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Donath, Adolph [Hrsg.]
Der Kunstwanderer: Zeitschrift für alte und neue Kunst, für Kunstmarkt und Sammelwesen — 13./​14.1931/​32

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Aprilheft
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Kunstauktionen/ Eine Wiener Goethe-Ausstellung / Kunstausstellunge in Berlin / Karikaturen / Die Dürer-Stiftung / Kunsterziehungswoche in Breslau / Der van Gogh-Prozeß / Aus der Kunstwelt
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https://doi.org/10.11588/diglit.26237#0237

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eines Grosz, die heitere Besessenheit Barlogs und nicht minder
die einschmcichelnde Linienführung Orliks.

Den Reichtum verwandter Begabungen in üsferreich verdol-
metschen u. a.: die farbensatten, bravourösen Indiskretionen
eines Hollitzer, das gutmütige, auch in technischer Hinsiclit
glänzend bewährte Angreifertum Gerstenbrands, dic exakten
Charakterstudien Bartas, die sclimissige Detailkunst eines
Puchinger, die grotesken Bekenntnisse von Fuchs und etwa rioch
die naturgeformten, plastischen Drolerien von josef Engelhart
bzw. von Maria Teltscher.

Unter den tschechoslowakischen Künstlern fallen die Leistun-
gen von Capek, Dr. Desiderius, Kratochvil, Lada, Musika u. a.
auf.

Durch gesteigerte Pflege politischer Karikatur machen sicli die
Polen bemerkbar. Ihre fleißigen Yertreter sind: Gzermanski, Ro-
galski, Glowacki, Rosciszewski u. a.

Durch technische Geschicklichkeit und erfinderischen Sinn
zeichnet sich eine Gruppe ungarischer Karikaturisten aus, die
vielfach im Ausland wirkend, wie etwa Gedö oder Vertes die
internationale Note widerspiegeln oder wie Deszö, Kelen oder
Forrai auch im heiteren Dienst ihrer einheimischen Penaten
sich bemühen.

Eine überwiegend westliclie Orientierung zeigen die Tiirken,
unter denen der amouröse Nouri Sedat, der an Gerstenbrand
gemahnende Nadir Djemal und der Bildnismaler Zeki Nuzhet
hervortreten.

Ebensowenig bricht der spezifisch nationale Einschlag bei den
Spaniern durch, dic dennoch durch Kiinstler wie Caser, Löpez,
Ribas oder Salazar ilire Befähigung für die Zeit- und Gesell-
schaftssatire entsprechend nachweisen.

Yon den schmedischen Karikaturisten, die bereits vor Jahren
in der Wiener Sezession besondere Aufmerksamkeit erweckten,
stellen sich diesmal in nicht minder beachtenswerter Weise vor:
Jensen-Carlen, der maliziöse Darsteller gekrönter Häupter;
Carl Berglöw, der geistreiche Porträtzeichner politischer und
künstlerischer Individualitäten, wie etwa des Lloyd George, des
Ghandi, der Greta Garbo, ferner die Gesellschaftssatiriker
Lange, Nerman, Engström u. a.

Das künstlerische Gesicht der Schmeiz vermögcn die wenigen,
wenn auch nicht uninteressanten Blätter aus der Sammlung
Prof. Wartmann in Zürich, weder im allgemeinen, noch im be-
sonderen zu fixieren.

Eine ansehnliche Zahl origineller und künstleriscli bedeu-
tender Karikaturisten entsandte Holland. Es befinden sich dar-
unter: Albert Hahn jun., der ingrimmige Bekämpfer des Alili-
tarismus; van Schaik, der iiberlegene Kritiker dcr europäischen
Diplomatie; Aleyer Henk, der lieitere Analytiker des „Neo-
infantilismus“; der Modekarikaturist Grootens; der kubistische
Betrachter bürgerlicher Sitten und Unsitten van Masten-
broek u. a.

In der reichen Karikaturistenschau Englands sind mehrere der
beliebtesten Illustratoren dieses Landes vertreten: Rackham,
der Interpret Dickens’, Allan E. Odle, der künstlerische Deuter
eines Rabelais; der zarte Aquarellist Dulac; der Radierer van
Abbe; weiter Walcousins, der in witziger Weise die unver-
brauchten Lebenskräfte des greisen Bernard Sliaw bloßlegt;
Dowd, der eine köstliche Persiflage einiger Filmgrößen dar-
bietet; Hawes, Heath Robinson u. a.

Schließlich sei auch noch auf cine beträchtliche Gruppe be-
fähigter Kunstkräfte aus dem Dollarlan.de hingewiesen. Wir
nennen beispielsweise den kubistisch angehauchten Covarrubias,
den drastischen Peggy Bacon, den gemütlichen Gesellschafts-
schilderer Locke, den kleinbürgerlich orientierten Glenn o Co-
leman, vor allem aber Alfred Frueh, der in köstlicher Beschau-
lichkeit die melir oder minder amüsanten Begebenheiten dcs
amerikanischen Alltags wiedergibt und iu glänzend karikierten
Bildnissen das bodenständige Antlitz seiner Prominenten auf-
zeigt. Dr. L. Gr.

143. Aachener Kunstauktion

27. und 28. April 1932

Nachlaß Baron von Holling-Aachen und and.
Aachener Adels- und Privatbesitz
Gemälde alter und neuer Meister
Antiquitäten und Kunstgegenstände
Stcinzeuge, Fa.yer.cen, Porzellane, Elfenbein, Gläser, Eisen, Kupfer,
Alessing, Zinn, Bronze,Silber,Sdomuck, Gobelins, Textilien, Perserteppicbe
Skulpturen, Einrichtungsgegenstände
Antike Möbel

F(eich illustrierter Kata'og durch:

Ant. Creutzer, vorm. M. Lempertz GmbH.

Gegründet 1869 Aachen Fernruf 30 041

Die Dürer-Stiftung

Zu der von der Stadt Nürnberg im Jahre 1928 zu Ehren
Albrecht Dürers anläßlich der 400. Wiederkehr seines Todestages
am 6. April errichteten Deutschen Albrecht-Dürer-Stiftung zur
Förderung deutscher bildender Künstler waren zur vierten Aus-
richtung dcr Stiftung 255 Bewerbungen eingelaufen. Nachdem
das Bewerbungsmaterial wiederholt und oft durchgeprüft, ge-
sichtet und übersichtlich aufgestellt worden war, ist das Kura-
torium der Deutschen Albrecht-Dürer-Stiftung am 5. April zu-
sammengetreten, um eine Entscheidung dahingehend zu treffen,
wer von den Bewerbern mit einem Stipendium bedacht werden
sollte. Vertreten waren das Reichsministerium des Innern und
das Preußische Staatsministerium für Wissenschaft und Volks-
bildung durch Ministerialdirektor Dr. Hübner, das Bayerische
Staatsministerium für Unterricht und Kultus durch den Gencral-
direktor der Bayerischen Staatsgemäldesammlung, Geheimen Rat

14. April bis 8. Mai 1932

BRUNO KRAUSKOPF

NEUE WERKE

Galerie Victor Hartberg
Berlin W 35, Sdiöneberger Ufer 41

Dr. Dörnhöffer, die Stadt Nürnberg durch Oberbürgermeister
Dr. Luppe, Stadtrat Andreas Staudt an Stelle des durch Krank-
heit verhinderten Justizrats Stadtrat Dr. Dr. Max Süßheim und
den Direktor der städtischen Kunstsammlungen, Professor Dr.
Fritz Traugott Schulz, der Reiclisverband bildender Künstler
Deutschlands durch Professor Dr. h. c. Ludwig Dettmann (Ber-
lin) und Professor Benno Becker (München). Gclcitet wurden die
Verhandlungen von Oberbürgermeister Dr. Luppe, der nacli Ab-
lauf der ersten drei Jalirc wiederum zum Vorsitzenden der
Stiftung gewählt wurde.

Den nachstehend aufgefiihrten Künstlern wurden Stipendien
verliehen:

Eduard Aigner (geb. 6. 8. 1905 in Neuhaus/Oberpfalz, tätig in
München),

Matthias Barz (geb. 50. 8. 1895 in Düsseldorf, tätig dortselbst),
Herbert. Böttger (geb. 8. 8. 1898 in Krefeld, tätig in Düsseldorf),

Katalog 24 Daumier

Kataiog 23 Dcubdic LI4es*atup
Katalog 22 Sdiöne Büdier u. Bilder

ANTIQII4RI4T 4I.TII 4\\ G.m.b. II.

BERLIN W50, TAUENTZIENSTRASSE 7
 
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