Kurpfälzer Jahrbuch: ein Volksbuch über heimatliche Geschichtsforschung, das künstlerische, geistige und wirtschaftliche Leben des Gebietes der einstigen Kurpfalz (4.1928)

eine besondere Ämwallung von der Bürgerstadt getrennt war, hatte zwei
Ausgänge, ein Tor, das in der Nähe des jetzigen Kaufhauses die Der-
bindung zwischen -Zitadelle und Stadt herstellte, und im Süden einen
Ausgang direkt nach dsm Bhein und nach der Durg Eichelsheim zu.

Kurz vor dem Orleans'schen Kriege im Iahre 1681 ließ Kurfürst Karl
die A-mwallung der Stadt ausmauern. Mit dieser fogenannten Stadt-
mauer wurde durch feierliche Grundsteinlegung am 9. Mai 1681 beim
damaligen Aeckartor begonnen. Die grohe gvld>ene Medaille, die zur
Feier dieses Ereignisses gsprägt wurde, ist nach manchen Schicksalen bis

Das Heidelberger Lor, Auhenseite 17S2
(Nach dem Ltich von Klauber)

auf unsere Zeit gekommen und befindet sich jeßt als wertvolles städtisches
Eigentum in der Münzensammlung des Schloßmufeums.

Aach den Stürmen des Orleans'schen Krieges mußte die Festung von
Grund aus wieder neu aufgebaut werden. ilnd als Mannheim kur-
pfälzische Residenz geworden war, geschah viel zur Verschönerung der
Stadt. Diesem Zwecke dienten auch die monumentalen Torbauten, die
bald nach dem Einzug Karl Ph-ilipps in Mannheim begonnen wurden.
Als erstes entstand das Heidelberger Tor. Zn der Sammlung vonMann-
heimer Stadtansichten, die von den Augsburger Kupferstechern Gebrüder
Klauber nach den Zeichnungen des Mannheimer Malers Zohann Franz
van Schlichten 1782 in Kupfer gestochen und im Verlag der Schwan'schen
Duchhandlung herausgegeben wurden, sind auch Dilder der drei Tore
enthalten. Das Heidelberger Tor ist von auhen abgebildet. Die über
den Graben führende Zugbrücke mündet auf die Lordurchfahrt. Zm Do-
genfeld sind Trophäen angebracht. Zn dem giebelartigen Aufsatz halten
zwei Löwen das kurpfälzische Wappen. Eine große Znschrifttafel unter
diesem Wappen führte dem Ankömmling in lateinischer Sprache die

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