur anregen können.
Alexander Heilmeyer.
27
Aus den Sammlungen des Mündiener Stadtmuseum
wurde diese Sammlung gesichtet und Erhaltenswertes
davon in der städtischen Schrannenhalle aufbewahrt.
Eine Berufskommission von Fachleuten sollte die Auf-
Stellung der neuen Sammlung bewerkstelligen. Im
wesentlichen leistete diese Arbeit Reinhold Kirsch mit
Beihilfe der Herren Gottlieb Wilhelm und von Mayer-
hofer. Bei dieser Aufstellung ergab sich im musealen
Sinne balddasUnzulängliehe eines ermüdenden Einer-
leis von Kupfer- und Messingarbeiten, daher Rein-
hold Kirsch mit dem Vorschlag hervortrat, der Samm»
lung die Richtung auf die Handwerkskunst im allge-
meinen zu geben. Es sollten nach diesem Vorschlag
weiter darin vertreten sein: Gelbgießer, Spengler,
Kupferschmiede, Zinngießer, Schlosser, Kunstschmiede,
Silber- und Goldschmiede, Drechsler, Hafner, Posa-
mentierer, Uhrmacher, Wachszieher, Keramiker,
Schnitzer. Zur Ausführung dieses Programms fehlten
freilich die Gegenstände. Denn in der Maillingersamm-
lung selbst war wenig vorhanden. Da war es nun
wiederum, der an dieserSammlunginteressierteBürger-
meister Schmidt, der die nötigen Mittel beschaffte.
So konnte zur Ergänzung der Bestände Notwendiges
erworben, und anderes durch Kirsch s Bemühungen als
Leihgaben herangeholt werden. Auch das National-
museum gab Verschiedenes: Drechslerarbeiten, Elfen-
beinschnitzereien des Münchner Troger u.a.m. ab. Das
Ganze, in wenigen Monaten Zusammengebrachte, bil-
det freilich erst einen Anfang. Soll es dem aufge-
stellten Ziele, einer Sammlung MünchnerHandwerks-
kunst, näher gebracht werden, sind weitere Mittel nötig.
Ein bescheidener Neubau ist genehmigt. Vor allem
wird die geradezu monumentale Erdgeschoßhalle in
ihrem früheren Umfang, der durch Einbau desStiegen-
hauses zerstört und zerrissen wurde, wieder hergestellt
— an sich schon ein Denkmal dieses bürgerlichen Mu-
seums. Wie sich seine Entwicklungsmöglichkeiten wei^
terhin gestalten, ob in der Richtung eines historischen
Stadtmuseums oder im Anschlüsse an eine ebenfalls
schon vorhandeneSammlungdes Münchner Bundes zu
einem gemeinsamen Auf- und Ausbau des Münchner
Museums für Handwerkskunst und Kunstgewerbe, das
ist die Frage, die wir hier weder beantworten noch ent-
scheiden, sondern nur anregen können.
Alexander Heilmeyer.
27