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Donath, Adolph [Hrsg.]
Der Kunstwanderer: Zeitschrift für alte und neue Kunst, für Kunstmarkt und Sammelwesen — 13./​14.1931/​32

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Februarheft
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Oppeln-Bronikowski, Friedrich von: Kubismus einst und jetzt
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https://doi.org/10.11588/diglit.26237#0173

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Rokoko liat es voriibergehend fertig gebraclit, alle
Ecken abzurunden und alle graden Linien zu
scliweifeu.

Was folgt aus dem Yorstehenden fiir den heutigen
Kubismus? Die antisemitische Argumentation der
Frau Ludendorff scheidet zunächst aus, denn die ver-
schiedensten Yölker und Rassen sind Träger des
Kubismus gewesen, Semiten, Llammiten und Indo-
germanen des Altertums und Deutsche des Alittel-

alters, und in der Baukunst wie im Hausrat sind alle
Völker Yorwiegend Knbisten gewesen. Erst die Römer
haben dies Raumschema durchbrochen, Gotik und
Rokoko haben es doch mehr aufgelockert, aber immer
wieder hat es sich trotz der Konkurrenz von Kreis und
Bogen durchgesetzt, offenbar weil es unserer Natur
eingeboren ist. Nur die Übertreibung des Kubismus in
der bildenden Kunst erscheint als Riickfall in über-
wundene Kunstzeitalter.

Jan Miense Molenaer, Häusliche Szene. Durchm. 57 cm. Yersteigerung von Gemälden alter Meister
und Antiquitäten ans dem Besitz des Reg.-Baumeisters Adolf Wollenberg bei Rudolph Lepke in Berlin, am 17. März 1952.
 
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