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Lehrs, Max [Hrsg.]
Geschichte und kritischer Katalog des deutschen, niederländischen und französischen Kupferstichs im XV. Jahrhundert (8, Textbd.): [Der Meister des Hausbuches und die oberdeutschen Stecher] — Wien, 1932

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https://doi.org/10.11588/diglit.34743#0015
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DER MEISTER DES HAUSBUCHES

Der Meister des Hausbuches, dessen vollständiges Werk ich 1893
und 1894 in den Publikationen der Internationalen Chalkographischen
Gesellschaft herausgab, wurde vordem der „Meister des Amsterdamer
Kabinetts" genannt und behielt auch noch in jener Veröffentlichung
diesen Namen bei, weil Friedrich Lippmann als ihr eigentlicher Anreger
und Herausgeber den von mir vorgeschlagenen Namen: „Meister des
Hausbuches" wegen seiner schlechten Übersetzbarkeit in einer Publi-
kation mit dreisprachigem Text nicht einzuführen wagte. Ich hatte
übrigens schon 1892 in der Artikelfolge: „Der deutsche und nieder-
ländische Kupferstich des fünfzehnten Jahrhunderts in den kleineren
Sammlungen"* bei Amsterdam die dort befindlichen Blätter des
Künstlers unter dem neuen Namen aufgeführt, der denn auch bald all-
gemein bräuchlich wurdet
Es haftete nur insofern eine Art Fluch an der älteren, 1860 von
Passavant gewählten Benennung: „Der Meister der Schule van Eyck,
auch genannt der Meister von 1480", als man den Stecher danach un-
willkürlich für einen Niederländer hielt und nicht daran dachte, daß
sich zwar die überwiegende Mehrzahl seiner Arbeiten im Rijks-Prenten-
Cabinet zu Amsterdam befinde, daß aber keinerlei Gründe vorlägen,
ihn deshalb für niederländischer Abkunft zu halten. Daß sich aber so
viele Stiche des Meisters gerade in Amsterdam beßnden, liegt an
einem bloßen Zufall. Wann und wo sie ihr erster Besitzer, der Baron
Pieter Cornelis van Leyden (1717—1788) erwarb, ist nicht mehr zu

1 Rep. XV. p. 110 u. ff.
2 Zuerst vorgeschlagen hatte ich den Namen „Meister des Hausbuches" 1887 im
Katalog des Germanischen Museums, p. 30. — 1911 hat ihn, soviel ich sehe,
M. Conway im Burlington Magazine XVIII. p. 317 u. ff. auch für England eingeführt.

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