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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 75.1925

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Kleine Mitteilungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.7092#0136
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sie fast 100 Jahre gewesen, an die jetzigen Inhaber Willy Strasser
und Kurt Schreiber über, die sie in gleichem Geiste fortführen. Wir
wünschen dem bewährten Unternehmen weiterhin das Allerbeste.

Germanisches Museum Nürnberg. Dem Jahresbericht des
Germanischen Museum für 1924 entnehmen wir: Das Museum
hat durch die Inflation empfindlichen Ausfall an Zinsen erlitten,
da mehrere namhafte Stiftungen völlig entwertet worden sind,
Um so erfreulicher ist es, daß in fast allen
deutschen Städten die „Pfleger des Ger»
manischen Museums" eine lebhafte Tätig»
keit entfaltet haben. Noch immer ist zu
wenig bekannt, daß Jeder Mitglied des
Germanischen Museums werden kann.
Der Mindestbeitrag beträgt für in Nürn»
berg Ansässige 5 Mark für Auswärtige
3 Mark im Jahr.

Die Umgestaltung der älteren Samm»
lungsgebäude in einem den musealen An-
schauungen entsprechenden Sinne wurde
fortgesetzt, woj)ei Geschenke an Werk»
zeugen, Geräten und Einrichtungsstücken
aus Kreisen der Industrie und des Handels
sehr willkommen waren. Auch die Samm»
lung primitiver Plastik erfuhr wesentliche
Umgestaltungen und wurde durch Neu»
erwerbungen bereichert. Neu geschaffen
wurde eine Zinngießerwerkstätte, die
Sammlung der Gipsabgüsse wurde neu
aufgestellt, die Schmiede» und Schlosser»
arbeiten wurden in einen schlichten Neubau,
die Schreinerwerkstatt in das umgebaute
Erdgeschoß des Hauses in die Nordostecke
der Beckh'schen Fabrik. Neu aufgestellt
wurde die Sammlung der bürgerlichen und
höfischen Trachten, An Neuerwerbungen
sind in erster Reihe zu nennen: Ein Nürn»
berger Früh »Tafelbild aus der Zeit um
1400, der 1507 datierte Sebastiansaltar aus
der Stadtpfarrkirche zu Halle an der Saale
von Baidung Grien, vom gleichen Meister
ein männliches Bildnis vom Jahre 1526, fer»
ner eine spätromanische Madonna mit dem
Kinde (um 1250), eine kölnische Madon»
nenstatue (um 1330), eine Sandsteingruppe
St. Anna Selbdritt aus dem 16. Jahr»
hundert, eine Stuckfigur des Würzburgers
Ferd.Tietz (fl777>. Die Gewerbesamm»
lung wurde durch einen seltenenWollwirk»
teppich (1605-1615) bereichert, dieWaf»
fensammlung durch einen Topfhelm aus
der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts
und ein goldtauschiertes Jagdgewehr aus
dem 18. Jahrhundert. Zahlreich waren auch die Zugänge in der
Abteilung Hausgeräte und in den graphischen Sammlungen.

Das neue Kunsthandwerk in Deutschlandsösterreich.
Die Verlagsanstalt Alexander Koch in Darmstadt hat sich in ent»
gegenkommender Weise bereit erklärt, das Prachtwerk „Das neue
Kunsthandwerk in Deutschland und Österreich" den Mitgliedern
des Bayerischen Kunstgewerbevereins zum Preise von Mk. 40.—
und zwar gegen vier Monatsraten ä Mk. 10.— zu liefern. Das be»
kannte, reich illustrierte Werk ist bisher wohl die bedeutendste
zusammenfassende Veröffentlichung über das Kunsthandwerk der

Nachkriegszeit, es baut auf der Gewerbeschau 1922 auf- Bestel»
lungen sind unter Berufung auf diese Mitteilung unmittelbar an
die Verlagsanstalt zu richten.

Preisausschreiben. Die evangelische Kirchengemeinde Volk»
lingen»Saar hat ein Preisausschreiben zur Erlangung von Ent»
würfen für eine evangelische Kirche mit Pfarr», Gemeinde» und
Küsterhaus veröffentlicht. Termin ist der 31. Dezember 1925.

Die Unterlagen können durch Herrn
Architekt Wagner, Völklingen <- Saar
Hohenzollernstraße 6, bezogen werden.

WettbewerbsHotelbau. Die Bochu»
mer Hotel »Bau» und Betriebs» A.G. in
Bochum veranstaltet einen Wettbewerb für
Entwürfe zu einem Hotel. Termin ist der
1. Dezember dieses Jahres. Die Bedin»
gungen sind bei der oben genannten Firma
in Bochum, Alleestraße 69, zu erhalten.

BÜCHERSCHAU.

TH. HEIDEN Tauf leuchter

<GIaspalast 1925)

Lebensregeln von Aug. Graf von
Platen. Als ganz seltene Schöpfung neu»
zeitlicher Buchkunst hat der Werk»Verlag,
Berlin, dieses fast vergessene Werk Pia»
tens neu herausgebracht. Es ist nicht in
Letterndruck hergestellt, sondern von
Künstlerhand <Hanns Thaddäus Hoyer)
in vorzüglichen Typen gezeichnet und in
zwei Farben vervielfältigt. Auch die son»
stige vornehme Ausstattung des Buches
macht es zu einem besonders geeigneten
Geschenkstück, seitist für solche, die nicht
viel ausgeben wollen (Preis geb. 6.— M.>.
Das hoheEthos desDichters gewinntdurch
manche Anklänge an unsere Zeit Leben
und Interesse und läßt uns dabei doch man»
dies genießen, was uns das Heute an Rein»
heit und Schönheit kaum zu bieten vermag.

Dr. Alfred Salmony, Chinesische
Plastik. (Verlag Richard Carl Schmidt 'S)
Co., Berlin W62. 166 S., 129 Textabbil»
düngen.) Ein Abriß über chinesische Pia»
stik, der einem Zeit», um nicht zu sagen
Modebedürfnis entgegenkommt. Wenn
schon das Sammelinteresse für chinesische
Arbeiten, wie überhaupt das Interesse für
den fernen Osten und seine Kultur die
heutigen Formen angenommen hat, so hat
das Buch volle Daseinsberechtigung. Es
bleibt bewußt an der Oberfläche und be»
schwert den Sammler nicht mit Kenntnissen,
die nur dem Forscher von nöten sind, um
so mehr wird es ein handlicher Ratgeber von übersichtlichem Um»
fang. Einer wohlgegliederten Entwicklungsgeschichte ist auch ein
Abschnitt über Fälschungen beigefügt, zahlreiche gute Abbil»
düngen beleben den Text.

Hans Gebhart, Gemmen und Kameen. (Verlag Richard
Carl Schmidt'S) Co., Berlin W 62.228 S. m. 255 Abb. Gm. 10.-.)
Diese als 27. Band der Bibliothek für Kunst» und Anticruitäten-
sammler erschienene Schrift untersucht mit ansprechender Gründ»
lichkeit an Hand einer lüdienlosen Reihe trefflicher Abbildungen
den Werdegang der Glyptik, der Schneidekunst an edlen Steinen.

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