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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 75.1925

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Wolf, Georg Jacob: Der Wandel der Raumkunst im letzten Jahrhundert
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https://doi.org/10.11588/diglit.7092#0113
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ELSE JASKOLLA.

Geklöppelte Decke.

der „Münchner Bund" erwuchs. 1906, auf der großen Dresdener Kunstgewerbe«Ausstellung,
siegten die Münchner Künstler. In Männern wie Obrist, Pankok, Riemerschmid, Paul besaß die
Stadt Führer zu neuen Zielen. Es ist bedeutsam, daß die führenden Raumkünstler der mittleren
Generation, die heute allerwärts in Deutschland an maßgebenden Stellen stehen und starken er-
zieherischen Einfluß ausüben, von München ausgingen und einen münchnerischen Zug — im besten
Sinne —auch in ihre neuen Wirkungskreise trugen. 1908 war ein Jahr des Triumphs für die Münchner
Raumkunst. Droben im Ausstellungspark entstanden die Hallen, und in den Hallen gab es leckerste
Raumgebilde. Nun war auch die Periode des oft katzenjämmerlich nüchternen Konstruktivismus, der
sich, so notwendig er war, doch bald totlaufen mußte, überwunden. Auf die hanebüchenen Ingenieur«
möbel folgten wieder Künstlermöbel. Man begann, sich angenehmer, rundlicher Formen zu freuen, da
und dort wagte sich sogar schon wieder ein Schmuckmoment, eine Schnitzerei hervor. Barockornamente
sprangen auf. P. L. Troost wurde eine der maßgebenden Persönlichkeiten in dieser Hinsicht, er, der

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