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Lehrs, Max [Hrsg.]
Geschichte und kritischer Katalog des deutschen, niederländischen und französischen Kupferstichs im XV. Jahrhundert (8, Textbd.): [Der Meister des Hausbuches und die oberdeutschen Stecher] — Wien, 1932

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https://doi.org/10.11588/diglit.34743#0257
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VEIT STOSS
Die 10 Kupferstiche, weiche das Monogramm und Werkzeichen des
Veit Stoß tragen, sind, solange es eine Kunstgeschichte gibt, traditionell
als Arbeiten seiner Hand betrachtet worden und ihre Authentizität ist un-
bestritten, wenn ihn auch die noch dem XVIII. Jahrhundert angehörigen
Ikonographen Franz Stoß, Soltzhiers, Frantz Stoesz, Stoltzius nennenA
Bartsch registriert diese fabulösen Namen als unbegründet, hält aber
den Stecher für sehr alt und gänzlich unbekannt. Mit Recht verwirft er
die Ansicht, daß er ein Lehrmeister Schongauers gewesen sei. Übrigens
kennt er nur 3 Stiche von ihm.
Die Tradition, daß es sich um Veit Stoß handeln müsse, von dessen
Kupferstechertätigkeit schon Sandrart berichtet, ist offenbar ziemlich alt
und klingt noch in denMärchennamen beiFlorent leComte(1702),Christ
(1747), v. Murr (1775) usw. nach. Brulliot, der im Münchner Kabinett
das vollständige Werk des Künstlers vor sich hatte, beschrieb ihrer 6,
und Passavant brachte ihre Zahl auf 12,^ weil er unter Nr. 6 die schon
Bartsch bekannte Madonna mit dem Granatapfel B. 3 noch einmal an-
führt und unter Nr. 11 eine Fratzenmaske, die nichts mit Veit Stoß zu
tun hat und demgemäß im IV. Band dieses Katalogs bei den Anonymen
beschrieben ist.

Aber wenn auch die 10 jetzt allgemein als Arbeiten des Veit Stoß
betrachteten Kupferstiche nicht das bekannte Monogramm

f^8
f 8
f^8
Mo
^8
Mo
^ Vergl. Loßnitzer.
2 Eingerechnet die 6 bei ihm unter Nr. 4, 5, 7, 8,
übernommenen Blätter.
9 und 12 verzeichneten,
von Brulliot

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