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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Editor]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 75.1925

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Fischer, J. L.: Glaspalast 1925
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https://doi.org/10.11588/diglit.7092#0132
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welche der Werkstätte viele
Freunde erworben hat. An
figürlicher Keramik hat Brox-
nerzwei in starkerKoloristik
gehaltene Gruppen „Figur
auf Delphin" ausgestellt,
ferner Glaser ein in weicher
Glasur ansprechendes „Mäd«
dien nach dem Bade". Karl
Kahl hat eine „Maria auf
Mondsichel und Engelsköp-
fen" gebracht, die in ihrem
vornehmen Stil und den
angenehmen Glasuren sehr
sympathisch wirkt. DieTon-
Modelle in ziegelbrauner
Farbe von Mayer=Fassold
gehören zwar noch mehr in
die früher schon charakterU
sierte Art dieses hochbegabt
ten, interessanten Plastikers,
zeigen aber deutlich, daß hier
Eigenart und Entwicklungs-
möglichkeiten amWerke sind.
Auf dem Gebiete des Hohl-
glases begegnen wir den schon

wiederholt gewürdigten Bayerl=Gläsern.Auch von dem
„Verein Münchener Kunstgewerblerinnen" ist sehr
Beachtenswertes beigetragen worden. Schade, daß er
außer mit einer Batik an der Ausstellung sonst nicht
weiter beteiligt ist. Hervorzuheben sind noch wegen
ihrer fachlichen Bedeutung die Gläser aus der Fach-
sdiule Zwiesel, die vor allem auf sichere Beherrschung
derTechnik, auf kräftige MaterialgestaltungWert legen,
im Ornament dagegen immer noch mehr suchend, als
bereits sicher und fest schreitend. Es ist das „Glas mit
Diana", mehr ein interessanter Versuch als völlige

DÜLL, PEZOLD,
Bogenhauser Keramik

Ausschöpfung einer Lösung.
Die Batiken habe ich eben
schon erwähnt. Sie ermög-
liehen einem entwickelten
und von feinem Geschmack
orientierten Farbensinn die
größten Möglichkeiten, wie
es insbesondere die in Braun«
rot gegen Braun als beherr-
schendenTongehalteneJagd-
BatikvonKurrebHagn oder
die sehr farbenaparten Stücke
von R.d'Ailly,Erna Seiden,
PechueULösche, Zwengauer
beweisen. Die Arbeiten von
Frau Professor Jaskolla ge-
hören wie immer zu den
stärksten Eindrücken der
Ausstellung, nicht bloß we-
gen der unerhörten Meister-
schaft in der Technik, son-
dern vor allem wegen des
seltenen Erfindungsgeistes,
was Form und Ornament
betrifft. Daneben steht Lilli
Vetter mit ihren reichend
wickelten und von frischer Freude an bunter Koloristik
ausgezeichneten Arbeiten, wie Westen, Kinderkleid-
chen, Teewärmern,- ein gesticktes, in kräftigem Stil
gehaltenes, ebenso in den Farben sattes Bild trägt
den Namen Waldvogel. Schließlich darf auf diesem
Gebiet Sigmund v. Weech sowie das „Volkskunst^
haus Wallach" nicht vergessen werden, das sich um
die Wiedererweckung einer heimatlichen, bodenstän-
digen, in Farbe, Stoff und sonstigen Qualitäten echt
volkstümlich empfundenen Handweberei große Ver-
dienste erworben hat, J. L. F.

SCHAMBECK

Keksdose

L

LISSy ECKART

Bronze

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