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Kunstgewerbeblatt: Vereinsorgan der Kunstgewerbevereine Berlin, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Karlsruhe I. B., Königsberg i. Preussen, Leipzig, Magdeburg, Pforzheim und Stuttgart — NF 27.1915/​1916

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Kunstgewerbliche Rundschau
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https://doi.org/10.11588/diglit.4828#0210

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Städten, in denen Biow während der folgenden Jahre vor-
übergehend arbeitete, so OttoSpeckter, Cornelius, Rauch u.a.

Auch als die Zahl der Daguerrotypisten in Hamburg
sich mehrte und besondere Werkstätten sich auftaten, ent-
standen Bilder, die durch die Persönlichkeit der Darge-
stellten und als untrügliche Belege für die Moden der Zeit
ansprechen, obgleich sich früh auch die beliebten Versatz-
stücke und Hintergründe des späteren photographischen
Ateliers einstellen und mit ihnen die unfreie, rezeptmäßige
Haltung und Belichtung. Leider scheinen die geschichtlich
überaus wertvollen Aufnahmen, die Stelzner schon 1842 von
den Trümmern seiner niedergebrannten Vaterstadt gemacht
hat, dauernd verloren zu sein, nachdem damals einsichtige
Patrioten sich um ihren Ankauf vergeblich bemüht haben.

Als gediegener Kenner und Meister der photographischen
Technik hat Prof. Weimar wichtige, erfolgreiche Versuche
zur Auffrischung verblaßter Daguerrotypplatten gemacht
und legt ein ermutigendes Wort für die Wiederaufnahme
des alten Verfahrens ein, so daß sein Werk auch dem
Restaurator und der heutigen Praxis von Wert werden
kann. Es wäre zu wünschen, daß er den Anfängen der
Photographie auch in anderen deutschen Städten nachginge.

Peter Jessen

Großer Bilderatlas des Weltkrieges. Bandl. München,
Verlag von F. Bruckmann A.-G. In 10 Lieferungen zu2Mark.
In kluger, planvoller Sammelarbeit sind hier die besten
photographischen Aufnahmen von der Kampftätigkeit an
den Fronten und von der unvergleichlichen organisatorischen
Kriegstätigkeit in der Etappe und daheim, über die man

so erst den rechten, überwältigenden Eindruck erhält, zu-
sammengebracht und zu einem sehr übersichtlichen Ge-
samtbild geordnet worden. Jede Aufnahme hat neben dem
Erinnerungsgehalt auch einen ästhetischen Wert, der sich
bei vielen Schlachtbildern bis zur Großartigkeit steigert.
Die ersten zehn Lieferungen enthalten Deutschland (Mobil-
machung und Verwundetenfürsorge, Mitarbeit des Volkes),
Ostpreußen, Frankreich (bis zum Beginn der Stellungskämpfe
und dann diese selbst), Belgien (Einmarsch und Durch-
bruch), Polen (bis zum Beginne der Stellungskämpfe),
Galizien u. a. (Karpathenkämpfe, Serbien, Adria) und Türkei
(Dardanellen, Suez). Es werden dann noch zehn Liefe-
rungen folgen und den zweiten Band bilden. Im ganzen wird
das Werk über 2500 Abbildungen von größter technischer
Vollendung enthalten und für 40 Mark (20 Lieferungen
zu 2 Mark) ein wohlfeiles Dokument des Krieges darstellen.

BERICHTIGUNG

Berichtigung. Zu unserem Pankok-Auisatz in Heft 7
ist nachzutragen, daß v. Berlepsch nicht im Jahre 1900
(Paris), sondern im Jahre 1897 (München) die Mittel für
Pankoks Ausstellung gegeben hat. Als Wirkung dieser
Ausstellung München 1897 wurden dann die Vereinigten
Werkstätten gegründet, die von da an die Finanzierung
der folgenden Ausstellungen, auf Betreiben F. A.O. Krügers,
übernahmen. — Die erste Pankok-Ausstellung in Münster
wurde im Monat Mai durch den Württembergischen Kunst-
verein in Stuttgart mit großem Erfolg wiederholt und soll im
Monat September in Berlin bei Paul Cassirer gezeigt werden.

Das Kriegsmosaik« am Wittenberg-Platz in Berlin
Entwurf des Kartons von Arthur Kampf, der Raumausstaltung von Julius Gipkens, beide in Berlin

Für die Redaktion des Kunstgewerbeblattes verantwortlich: Fritz Hellwao, Berlin-Zehlendorf-Mitte
Verlag von E. A. Seemann in Leipzig. — Druck von Ernst Hedrich Nachf., o. m. b. h., in Leipzig
 
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