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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 75.1925

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Danzer, Paul: Das Rothenburger Kriegerdenkmal
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https://doi.org/10.11588/diglit.7092#0133
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DAS ROTHENBURGER KRIEGERDENKMAL.

Am 6. Septbr. d. J. wurde in Rothenburg o.T. ein
Kriegerdenkmal enthüllt, das schon deshalb besondere
Beachtung verdient, weil die Aufgabe, in dieser durch
den Reiz ihres Städtebildes weithin bekannten Stadt
ein würdiges Denkmal für ihre gefallenen Söhne zu
errichten eine besonders hohe und schwierige war. Es
kann dem noch hinzugefügt werden, daß auch der
äußerliche Werdegang aus dem das Denkmal schließe
lidi entstand eine Reihe von Verwiddungen erfuhr,
z. B. ging der für die Errichtung gesammelte namhafte
Betrag im Jahre 23 durch die Inflation restlos verloren,
die Stadt Rothenburg hat sich dann in hochherziger
Weise entschlossen, die Gesamtkosten für das Denk»
mal zu übernehmen. Später zeigten sich Meinungs-
Verschiedenheiten in der Bürgerschaft über den Vor-
wurf des Denkmals, das natürlich lebhaftes Interesse
aller Kreise auf sich zog, und sie beengten naturge-

mäß den Fortgang der Vorarbeiten, wenn man aber
schon nur bei den rein künstlerischen Fragen bleibt,
so lag in der Lösung der Platzfrage schon eine sehr
bedeutende Aufgabe. Ein 1922 unter einheimischen
Künstlern veranstalteter Wettbewerb führte dazu, die
Burganlagen als einzig geeigneten Platz zu wählen.
Von den eingereichten 108 Entwürfen wurde jedoch
keiner zur Ausführung bestimmt, und es kam unter
Beiziehung des Landesvereins für Heimatschutz zu
einem neuen Wettbewerb in engerem Kreis. Das Er-
gebnis war, daß unser Mitglied Herr Bildhauer Hans
Markus Heinlein mit der Ausführung des von ihm ein-
gereichten Modells beauftragt wurde.

Der Burghof, in dem das Denkmal steht, ist eine
alte Befestigungsanlage, hoch über der Tauber gelegen,
er soll schon um 804 gewesen sein, 100 jährige Linden
beschatten die in stiller Einsamkeit liegenden Mauern.

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