Perkeos Bildnis
Von Prof. Hanns Lchmiedel- Heidelberg
Die HeDeWerger SchlvhterrMe
Ersüllt der Hof i'n bunter Masse,
Dte Kavaki'ere und die Damen
Karl PHikipps Herrlichkeit umrahmem
Jtal' sche Ser enad enklä ng e
Fo^lgen auf Kantateüsünge.
Jnbesfen auf des Schachbretts Feld
Der Kurfürst fei'ne Truppen stellt.
Sein Rittersinn dies Spiel erkürt,
WÄl stets er ein Ergötzen spürt
Fremde Gäste zu betören —
(Ob sie beim Spiel den Kopf verlören
Bei frischer Red' und Geg>enred',
Wann ihn der Schalk am Racken hätt').
Die Damen mit den Kavalieren
Sich in die Gärten dann verlieren.
Herr Adriaen, der Gast, mutz bleiben,
Denn allen Festes End ist: kneipen!
Karl Philipp Herrn „Klementel" winkt,
Dem Zwerg Perkeo, welcher hinkt;
Den „Fatzherrn" stets ekn Orden ziert,
Den Schlüsfel er als Wappen führt.
ülnd ungezählte Flüschen Wein
Schleift er behende, keuchend ein.
„Herr Adriaen van der Werff
Als Gast Willkomm! Jedoch „verwerf"
Jch Euch bis nach der Aagelprob',
Pesteht ihr die, dann sei euch Lob!"
Karl Philipp schlürft den Humpen leer,
Herrn Adriaen bedrückt dies sehr,
IWie svllte eines Malers Magen
'nen Pfälzer Humpen Wein vertragen?
Der Fürst lätzt seine Aeuglebn schweifen,
Jndessen Klemens Pläne reifen.
Perkeo kannte diese Szenen,
Da fuhr es wild ihm aus den Zähnen:
„Herr Adriaen, der Kurfürst glaubt,
Datz keiner lseiüe Krone raübt!"
Spreizbeinig hebt den Humpen er
üknd trinkt ihn bis zum Grunde leer...
Was ist in diesen Gauch gefahren?
„S o können Knirpse sich gebaren,
Das Aeutzre macht den Helden nicht!"
Karl Philipp Lrob das Wort gebriicht —
Sein Meistertitel fchien bedroht,
Die Rache aus dem Aug' ihm loht:
„Kommt stiitter Zwerg, „Fatzkönig" kommt,
Ob euch 'ne Fürstenwette frvmmt!
203
Von Prof. Hanns Lchmiedel- Heidelberg
Die HeDeWerger SchlvhterrMe
Ersüllt der Hof i'n bunter Masse,
Dte Kavaki'ere und die Damen
Karl PHikipps Herrlichkeit umrahmem
Jtal' sche Ser enad enklä ng e
Fo^lgen auf Kantateüsünge.
Jnbesfen auf des Schachbretts Feld
Der Kurfürst fei'ne Truppen stellt.
Sein Rittersinn dies Spiel erkürt,
WÄl stets er ein Ergötzen spürt
Fremde Gäste zu betören —
(Ob sie beim Spiel den Kopf verlören
Bei frischer Red' und Geg>enred',
Wann ihn der Schalk am Racken hätt').
Die Damen mit den Kavalieren
Sich in die Gärten dann verlieren.
Herr Adriaen, der Gast, mutz bleiben,
Denn allen Festes End ist: kneipen!
Karl Philipp Herrn „Klementel" winkt,
Dem Zwerg Perkeo, welcher hinkt;
Den „Fatzherrn" stets ekn Orden ziert,
Den Schlüsfel er als Wappen führt.
ülnd ungezählte Flüschen Wein
Schleift er behende, keuchend ein.
„Herr Adriaen van der Werff
Als Gast Willkomm! Jedoch „verwerf"
Jch Euch bis nach der Aagelprob',
Pesteht ihr die, dann sei euch Lob!"
Karl Philipp schlürft den Humpen leer,
Herrn Adriaen bedrückt dies sehr,
IWie svllte eines Malers Magen
'nen Pfälzer Humpen Wein vertragen?
Der Fürst lätzt seine Aeuglebn schweifen,
Jndessen Klemens Pläne reifen.
Perkeo kannte diese Szenen,
Da fuhr es wild ihm aus den Zähnen:
„Herr Adriaen, der Kurfürst glaubt,
Datz keiner lseiüe Krone raübt!"
Spreizbeinig hebt den Humpen er
üknd trinkt ihn bis zum Grunde leer...
Was ist in diesen Gauch gefahren?
„S o können Knirpse sich gebaren,
Das Aeutzre macht den Helden nicht!"
Karl Philipp Lrob das Wort gebriicht —
Sein Meistertitel fchien bedroht,
Die Rache aus dem Aug' ihm loht:
„Kommt stiitter Zwerg, „Fatzkönig" kommt,
Ob euch 'ne Fürstenwette frvmmt!
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