Höchste, was sie noch bis zur Grenze des Übersättig-
ten hervorbrachte. Dies lag ja, wie gesagt, in den
Prinzipien des Sammlers. Wir finden hier die zier-
lichsten nnd köstlichsten Möbel, die einst die Intimität
nnd das Gesellschaftsleben der Damen in ihren Sa-
lons, Bondoirs nnd Schlafräumen teilten. Ein großes
Louis-XVI-Bett aus geschnitztem und vergoldetem
Holz, mit ovalem Baldachin und Garnitur aus blauem
Daniast (aus der Sammlung von Lord Lonsdale),
Coiffeusen, Damensekretäre, Kommoden, Tischchen,
Ruhebetten, das sind alles ihre guten Freunde ge-
wesen, die von einer Ära zeugen, die längst nur in
cler letztgenannten Sitzgarnitur (vier Armlehnstiihle)
trägt.
Die Gemälde, Pastelle und Handzeichnungen sind,
ausgenommen einige fiir die Interieurs zur Vervoll-
ständigung der mit ihnen im Einklang stehenden De-
koration beanspruchten, im dritten Stockwerke unter-
gebracht. Zuerst ein Salon mit Handzeichnungen von
Watteau und Fragonard. Dann die „große“ Galerie.
Hier sind Werke von Reynolds, Tiepolo (Das Fest!)
zu sehen und eine außerordentlich gliickliche Auslese
von Pastellen von La Tour und Perronneau. Vom
ersteren vor allem das Bildnis der Gattin des Parla-
Musee Cognacq-Jay, Paris: Interieurs im zweiten Stock
den Büchern lebt. Auch der niichternste Kenner
konnnt vollends auf seine Rechnung. Es ist da nichts
Älittelmäßiges vorhanden. Die Ebenisten, deren
Meisterstempel3) festzustellen waren, sind: P. Pionez
(1765 Meister, 1788 nicht mehr tätigj, Philippe Claude
Montigny (tätig um 1766 bis 1787), Pierre Dupre (1766
bis 1800), Pierre Denizot (1763 Meister, gest. 1797),
Jean Baptiste Vassou (1767 Meister, gest. um 1805),
Roger Vandercruse La Croix; unter den Schöpfern der
verhältnismäßig geringen Anzahl von Sitzmöbeln,
darunter zwei Garnituren mit Beauvais- beziehungs-
weise Beztigen der Manufacture des Gobelins nach
den Fabeln von La Fontaine, J. J. B. Tillard (1752
Meister, tätig 1756 bis 1760), dessen Stempel ein Stück
3) Aufier wenigen, nicht belegten Zuschreibungen: Guillaume
Kemp, Adam Weisweiler.
mentspräsidenten Grafen de Rienx, das bereits im
Salon von 1742 brillierte, ein Kniesttick, das den gro-
ßen Meister des Pastellstiftes von seiner besten Seite
zeigt; vom letzteren unter anderen das geistvolle und
virtuose Bildnis des Charles Le Normant Du Coudray,
fraglos ein Hauptwerk, das schon im Salon von 1769
(es wurde nach den Aufzeichnungen auf der Rück-
seite 1766 beendet) gezeigt wurde und sicli unter an-
deren einst im Besitze des jüngeren Alexandre Dumas
befand. Von Boucher enthält die Sammlung das be-
reits erwähnte Bikl „Dianas Rückkehr von der Jagd“,
mit dessen Gegenstiick, „Les confidences pastorales“,
es einst bei einem Vorbesitzer vereinigt war. Beide
sind im 18. Jahrhundert von Cl. Duflos gestochen
worden. Das letztere befindet sich gegenwärtig beim
Fürsten de Broglie. Im ganzen vier sichere Werke
ten hervorbrachte. Dies lag ja, wie gesagt, in den
Prinzipien des Sammlers. Wir finden hier die zier-
lichsten nnd köstlichsten Möbel, die einst die Intimität
nnd das Gesellschaftsleben der Damen in ihren Sa-
lons, Bondoirs nnd Schlafräumen teilten. Ein großes
Louis-XVI-Bett aus geschnitztem und vergoldetem
Holz, mit ovalem Baldachin und Garnitur aus blauem
Daniast (aus der Sammlung von Lord Lonsdale),
Coiffeusen, Damensekretäre, Kommoden, Tischchen,
Ruhebetten, das sind alles ihre guten Freunde ge-
wesen, die von einer Ära zeugen, die längst nur in
cler letztgenannten Sitzgarnitur (vier Armlehnstiihle)
trägt.
Die Gemälde, Pastelle und Handzeichnungen sind,
ausgenommen einige fiir die Interieurs zur Vervoll-
ständigung der mit ihnen im Einklang stehenden De-
koration beanspruchten, im dritten Stockwerke unter-
gebracht. Zuerst ein Salon mit Handzeichnungen von
Watteau und Fragonard. Dann die „große“ Galerie.
Hier sind Werke von Reynolds, Tiepolo (Das Fest!)
zu sehen und eine außerordentlich gliickliche Auslese
von Pastellen von La Tour und Perronneau. Vom
ersteren vor allem das Bildnis der Gattin des Parla-
Musee Cognacq-Jay, Paris: Interieurs im zweiten Stock
den Büchern lebt. Auch der niichternste Kenner
konnnt vollends auf seine Rechnung. Es ist da nichts
Älittelmäßiges vorhanden. Die Ebenisten, deren
Meisterstempel3) festzustellen waren, sind: P. Pionez
(1765 Meister, 1788 nicht mehr tätigj, Philippe Claude
Montigny (tätig um 1766 bis 1787), Pierre Dupre (1766
bis 1800), Pierre Denizot (1763 Meister, gest. 1797),
Jean Baptiste Vassou (1767 Meister, gest. um 1805),
Roger Vandercruse La Croix; unter den Schöpfern der
verhältnismäßig geringen Anzahl von Sitzmöbeln,
darunter zwei Garnituren mit Beauvais- beziehungs-
weise Beztigen der Manufacture des Gobelins nach
den Fabeln von La Fontaine, J. J. B. Tillard (1752
Meister, tätig 1756 bis 1760), dessen Stempel ein Stück
3) Aufier wenigen, nicht belegten Zuschreibungen: Guillaume
Kemp, Adam Weisweiler.
mentspräsidenten Grafen de Rienx, das bereits im
Salon von 1742 brillierte, ein Kniesttick, das den gro-
ßen Meister des Pastellstiftes von seiner besten Seite
zeigt; vom letzteren unter anderen das geistvolle und
virtuose Bildnis des Charles Le Normant Du Coudray,
fraglos ein Hauptwerk, das schon im Salon von 1769
(es wurde nach den Aufzeichnungen auf der Rück-
seite 1766 beendet) gezeigt wurde und sicli unter an-
deren einst im Besitze des jüngeren Alexandre Dumas
befand. Von Boucher enthält die Sammlung das be-
reits erwähnte Bikl „Dianas Rückkehr von der Jagd“,
mit dessen Gegenstiick, „Les confidences pastorales“,
es einst bei einem Vorbesitzer vereinigt war. Beide
sind im 18. Jahrhundert von Cl. Duflos gestochen
worden. Das letztere befindet sich gegenwärtig beim
Fürsten de Broglie. Im ganzen vier sichere Werke