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Lehrs, Max [Hrsg.]
Geschichte und kritischer Katalog des deutschen, niederländischen und französischen Kupferstichs im XV. Jahrhundert (8, Textbd.): [Der Meister des Hausbuches und die oberdeutschen Stecher] — Wien, 1932

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https://doi.org/10.11588/diglit.34743#0065
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DER MEISTER DES HAUSBUCHES

51

HOLZSCHNITTE

Die Tätigkeit des Hausbuch-Meisters ais Zeichner für den Holz-
schnitt, sei es für Bücherillustrationen oder Einblattdrucke, glaubte
man schon früh, das heißt gleichzeitig mit dem Erscheinen von Passa-
vants Peintre-Graveur zu erkennen, wenn auch dieser selbst noch
nicht davon spricht. Die Beschäftigung damit ging aber, da sie in
unserer Zeit bald den Händen ernsthafter wissenschaftlicher For-
schung entglitt und zum Tummelplatz dilettantischer Kunstschreiber
wurde, eigentümliche Wege.
Harzen hat zuerst in Naumanns Archiv* 5 Einzelholzschnitte in Paris
und Colmar dem Hausbuch-Meister zugeschrieben und 19 mit Holz-
schnitten illustrierte Inkunabeln, die 1472—1490 in Augsburg bei
Günther Zainer, J. Bämler, A. Sorg, Mezger, E. Ratdolt erschienen,
aufgezählt. Da ich die Mehrzahl derselben nicht kenne, muß ich mich
eines Urteils darüber enthalten. Auch v. Retberg^ erwähnt die Ver-
mutung Hasslers,s der Hausbuch-Meister könne an den Illustrationen
einer Ulmer Druckerei von 1486 beteiligt sein. Eine Zuweisung der
Holzschnitte aus Breydenbachs Peregrinationes (Mainz 1486) an
unseren Künstler, zu der sich A. PiU versteigt, braucht, obwohl sie
später auch in Deutschland von verschiedenen Seiten aufgewärmt
wurde, nicht ernsthaft diskutiert zu werden.
In meiner Monographie von 1893 tat ich der vorstehend auf-
gezählten, möglicherweise dem Hausbuch-Meister zuzuschreibenden
Holzschnitte nicht Erwähnung, weil ich keine derselben ernst zu
1 Bd. VI. (1860) p. 54-57. Nr. 1-5.
2 Kulturgeschichtliche Briefe über ein mittelalterliches Hausbuch des XV. Jahr-
hunderts aus der fürstlich Waldburg-Wolfeggischen Sammlung. (Leipzig 1865.) p. 290.
3 Bericht über eine Reise nach Wolfsegg (Ulm 1855) p. 22.
4 Revue de l'art chretien XXXIV. (1891) p. 494 und 497.
 
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