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Lehrs, Max [Hrsg.]
Geschichte und kritischer Katalog des deutschen, niederländischen und französischen Kupferstichs im XV. Jahrhundert (8, Textbd.): [Der Meister des Hausbuches und die oberdeutschen Stecher] — Wien, 1932

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https://doi.org/10.11588/diglit.34743#0139
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DER MEISTER DES HAUSBUCHES

125

und Kopftuch die Dreifaltigkeit anbetend, rechts Johannes ebenso, die
Hände kreuzend, beide mit Scheibennimben. Ein Chor gleichfalls an-
betender Engel schließt im Halbkreis nach hinten die Darstellung und
oben bilden zwei auf Konsolen wachsende Äste mit Blattwerk einen
nicht völlig geschlossenen Rundbogen. Gequaderter Fußboden. Einf.,
die unten vom rechten Fuß Christi überschritten wird.
124 : 90 mm. Einf.
Klinkhamer 38. - Naum. Arch. VI. (1860) 101. 34. (Harzen.) - P. 11. 267. 21. -
Rep. XV. (1892) 117. 21. (L.) — L., M. d. A. K. 21.— Bossert u. Storck, Hausbuch
p. 46. — Faber du Faur p. 34.
Nachstich bei Boland, Choix d'estampes rares Fig. 69. — Kupferlichtdruck bei L.,
M. d. A. K. 21. (Amsterdam.)
AMSTERDAM (Ausgezeichnet.)
Von Passavant mit Unrecht dem Meister abgesprochen. Die Platte ist dicht mit
horizontalen Sticheikratzern bedeckt.
Von Storck zusammen mit der säugenden Madonna Nr. 23 und der Maria Magdalena
Nr. 48 in die späteste Periode gesetzt. Faber du Faur weist die ganz unglückliche Idee
von Baer,i den Stich als Mittelbild eines Triptychons mit den viel höheren beiden
Nr. 17 und 19 als Flügeln zu betrachten, mit guten Gründen zurück.
51 DAS PASSIONSWAPPEN
In der Mitte einer zweifenstrigen Kapelle steht der Wappenschild mit
dem Heiligen Grabe, hinter dem sich das ägyptische Kreuz mit dem
lateinischen Majuskeltitulus und drei sehr großen Nägeln erhebt. Am
Querbalken hängen Geißel und Rute. Links der Ölberg mit dem Kelch,
rechts der Berg Tabor mit den Fußspuren der Himmelfahrt. Auf dem
Schilde an Stelle des Helmes das dornengekrönte Antlitz Christi, aus
dem die bandartigen Helmdecken beiderseits bis zum Boden reichend
hervorquellen. Links steht die weinende Maria in ihren übers Haupt
gezogenen Mantel gehüllt, der auch die Hände verdeckt, rechts Johan-
nes, beide als Schildhalter in die Helmdecken greifend und mit großen
doppeltumrandeten Scheibennimben. Über dem Haupt des Erlösers
ragt zwischen Lanze und Schwammrohr die Martersäule mit den
Stricken und dem krähenden Hahn Petri. Dahinter steht ein Engel mit
dem Schweißtuch. Einf., die unten ein wenig überschritten wird.
121 : 103 mm. Einf.
i Monatshefte f. K. III. (1910) p. 422.
 
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