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Lehrs, Max [Hrsg.]
Geschichte und kritischer Katalog des deutschen, niederländischen und französischen Kupferstichs im XV. Jahrhundert (8, Textbd.): [Der Meister des Hausbuches und die oberdeutschen Stecher] — Wien, 1932

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https://doi.org/10.11588/diglit.34743#0097
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DER MEISTER DES HAUSBUCHES

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Aukt. Brandes. (Leipzig 1795) 1 Tlr. 4 Ngr. an die Aibertina.
AMSTERDAM (Guter Abdruck mit roten Farbfiecken.) — WIEN (A. Vorzüglich.
1795. S. Brandes.)

3 DER DRITTE
Er trägt eine Sendeibinde auf dem bartlosen Haupt und ist nach links
gewendet, während er sich nach rechts umsieht. Am breiten Mantel-
kragen trägt er eine runde Schließe, und der linke Fuß überschreitet
unten die Nische.
130 : 54 mm. PI.
B. X. 50. 23. -Naum. Arch. VI. (1860) 98. 7. (Harzen.) -P. II. 257. 14. - Rep. XV.
(1892) 114. (5 b.) (L.) - L., M. d. A. K. 3.
Kupferlichtdruck bei L., M. d. A. K. 3. (Wien, A.)
Aukt. Brandes (Leipzig 1795) 1 Tlr. an die Albertina.
WIEN (A. Etwas schwächer ais Nr. 1 und 2 daselbst. 1795. S. Brandes.)
Passavant erwähnt irrtümlich ein zweites Exemplar in Amsterdam.

4 DER VIERTE
Der Prophet mit langem Bart und kurzem Haar ist etwas nach rechts
gewendet und hält mit der erhobenen Linken und herabhängenden
Rechten seine Pergamentrolle. Der rechte Fuß überschreitet ein wenig
die Nische.
126 : 41 mm. Bl.
P. II. 257. 12. - Rep. XV. (1892) 114. 5. (L.) - L., M. d. A. K. 4.
Lichtdruck (Amsterdam.) — Photographie (Ebenso). — Kupferlichtdruck bei L., M. d.
A. K. 4. (Amsterdam.)
AMSTERDAM
Storck zählt die Folge richtig zu den Jugendarbeiten, hält sie aber irrig für Apostel,
die niemals ohne Attribute dargestellt werden, indes man die Propheten in der Regel
als ältere Männer mit leeren Pergamentrollen charakterisiert. Ebenso Baer, der den
niederländischen Typ der Folge hervorhebt und sie deshalb in das Jahr 1476, die Zeit
der niederländischen Reise, setzt. — Faber du Faur findet dagegen, daß der Hausbuch-
Meister keine so ausgesprochen schwäbischen Charaktere wie diese geschaffen habe,
die so stark an Schüchlin und Zeitblom erinnern.
Bartsch führt die 3 ersten Blätter dieser ursprünglich vielleicht noch größeren Folge
nach den Exemplaren der Albertina bei den Anonymen auf. Duchesne schrieb sie zuerst
dem Hausbuch-Meister zu. Harzen beschreibt ebenfalls die 3 Wiener Blätter, gibt aber
irrtümlich an, daß sich 2 von ihnen (Nr. 2 und 3) auch in Amsterdam beßnden. Dort ist

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