duellen Begabungen in der stattlichen Mitgliederzahl
des Bayerischen Kunstgewerbevereins versponnen ist.
Wenn wir trotzdem einige Einzelheiten aufführen,
so geschieht das vor allem deswegen, um jener Pflicht
zu genügen, die unter allen Umständen festzustellen
und abzuwägen hat, was an Tatsächlichem auf der
Ausstellung zu beachten ist. Die
einzelnen Gebiete sind ziemlich
ungleich vertreten. Wir bemer-
ken in der Gruppe des Edel -
metalls die bekannte Werk-
Stätte Karl Bauer, die unter
anderem sozusagen komplette
Schmud^garnituren für Herren
ausgestellt hat — ein gewisser
Ausgleich zu dem Bestreben der
Damen, „komplett" zu gehen.
Wir sehen in einer solchen Kom-
bination Manschettenknöpfe,
Uhrhänger, Krawattennadeln,
Ringe mit halben Steinen, damit
sie erschwinglich sind. Wir fin-
den die Idee sehr richtig, weil sie
über die zufällige Zusammen^
würfelung innerlich nicht zu-
sammengehöriger Dinge zur
Auswirkung einer individuellen
Absicht erhebt. Eine bestimmte
Richtung vertritt ferner, wie be^
kannt, die Goldschmiedewerk-
stätte Rothmüller mit ihrer Art
der satten, vollen, gediegenen
Pracht und ihrem geschmackvoll
len Reichtum an dekorativer
Größe. Eine andere Art ist
I. M. Wilm mit seiner Freude an
kräftigen Farben, in vollem Re-
lief ausgeführten, von frischem
Impuls angeregten Arbeiten, die
teils auf die Ideen der guten alten
Zeit zurüd^gehen <z. B. die Ohr-
gehänge oder die aus Tropfgold KAHL
gearbeiteten Anhänger), teils
aus dem lebensbejahenden Glanz des Schmuckes ent-
standen sind. Daneben finden sich Gegenstände aus
den Werkstätten Heiden, Janich, J. Schneider. Was die
Gefäße aus Edelmetall betrifft, so kann man immer
wieder mit Befriedigung feststellen, wie A. von Mayr*
hofer in seinen vornehmen Servicen mit künstlerischem
Pflichtbewußtsein nach immer neuen Schattierungen und
Feinheiten in der Form strebt. Eine lustige Einzelheit
ist der kleine Silberpokal von Seheidad<er und Olofs,
der auf drei Käfern als Füßen ruht. Ein interessanter
Versuch ist der sakrale Leuchter Heidens,• Scherers
schon im Vorjahre hervorgehobene interessante Son-
derheit der Dosen in Tierform, auch die Arbeiten von
Schmid = Geiler, Janich, seien in diesem Zusammen^
hange genannt. Eine Emaildose großen Ausmaßes
von herrlichem Farbempfinden
hat A. von Mayrhofer aus-
gestellt. In Plakettenform sind
zwei Arbeiten in Bronze von
Lissy Ed^artgehalten, von denen
eine besonders zeitgemäß ist,
nämlich der flotte und bewegte
Reigen, der in der Symmetrie
der tanzenden Mädchen an die
„Girls" erinnert. Auf dem Ge-
biete des Messings hat wiederum
Professor Pfeiffer einige seiner
gelungenen Armleuchter ausge^
stellt und neben Scheidad^er und
Olofs bringt Ehrenbödi einige
gravierte Tabletten, die in einem
gewissen Zusammenhange mit
Kiesgens farbenfrohen Holz-
tabletten stehen. In der Keramik
nimmt die aus den bekannten
Namen Pezold, Düll, Sdiam-
bed^ gebildete „Bogenhausener
Keramik" einen breiten Raum
ein. Was davon ausgestellt ist,
gehört unstreitig zu dem am
meisten Anziehenden und Ge-
lungenen auf der Ausstellung.
Es sind große und kleinere
Flachsdialen und Flachteller,
sehr beweglich in der Kom-
position, sehr gemütvoll in der
Farbe und ansprechend im Or-
nament. Wir sehen beispiels-
weise eine Ded<eldose in Stahl-
blau. Auf den Dedcel ist als
Knopf die lustige Figur eines
Türken in gelbem Gewände ge-
setzt, oder auf sattblauem Grunde „Akt auf Drachen"
mit dem sehr netten Einfall, den Rand — es handelt
sich um einen Flachteller — mit einem Muschelkranz
zu besäumen. Ein anderer, nidit minder anziehender
Teller ist „Akt auf Einhorn in Hed<enrösehenumrah-
mung" auf warmem Ton. Neben Königbauer vertritt
dagegenLeipfinger mit seinen bekannten Krügen, Zeug-
Haschen usw. in Form, Farbe, Dekoration und Material
eine kräftigere Note und die typische Münchener Art,
Madonna. Keramik
129
des Bayerischen Kunstgewerbevereins versponnen ist.
Wenn wir trotzdem einige Einzelheiten aufführen,
so geschieht das vor allem deswegen, um jener Pflicht
zu genügen, die unter allen Umständen festzustellen
und abzuwägen hat, was an Tatsächlichem auf der
Ausstellung zu beachten ist. Die
einzelnen Gebiete sind ziemlich
ungleich vertreten. Wir bemer-
ken in der Gruppe des Edel -
metalls die bekannte Werk-
Stätte Karl Bauer, die unter
anderem sozusagen komplette
Schmud^garnituren für Herren
ausgestellt hat — ein gewisser
Ausgleich zu dem Bestreben der
Damen, „komplett" zu gehen.
Wir sehen in einer solchen Kom-
bination Manschettenknöpfe,
Uhrhänger, Krawattennadeln,
Ringe mit halben Steinen, damit
sie erschwinglich sind. Wir fin-
den die Idee sehr richtig, weil sie
über die zufällige Zusammen^
würfelung innerlich nicht zu-
sammengehöriger Dinge zur
Auswirkung einer individuellen
Absicht erhebt. Eine bestimmte
Richtung vertritt ferner, wie be^
kannt, die Goldschmiedewerk-
stätte Rothmüller mit ihrer Art
der satten, vollen, gediegenen
Pracht und ihrem geschmackvoll
len Reichtum an dekorativer
Größe. Eine andere Art ist
I. M. Wilm mit seiner Freude an
kräftigen Farben, in vollem Re-
lief ausgeführten, von frischem
Impuls angeregten Arbeiten, die
teils auf die Ideen der guten alten
Zeit zurüd^gehen <z. B. die Ohr-
gehänge oder die aus Tropfgold KAHL
gearbeiteten Anhänger), teils
aus dem lebensbejahenden Glanz des Schmuckes ent-
standen sind. Daneben finden sich Gegenstände aus
den Werkstätten Heiden, Janich, J. Schneider. Was die
Gefäße aus Edelmetall betrifft, so kann man immer
wieder mit Befriedigung feststellen, wie A. von Mayr*
hofer in seinen vornehmen Servicen mit künstlerischem
Pflichtbewußtsein nach immer neuen Schattierungen und
Feinheiten in der Form strebt. Eine lustige Einzelheit
ist der kleine Silberpokal von Seheidad<er und Olofs,
der auf drei Käfern als Füßen ruht. Ein interessanter
Versuch ist der sakrale Leuchter Heidens,• Scherers
schon im Vorjahre hervorgehobene interessante Son-
derheit der Dosen in Tierform, auch die Arbeiten von
Schmid = Geiler, Janich, seien in diesem Zusammen^
hange genannt. Eine Emaildose großen Ausmaßes
von herrlichem Farbempfinden
hat A. von Mayrhofer aus-
gestellt. In Plakettenform sind
zwei Arbeiten in Bronze von
Lissy Ed^artgehalten, von denen
eine besonders zeitgemäß ist,
nämlich der flotte und bewegte
Reigen, der in der Symmetrie
der tanzenden Mädchen an die
„Girls" erinnert. Auf dem Ge-
biete des Messings hat wiederum
Professor Pfeiffer einige seiner
gelungenen Armleuchter ausge^
stellt und neben Scheidad^er und
Olofs bringt Ehrenbödi einige
gravierte Tabletten, die in einem
gewissen Zusammenhange mit
Kiesgens farbenfrohen Holz-
tabletten stehen. In der Keramik
nimmt die aus den bekannten
Namen Pezold, Düll, Sdiam-
bed^ gebildete „Bogenhausener
Keramik" einen breiten Raum
ein. Was davon ausgestellt ist,
gehört unstreitig zu dem am
meisten Anziehenden und Ge-
lungenen auf der Ausstellung.
Es sind große und kleinere
Flachsdialen und Flachteller,
sehr beweglich in der Kom-
position, sehr gemütvoll in der
Farbe und ansprechend im Or-
nament. Wir sehen beispiels-
weise eine Ded<eldose in Stahl-
blau. Auf den Dedcel ist als
Knopf die lustige Figur eines
Türken in gelbem Gewände ge-
setzt, oder auf sattblauem Grunde „Akt auf Drachen"
mit dem sehr netten Einfall, den Rand — es handelt
sich um einen Flachteller — mit einem Muschelkranz
zu besäumen. Ein anderer, nidit minder anziehender
Teller ist „Akt auf Einhorn in Hed<enrösehenumrah-
mung" auf warmem Ton. Neben Königbauer vertritt
dagegenLeipfinger mit seinen bekannten Krügen, Zeug-
Haschen usw. in Form, Farbe, Dekoration und Material
eine kräftigere Note und die typische Münchener Art,
Madonna. Keramik
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