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Lehrs, Max [Hrsg.]
Geschichte und kritischer Katalog des deutschen, niederländischen und französischen Kupferstichs im XV. Jahrhundert (8, Textbd.): [Der Meister des Hausbuches und die oberdeutschen Stecher] — Wien, 1932

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https://doi.org/10.11588/diglit.34743#0055
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DER MEISTER DES HAUSBUCHES

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HANDZEICHNUNGEN

Außer den Illustrationen zum Hausbuch in Wolfegg kannte man
beim Erscheinen der Veröffentlichung seiner Kupferstiche durch die
Chalkographische Gesellschaft nur eine einzige sicher von ihm her-
rührende Zeichnung, das stehende Liebespaar im Berliner Kupfer-
stichkabinett. Ich veröffentlichte es 1893 auf dem Titelblatt meiner
Publikation und 1899 in einem Aufsatz über Bilder und Zeichnungen
des Hausbuch-Meisters/ wo ich schon eine kleine Anzahl weiterer
Zeichnungen namhaft zu machen in der Lage war. Die aus der Samm-
lung König Friedrich Wilhelms I. stammende Zeichnung ist aber bis
zur Stunde die schönste des Meisters und gleichzeitig die am sorgfältig-
sten ausgeführte geblieben, die man von ihm kennte
Faber du Faur hat seither das von Bossert und Storck auf Grund
des immer noch anwachsenden Bestandes an Hausbuch-Meister-Zeich-
nungen p. 44—50 seiner Monographie einer neueren kritischen Sich-
tung unterzogen, die mich, wie ich mit Bedauern gestehen muß, etwas
enttäuschte. Ich hatte gehofft, hier endlich einmal eine klare Zusammen-
stellung aller sicher echten Zeichnungen des Künstlers zu ßnden und
ein unumwundenes Fortlassen der vielen ihm in den letzten Dezennien
so freigebig mit Unrecht zugeschriebenen Blätter mit knappen An-
gaben über Fundorte, einschlägige Literatur, Abbildungen usw. Da
Zeichnungen, Gemälde und Holzschnitte des Meisters, wie schon
gesagt, nicht in den Rahmen meines Katalogs der Kupferstiche ge-
hören, hätte ich einfach darauf verweisen können. Gerade dieser
Abschnitt seiner Arbeit ist aber leider sehr unübersichtlich und da
wohl noch in keinem kunstwissenschaftlichen Buch, wo doch genaue
1 Jahrb. XX. (1899) p. 180.
2 Zu allererst hat sie Lippmann dem Hausbuch-Meister zugeschrieben und in den
Zeichnungen alter Meister im Kupferstichkabinett zu Berlin unter Nr. 51 publiziert.

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