Lehrs, Max [Editor]: Geschichte und kritischer Katalog des deutschen, niederländischen und französischen Kupferstichs im XV. Jahrhundert (8, Textbd.): [Der Meister des Hausbuches und die oberdeutschen Stecher] (Wien, 1932)

NACHTRAG

DER MEtSTER DES HAUSBUCHES
Durch einen sehr bedauerlichen Lapsus calami hatte ich wichtige
Hinweise von Hans Schneider in seinen so viele fruchtbare Anregungen
enthaltenden Beiträgen zur Geschichte des niederländischen Einflusses
auf die oberdeutsche Malerei und Graphik um 1460—1480 (Basel 1915)
auf Seite 1—164 dieses Bandes übersehen und kann, da der Druck
schon zu weit vorgeschritten ist, nur noch auf diesen Nachtrag ver-
weisen.
Schneider spricht p. 53 u. ff. seiner Schrift sehr eingehend über den
Meister des Hausbuches, dessen Tätigkeit als Stecher (ungefähr von
1465 bis nach 1505) er im allgemeinen stärker von den Niederlanden
beeinflußt glaubt, als seine aus der Reifezeit nach 1480 stammenden
Gemälde.
Eine Untersuchung des Stecherwerkes von diesem Gesichtspunkt
aus führte denn auch zu einer Reihe von Beobachtungen, die von der
Hausbuch-Meister-Bibliographie von Bossert und Storck (1912) noch
nicht berücksichtigt waren. Da es sich bei diesem Nachtrag nur darum
handeln kann, auf die von Schneider erwähnten Stiche des Künstlers
kurz hinzuweisen, weil man den Ergebnissen seiner Untersuchungen
doch im Zusammenhang folgen muß, beschränke ich mich hier auf
kurze Fingerzeige.
Schneider betont mit Recht, daß bei der Betrachtung der durchaus
eigenwilligen Persönlichkeit des Meisters zu keiner Zeit etwa der
niederländische Einfluß besonders stark vorherrsche, sondern sich nur
gelegentlich bei einzelnen Blättern, die sich zeitlich über die ganze
frühe und mittlere Schaffensperiode verteilen, engere Beziehungen
nachweisen lassen.

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