JOS. HOFFMANN (Wien)
Eingang zum österreichischen Pavillon
besonders muß aber bei Frankreich auf seineLeistungen
auf farbigem Gebiet hingewiesen werden, aufdieTex-
tilien, besonders Kleiderstoffe und Modeartikel über-
haupt. Darin hat Frankreich die Führung. Man spürt,
daß die große malerische Kultur, die Frankreich im
19. Jahrhundert besessen hat, heute noch lebendig ist,
am Zusammenstimmen aller farbigen Elemente der
Kleidung. Es ist sehr bezeichnend, wie in der Reklame
für eine Schminke davon die Rede ist, wie die Dame es
verstünde, den Ton ihres Gesichtes mit ihrer Kleidung,
ihrer Umgebung zusammenzustimmen, wie sie gar
wohl verstände, das harte nüchterne Licht des Morgens
und das künstliche Licht des Abends zu berüdcsich-
tigen .... Das spricht Bände vom Vorhandensein
einer feinen malerischen Kultur in breiten Schiditen.
England in seinem Pavillon, Jugendstil mit gotischen
Reminiszenzen, gibt neben rein historisierenden Dingen
kultivierte Möbel, Bänke, Tische und Vitrinen, eben
in jenem Stil, den ich als den englisch=deutschen Werk»
bundstil bezeichnen möchte. Ein wenig plump in der
Form, aber schlicht und sachlich und bequem.
Auf der Grundlage dieser beiden Richtungen: der
Grazie und Feinheit des französischen Empire, ver*
bunden mit der Sachlichkeit der englisch=deutschen Mo*
derne fußen die beiden Staaten, deren Leistungen als
die besten bezeichnet werden dürfen, Schweden und
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Eingang zum österreichischen Pavillon
besonders muß aber bei Frankreich auf seineLeistungen
auf farbigem Gebiet hingewiesen werden, aufdieTex-
tilien, besonders Kleiderstoffe und Modeartikel über-
haupt. Darin hat Frankreich die Führung. Man spürt,
daß die große malerische Kultur, die Frankreich im
19. Jahrhundert besessen hat, heute noch lebendig ist,
am Zusammenstimmen aller farbigen Elemente der
Kleidung. Es ist sehr bezeichnend, wie in der Reklame
für eine Schminke davon die Rede ist, wie die Dame es
verstünde, den Ton ihres Gesichtes mit ihrer Kleidung,
ihrer Umgebung zusammenzustimmen, wie sie gar
wohl verstände, das harte nüchterne Licht des Morgens
und das künstliche Licht des Abends zu berüdcsich-
tigen .... Das spricht Bände vom Vorhandensein
einer feinen malerischen Kultur in breiten Schiditen.
England in seinem Pavillon, Jugendstil mit gotischen
Reminiszenzen, gibt neben rein historisierenden Dingen
kultivierte Möbel, Bänke, Tische und Vitrinen, eben
in jenem Stil, den ich als den englisch=deutschen Werk»
bundstil bezeichnen möchte. Ein wenig plump in der
Form, aber schlicht und sachlich und bequem.
Auf der Grundlage dieser beiden Richtungen: der
Grazie und Feinheit des französischen Empire, ver*
bunden mit der Sachlichkeit der englisch=deutschen Mo*
derne fußen die beiden Staaten, deren Leistungen als
die besten bezeichnet werden dürfen, Schweden und
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