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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 75.1925

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Fischer, J. L.: Die Kunst am Metall
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Aus dem Leben des Vereins typearticle
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https://doi.org/10.11588/diglit.7092#0066
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Veranstaltungen. Am 31. März fand eine stark besuchte
wirtschaftliche Besprechung statt. Herr Leipfinger gab eine knappe
Schilderung der Wirtschaftslage, die Herr Dir. Danzer durch
Einzelangaben über den Geschäftsgang des Vereins ergänzte.
Absatzstockung und Geldknappheit sind immer noch die haupt»
sächlichen Kennzeichen der Wirtschaftslage, die durch den Fehl»
schlag der Leipziger Frühjahrsmesse noch verschlimmert wurde.
An die beiden Referate schloß sich eine fast zweistündige sehr
anregende Aussprache über allgemeine Fragen der Kunstent»
Wicklung und besondere Vorschläge für die Vereinstätigkeit an.

Am 28. April fand mit Abschluß der Frühjahrsprüfungen die
Freisprechung von 28 Lehrlingen statt, die den gewohnten fest»
liehen Verlauf nahm.

Jugendgruppe. Die Jugendgruppe des Vereins, an deren
Spitze Herr Bildhauer Sansoni steht, hielt am 24. April und am
8. Mai Skizzenabende mit Besprechungen ab. Am letzteren Abend
sprach Herr Dr. Kiener über die inneren Zusammenhänge zwischen
Weltanschauung und Kunstschaffen und beleuchtete unter diesem
Gesichtspunkt die Stilentwicklung von der Romantik bis zum
Weimarer Bauhaus. Am 27. Mai besichtigte die Jugendgruppe
auf Einladung und unter der liebenswürdigen Führung derHerren
Wallach deren Weberei in Dachau, anschließend das Dachauer
Museum. Ein Besuch der keramischen Werkstätte Diessen und
ein Wettbewerb sind für nächste Zeit geplant.

Ehrengeschenk für Exz. Oskar von Miller. Wir bringen
eine Abbildung des Ehrengeschenks, dessen Entwurf wir in
Heft 3 beschrieben haben. Er stammt von den Professoren Düll
und Pezold. Die Ausführung mußte wegen Kürze der Zeit an
verschiedene Meister vergeben werden. Die silberne Büste wurde
unter Leitung von Prof. Fritz Schmidt der Kunstgewerbeschule
ausgeführt, es arbeiteten dessen Schüler Max Kraus, Karl Riepl,
Arnold und Sieder mit. An der Ausführung des Sockels, dessen
Holzteile Herr Oskar Matthes herstellte, beteiligten sich Gewerbe»
hauptlehrer Friedrich Schmid der Fachschule an der Luisenstraße
(Metall» und Emailarbeiten) und Franz Ruisinger (Elfenbein),
die Urkunde, die innerhalb des Sockels untergebracht ist, hat
Hans Volkert auf Pergament in altgotischer Schrift gefertigt. Die
weiteren Abbildungen zeigen den Ring, den die Bayerische Staats»
regierung dem Gründer des Deutschen Museums überreichte und
die zugehörige Urkunde mit einem goldenen Reif. Diese und der
Ring sind Werke von Herrn Professor Fritz Schmid, die Urkunde
stammt von Fräulein Anna Simons.

Münchener Kunstausstellung im Glaspalast 1925. Die

Ausstellung wurde am 29. Mai eröffnet und dauert bis 30. Sept.
Alle Aussteller erhalten im Sekretariat des Glaspalastes
Dauerkarten unentgeltlich. Unsere Mitglieder können, auch wenn
sie nicht Aussteller sind, an der Kasse in unserer Halle Karten
für einmaligen Eintritt zum ermäßigten Preise von 70 Pfg. er-
halten. Ein illustrierter Katalog der Glaspalastausstellung ist in
unseren Räumen hinterlegt und wird von dem Fräulein, das sich
täglich 11 — 1 Uhr und 3—6 Uhr dort aufhält, den Mitgliedern zur
Verfügung gestellt.

Lehrlingsausbildung. Mitglieder des Vereins die in kunst-
gewerblichen Werkstätten Lehrlinge beschäftigen, haben diese
dem Verein anzumelden und die einschlägigen Lehrverträge dem
Verein für Gegenzeichnung einzureichen. Andernfalls können
die Lehrlinge nicht zur Gesellenprüfung im Verein zugelassen
werden, sie erhalten keinen Geleitsbrief als Kunstgewerbler
sondern haben die Gesellenprüfung bei ihrer Innung abzulegen.
Die nächste Anmeldung zur Gesellenprüfung findet vom l.bis 15.
September statt.

Gesellschaftsreisen zur Pariser Weltausstellung. In Aus»
sieht genommen sind vorerst 2 Reisen und zwar Mitte August —
MitteSeptember. Der Preis pro Person beträgt bei Fahrt II. Klasse
Mk. 231.—, bei Fahrt III. Klasse Mk. 191. Geringe Schwankungen
entsprechend dem Frankenkurs sind vorbehalten. Inbegriffen ist
dabei die Eisenbahnfahrt, Hotelunterkunft, Verpflegung ohne
Getränke, eine ganztägige Besichtigungsfahrt durch Paris und ein
Tagesausflug nach Versailles. Nicht inbegriffen sind die Paßge»
bühren, doch steht hiefür eine wesentliche Ermäßigung in Aussicht.
Anmeldungen mit Angabe, an welcher Reise man sich beteiligen
will, sind an das Sekretariat München, Pfandhausstr. 7,1 zu richten.

Innendekoration. Die gesamte Wohnungskunst in Bild und
Wort. Herausgeber Hofrat Dr. Alexander Koch. XXXVI.
Jahrgang. Der neue Jahrgang dieser in alle künstlerischen und
kunstgewerblichen Kreise bestens eingeführten Zeitschrift beginnt
mit einem Geleitwort von dem verdienstvollen Leiter und Heraus»
geber Dr. Alexander Koch über „Die Würde deräußeren Lebens»
form", in der der Grundsatz aufgestellt wird, daß der Mensch
einen seiner inneren Kulturstufe und Bedeutung entsprechenden
Wohnraum verlangt. In Bild und Wort werden im weiteren Ver»
lauf der Zeitschrift Wege zu dieser Forderung dargelegt, Arbeiten
des Architekten Gorge»Wien zur Abbildung gebracht, die einen
gewaltigen Kultur»Fortschritt auf diesem Gebiete darstellen. Das
Heft hat eine Fülle von Abbildungen, teils farbig, die einen ausge»
zeichneten Blidi in die von Gorge geschaffenen Räume ermöglichen.

FRITZ SCHMIDT.
Goldreif um das Ehrendiplom der Staatsregierung für O. v. Miller.

Schriftleitung: Dr. Paul Danzer, geschäftsführender Direktor des Bayerischen Kunstgewerbevereins. — Herausgeber u. Verla«: Rayerischer Kunstgewerbe»
verein München, Pfandhausstraße 7, Telephon 22950. — Für die Anzeigen verantwortlich: F. C. Mayer — Druck von J. Schön — sämtliche in München.
 
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