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Lehrs, Max [Hrsg.]
Geschichte und kritischer Katalog des deutschen, niederländischen und französischen Kupferstichs im XV. Jahrhundert (8, Textbd.): [Der Meister des Hausbuches und die oberdeutschen Stecher] — Wien, 1932

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https://doi.org/10.11588/diglit.34743#0109
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DER MEISTER DES HAUSBUCHES

95

AMSTERDAM (Ausgezeichnet.)
Von Passavant, ungeachtet der großartigen und von tiefer Feieriichkeit beseelten
Komposition, aus dem Werk des Meisters gestrichen. Der Umstand, daß Christi linker
Fuß über dem rechten liegt, beruht wohl auf einem Flüchtigkeitsfehler des Künstlers,
der die Abdruckswirkung außer acht ließ. Auch dies Blatt mit seiner liebevoll aus-
gebildeten Landschaft setzt Storck in die allerspäteste Zeit.

CHRISTUS
16 DIE HÄUPTER CHRISTI UND DER HEILIGEN
JUNGFRAU
Beide Bildnisse, bis zu den Schubern sichtbar, sind durch eine Ver-
tikallinie voneinander getrennt. Christus zur Linken mit derben Zügen
und langem, auf die Schultern herabfallenden, gelockten Haar, ist von
vorn gesehen, Maria zur Rechten im Mantel, der das lange Haar teil-
weise bedeckt, eine niedrige Krone mit runden Zinken auf dem Haupt,
ist etwas nach links gewendet und schlägt die Augen nieder. Beide
Köpfe messen je 72:57 mm. Einf., die aber rechts nicht sichtbar ist.
73: 115 mm. Bl.
Renouvier, Des types (XVe siede) p. 93. — Kllnkhamer 32. — Naum. Arch. VI. (1860)
101. 35. (Harzen.) - P. II. 259. 27. - Rep. XV. (1892) 116. 16. (L.) - L., M. d. A. K. 16.
Nachstich bei Boland, Choix d'estampes rares Fig. 38. — Kupferlichtdruck bei L.,
M. d. A. K. 16. (Amsterdam.) — Bossert u. Storck, Hausbuch p. 46.
AMSTERDAM (Vortrefflich.)
Beide Köpfe, von großer Lebenswahrheit, haben etwas Porträtmäßig-Realistisches.
Der Christus ähnelt mehr einem Johannes Baptista, doch ist wohl sicher bei dem
hemdartigen Rock ohne Fell der Heiland gemeint. Vergl. die Bemerkungen bei Nr. 59
und den Nachtrag.
17 DAS SEGNENDE JESUSKIND
Der nackte Jesusknabe mit Kreuz- und Scheibennimbus steht, von
vorn gesehen, in einer Nische und hält in der Rechten die Weltkugel
mit hohem Kreuz, die er mit der Linken segnet. Ein von seiner
rechten Schulter herabfallendes Tuch bedeckt seine Blöße und hängt,
über den linken Arm geschlagen, herab. Unter seinen Füßen liegt in
einer gemauerten, fensterartigen Öffnung ein Schädel und über dem
etwas nach links gekehrten Lockenköpfchen wölbt sich ein Spitzbogen
 
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