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Lehrs, Max [Hrsg.]
Geschichte und kritischer Katalog des deutschen, niederländischen und französischen Kupferstichs im XV. Jahrhundert (8, Textbd.): [Der Meister des Hausbuches und die oberdeutschen Stecher] — Wien, 1932

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https://doi.org/10.11588/diglit.34743#0197
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DER MONOGRAMMIST ß(X 8

183

5 DIE GRABLEGUNG
Kopie nach L. 28 ohne den Rasen in der iinken unteren Ecke unter
dem Buch des Johannes. Von der Phanze rechts ragen drei Blätter
über die Stufe hinaus, im Original nur zwei.
163 :114 mm. Einf.
I. Vor der Modellierung des Körpers Christi durch Schrafßerungen.
Er ist wie das Gesicht und der rechte Arm ganz weiß, ebenso der
linke Fuß des Johannes.
II. Mit diesen Arbeiten.
B. VI. 72. 10. - Rep. XVII. (1894) 349. 5. (L.)
Aukt. Sternberg-Manderscheid (Dresden, 1838) II. 18 Tlr. an die Aibertina in Wien.
— Fürst Paar (London, 1854) 19 sh. an Evans. — Cat. Evans London 1857. Nr. 4468:
3 ^ 3 sh. — Drugulins Aukt. XX. (Leipzig 1862) 8 TlrA — Aukt. Chilpin (München 1864)
40 fl. 30 kr. an Aumüller. — Rath (Wien 1869.) — Gutekunsts Aukt. IV. (Stuttgart 1870)
40 f!. — Marx (Leipzig 1874) 20 Tlr. 15 Ngr. — Aukt. v. Seydlitz und Främbs (Leipzig
1912) II. 72. Mk. an das Berliner Kabinett.
BERLIN (II. Schwach 1912.) - DRESDEN (II. Mittelmäßig W. p mit Blume.) -
KARLSRUHE (II. Unrein.) — MILITSCH, S. Maltzan (Am Rande mehrfach defekt und
aufgezogen. Unten links mit Tinte der Name eines ehemaligen Besitzers und das Da-
tum 1605.) — WIEN (H. I. von größter Kraft und Schönheit. W. y mit Kreuz. 1872.) —
II. 3 Exemplare %., H. ausgezeichnet, &., c. A. ziemlich gut, aber ohne die rechte obere
Ecke. — WIEN, S. Liechtenstein (II. Gebräunt.) — ZÜRICH (Ausgezeichnet, W. sechs-
flammige Sonne. 1885. S. Laudolt.)
Von dem I. Zustand in Wien, den ich schon 1894 als solchen im Repertorium a. a. O.
erwähnte, hat sich seither kein zweites Exemplar gefunden und man darf darin wohl
meine Vermutung bestätigt finden, daß uns hier der Zufall einen unfertigen, vom Künstler
nicht zur Veröffentlichung bestimmten Probedruck erhalten hat.
v. Murr führt die Folge irrtümlich unter Veit Stoß auf und Heinecken nahm diesen
Fehler in seine Idee generale p. 219 auf, berichtigte ihn jedoch in den Neuen Nach-
richten. Selbst bei Strutt^ ist er noch zu ßnden, obwohl die Folge richtig p. 307 als Kopie
des 8 nach Schongauer verzeichnet wird. Strutt und Zani widersprachen auch zu-
erst Heineckens verkehrter Annahme, daß Schongauer seine Passion nach 8 kopiert
habe. Daß die Kupferstiche des Monogrammisten 8 im allgemeinen vor Schon-
gauers Tätigkeit fallen und die Kopien nach den Passionsblättern mithin zu seinen
spätesten Arbeiten zu rechnen seien, habe ich im Katalog des Germanischen Museums
zwar kühnlich behauptet, halte aber heute, nach fast einem halben Jahrhundert, nicht
mehr daran fest, sondern glaube, daß es unser Stecher einfach bei diesen wenigen
1 S. Esdaile.
2 Dict. II. p. 342.
 
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