Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Editor]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 75.1925

DOI article:
Pechmann, Günther von: Ausstellung 1925 Bayerisches Kunsthandwerk
DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.7092#0126
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
VON WERSIN

Vitrine im Raum 2 (Glas, Porzellan, Spitzen)

und Dekoration" von Alexander Koch in Darmstadt
haben umfangreiche, mit vortrefflichem Abbildungs»
material unterstützte Veröffentlichungen gebracht, zahU
reiche illustrierte Zeitschriften haben Bilder von der
Ausstellung wiedergegeben, diegroßenTageszeitungen
unddiegewerblichenFachzeitschriften haben ausnahmst
los die Ausstellung als eine beachtenswerteKundgebung
des bayerischen Kunsthandwerks gewürdigt. So wird
aller Voraussicht nach die Ausstellung den Erfolg ha-
ben, daß der kunstgewerbliche Handel und weite Ver-
braucherkreise in Deutschland an das ernste Streben
und die tüchtigen Leistungen, welche Bayern auf kunst-
gewerblichem Gebiet aufzuweisen hat, erinnert worden
sind. Dieser Erfolg allein ist aber für die Zukunft von
Bedeutung, nicht jener vorübergehende Erfolg, wie er
sich in den Besucherzahlen hätte ausdrücken können.
Der Besuch der Ausstellung mußte darunter leiden,

daß sie neben den großen technischen Schaustellungen,
dem Deutschen Museum und der Deutschen Verkehrs^
ausstellung an Anziehungskraft weit zurücktrat. Un-
sere Zeit und vor allem die jüngere Generation hat
nun einmal vorwiegend Interesse für die Probleme und
die Schöpfungen der Technik. Um so wichtiger ist es,
daß Staat und Gemeinden jene künstlerischen und
kunsthandwerklichen Leistungen pflegen und fördern,
ohne die Kultur nicht denkbar ist.

Der Einwand, daß die Ausstellung unvollständig
und im gewissen Sinne einseitig war, daß wertvolle
Seiten des süddeutschen Schaffens, daß bedeutende
Firmen und anerkannte Namen zum Teil nicht ver-
treten waren, ist sicherlich berechtigt,- aber auch diese
Einwände müssen unter dem Gesichtspunkt gewettet
werden, daß die Geschlossenheit der Ausstellung einen
Eindruck vermittelte, der sich auch dann noch aus-

124
 
Annotationen