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Kurpfälzer Jahrbuch: ein Volksbuch über heimatliche Geschichtsforschung, das künstlerische, geistige und wirtschaftliche Leben des Gebietes der einstigen Kurpfalz — 4.1928

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Kalendarium 1928
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https://doi.org/10.11588/diglit.29785#0275

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„Wo sich die Weschnitz bei Fürth gegen Südwesten wendet, nimmt sie
zur Rechten zwei Vächlein auf, zwischen denen sich sin hoher Bergrücken
erhebt." An seinem westlichen Abhange liegen Burg und Stadt Lin-
denfels. In Lage und Befestigungsart ist das alte Städtlein Hirschhorn
am Neckar vergleichbar. Fünf Sürme bewehren dis Stadtmauer, die
sich eng an die Burg anschließt; darum in Lindenfels Fünfe immer grad
sind. Unsere Ansicht hat Schilbach gezeichnet. Einst Lorscher Lehen
gehört Lindenfels zum ältesten Besitz der Pfalzgrafen. die es mehrfach
auszeichneten und öfters dort ihren Aufenthalt nahmen. Nur Anfang
des 13. Iahrhunderts kam es als Mitgift Irmingarts, der zweiten
Lochter des Pfalzgrafen Heinrich des Welfen, vorübergehend an den
Markgrafen Hermann von Baden. Aber schon der Wittelsbacher Lud-
wig II. kaufte es wieder zurück. Dann blieb es nach mancherlei Kriegs-
stürmen und Streit, die Stadt und Durg im 14. Iahrhundert schwer
heimsuchten, bis 1803 bei der Pfalz; durch die Rupertinische Konstitution
von 1395 fest mit ihr verbunden. Ob ihrer zurückgezogenen Lage von
feindlicher Zerstörung verschont, wurde die Burg erst zu einem Trümmer-
haufen gemacht durch plnverstand der letzten pfälzischen Amtsleute, die
sie als Steinbruch immer mehr verkommen ließen. Hhnen zu Ehren geht
der alte Spruch: „Morlock.Mack und Ferber.BurgLindenfels Verderber".
 
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